OGH 1Ob150/73 (RS0006057)

OGH1Ob150/7326.9.2024

Rechtssatz

Der Mangel des rechtlichen Gehörs im Außerstreitverfahren in erster Instanz wird behoben, wenn Gelegenheit bestand, den eigenen Standpunkt im Rekurs zu vertreten (EFSlg 16707, 1 Ob 53/73). Dieser Grundsatz kann aber dann nicht angewendet werden, wenn das Recht der Parteien auf rechtliches Gehör in wesentlichen Punkten verletzt wurde (7 Ob 20/72).

Normen

AußStrG §2 Abs2 Z5 F1
AußStrG §16 BII2g
AußStrG 2005 §15
ZPO §477 Z4 D4

1 Ob 150/73OGH03.10.1973

Veröff: SZ 46/93 = EvBl 1974/67 S 156 = ZfRV 1974/3,210 (mit abl Glosse von König)

2 Ob 21/74OGH28.02.1974
6 Ob 113/74OGH18.07.1974

nur: Der Mangel des rechtlichen Gehörs im Außerstreitverfahren in erster Instanz wird behoben, wenn Gelegenheit bestand, den eigenen Standpunkt im Rekurs zu vertreten (EFSlg 16707, 1 Ob 53/73). (T1)

7 Ob 248/74OGH14.11.1974
5 Ob 246/74OGH27.11.1974

Veröff: EFSlg 23509

1 Ob 86/75OGH18.06.1975
1 Ob 558/76OGH17.03.1976

nur T1

1 Ob 572/76OGH07.04.1976

nur T1; Veröff: EFSlg 28250

3 Ob 564/76OGH12.10.1976

nur T1

2 Ob 537/76OGH11.11.1976

nur T1

6 Ob 629/77OGH23.05.1977
4 Ob 521/77OGH07.06.1977

nur T1

3 Ob 635/77OGH10.01.1978
6 Ob 2/78OGH18.05.1978

nur T1

5 Ob 584/78OGH13.06.1978
5 Ob 597/79OGH08.05.1979

nur T1; Veröff: EFSlg 34821

5 Ob 22/79OGH04.12.1979

Beisatz: §§ 15 ff LiegTeilG (T2)

4 Ob 597/79OGH15.01.1980

nur T1

4 Ob 512/80OGH29.04.1980

nur T1

5 Ob 671/81OGH12.08.1981

Auch; Beisatz: Und hievon auch Gebrauch gemacht wurde. (T3)

1 Ob 721/81OGH16.09.1981

Vgl; Veröff: SZ 54/124 = EuGRZ 1982,113

1 Ob 705/81OGH16.09.1981

nur T1; Veröff: ÖA 1983,59

7 Ob 816/81OGH11.02.1982
3 Ob 501/82OGH24.03.1982

Auch; nur: Dieser Grundsatz kann aber dann nicht angewendet werden, wenn das Recht der Parteien auf rechtliches Gehör in wesentlichen Punkten verletzt wurde. (T4)

7 Ob 582/82OGH15.04.1982

nur T1

1 Ob 542/82OGH16.06.1982

RZ 1983/62,273

8 Ob 530/82OGH16.09.1982
4 Ob 566/82OGH09.11.1982

nur T1

6 Ob 14/83OGH10.08.1983

Auch; nur T1

1 Ob 744/83OGH10.10.1983

nur T1

6 Ob 9/83OGH15.12.1983

nur T1

8 Ob 567/83OGH21.12.1983

nur T1

8 Ob 592/83OGH19.01.1984

nur T1

6 Ob 522/84OGH24.02.1984

nur T1

1 Ob 517/84OGH14.03.1984

nur T1

3 Ob 530/84OGH23.05.1984

nur T1

7 Ob 585/84OGH20.06.1984

nur T1

8 Ob 614/84OGH17.10.1984

nur T1

7 Ob 651/84OGH17.01.1985

nur T1

6 Ob 616/84OGH28.03.1985

nur T1

5 Ob 572/85OGH07.08.1985

nur T1

8 Ob 649/85OGH11.12.1985

nur T1

3 Ob 542/86OGH30.04.1986

Vgl auch

7 Ob 616/86OGH10.07.1986

nur T1

6 Ob 700/86OGH15.01.1987

Auch; nur T1

2 Ob 525/87OGH24.02.1987
4 Ob 513/87OGH05.05.1987

nur T1

1 Ob 631/87OGH15.07.1987

nur T1

5 Ob 571/87OGH01.09.1987

nur T1; Veröff: RdW 1988,9 = RZ 1988/1 S 14 = ÖA 1988,24 = ÖBA 1988,498

4 Ob 573/87OGH15.09.1987

nur T1

8 Ob 676/87OGH26.01.1988

Auch

2 Ob 605/87OGH16.02.1988

nur T1; Beisatz hier: Im Revisionsrekurs. (T5)

3 Ob 552/87OGH20.04.1988
6 Ob 13/88OGH19.05.1988

Vgl auch; Beisatz: Die Auslegung, dass die bloße Verweisung des Rechtsmittelwerbers in seinem Rechtsmittel auf eine frühere Eingabe den Rekurs unbeachtlich macht, ist streng, begründet aber keinen mit Nichtigkeit bedrohten Verfahrensverstoß, insbesondere auch keine Verletzung des rechtlichen Gehörs. (T6) <br/>Veröff: NZ 1989,154

6 Ob 583/88OGH16.06.1988

nur T1

4 Ob 578/88OGH13.09.1988

Vgl auch; nur T1

1 Ob 660/88OGH11.10.1988

nur T1

2 Ob 598/88OGH11.10.1988

nur T1

3 Ob 182/88OGH18.01.1989

nur T1

4 Ob 523/89OGH04.04.1989

nur T1

7 Ob 601/89OGH15.06.1989
3 Ob 557/89OGH28.06.1989

nur T1

2 Ob 575/89OGH12.09.1989

nur T1

2 Ob 513/90OGH31.01.1990

nur T1

7 Ob 573/90OGH17.05.1990
8 Ob 1591/90OGH30.10.1990

nur T1

9 Ob 1726/91OGH24.04.1991

nur T1

4 Ob 1537/92OGH28.04.1992

nur T1

Okt 2/92OGH27.04.1992

Auch; nur T1

3 Ob 1555/92OGH27.05.1992

Auch

1 Ob 532/92OGH20.05.1992

nur T1

7 Ob 596/93OGH27.10.1993

nur T1

7 Ob 597/94OGH31.08.1994

nur T1

1 Ob 623/95OGH30.01.1996

nur T1; Veröff: SZ 69/20

1 Ob 2222/96pOGH26.07.1996

nur T1

1 Ob 2292/96gOGH03.10.1996

nur T1

9 Ob 103/97fOGH26.03.1997

nur T1

9 Ob 101/98pOGH15.04.1998

nur T1

8 Ob 368/97vOGH16.04.1998

nur T1

6 Ob 168/98vOGH25.06.1998

nur T1

6 Ob 302/98zOGH18.12.1998

nur T1

9 Ob 61/99gOGH14.04.1999
6 Ob 9/00tOGH20.01.2000

Vgl auch; Beisatz: Der im Art 6 Abs 1 MRK verankerte Grundsatz des rechtlichen Gehörs gilt auch im außerstreitigen Verfahren. Seine Verletzung bewirkt immer dann eine Nichtigkeit, wenn der Partei die Möglichkeit zu einer Stellungnahme genommen wurde, nicht aber dann, wenn die Partei noch mit Rekurs wegen der Neuerungserlaubnis nach § 10 AußStrG Tatsachen und Beweismittel vorbringen hätte können. Diese Möglichkeit steht der Partei dann nicht offen, wenn sie gegen den erstinstanzlichen Beschluss kein Rechtsmittel ergreifen wollte. Die vorbeugende Erhebung eines Rekurses zur Geltendmachung der Verletzung des Gehörs ohne gleichzeitige Bekämpfung der Entscheidung in merito hätte zu einer Zurückweisung des Rekurses wegen Fehlens eines Rechtsschutzinteresses führen müssen. Die Partei ist erst durch die Rekursentscheidung beschwert. (T7)

10 Ob 355/99zOGH11.01.2000

nur T1

7 Ob 73/00mOGH29.05.2000

Vgl auch; nur T1; Beisatz: Der mögliche Ausschluss des Unterhaltsschuldners vom Verfahren erster Instanz nach § 12 UVG ist unbedenklich, weil es dem Unterhaltsschuldner ohnehin offensteht, im Rekursverfahren entsprechende Neuerungen vorzubringen. (T8)

7 Ob 186/00dOGH15.09.2000

Vgl auch; nur T1; Beis ähnlich wie T7; Beis wie T8

6 Ob 319/99aOGH30.08.2000

Vgl auch

9 Ob 265/00mOGH18.10.2000

nur T1

2 Ob 291/00hOGH07.12.2000
8 Ob 122/02bOGH18.07.2002

nur T1

7 Ob 295/02mEGMR15.01.2003

Vgl auch; Beisatz: Auch im außerstreitigen Verfahren gilt der im Art 6 Abs 1 MRK verankerte Grundsatz des rechtlichen Gehörs - und zwar auch in Fällen, in denen das Gebot der Zweiseitigkeit von Rechtsmittelverfahren nicht ausdrücklich gesetzlich verankert ist. (T9) Beisatz: Auch Ansprüche nach dem UVG sind derartige zivilrechtliche Ansprüche im Sinne der MRK, treffen doch den Unterhaltsschuldner daraus resultierende mehrfache (Rück-)Zahlungspflichten. (T10)

7 Ob 141/03sOGH05.08.2003

Vgl auch; Beisatz: Auch durch eine Stellungnahme im Rekurs wird das rechtliche Gehör gewährt. (T11)

16 Ok 10/04OGH14.06.2004

nur T1

10 Ob 40/05pOGH12.04.2005

Vgl auch; Beis wie T11

1 Ob 203/05tOGH22.11.2005

Vgl auch; Beis wie T11; Beisatz: Diese Rechtsprechung hat auch nach Inkrafttreten des AußStrG BGBl I 2003/111 weiterhin Gültigkeit. (T12)

6 Ob 41/06gOGH29.06.2006

nur T1; Beis wie T12

6 Ob 25/07fOGH15.02.2007

Vgl auch; Beis wie T7 nur: Die vorbeugende Erhebung eines Rekurses zur Geltendmachung der Verletzung des Gehörs ohne gleichzeitige Bekämpfung der Entscheidung in merito hätte zu einer Zurückweisung des Rekurses wegen Fehlens eines Rechtsschutzinteresses führen müssen. (T13)<br/>Beisatz: Dies muss aber erst recht gelten, wenn nicht einmal die Verletzung des eigenen rechtlichen Gehörs, sondern jenes einer anderen Verfahrenspartei aufgegriffen wird. (T14)

7 Ob 264/06hOGH30.05.2007

Vgl auch; Beisatz: Hier: Nichtigkeit des Verfahrens, da dem Unterhaltsschuldner das rechtliche Gehör entzogen wurde, weil der Unterhaltsfestsetzungsantrag insoweit nicht als Anmeldung einer Konkursforderung umgedeutet (§ 40a JN), sondern im Unterhaltsverfahren behandelt wurde und dem Vater, dem während des aufrechten Schuldenregulierungsverfahrens die Eigenverwaltung entzogen war und dem der Unterhaltsantrag vor rechtskräftiger Aufhebung des Schuldenregulierungsverfahrens zur Äußerung zugestellt worden war, nach dessen rechtskräftiger Aufhebung bis zur Beschlussfassung über den Antrag dann aber keine Möglichkeit zur Stellungnahme mehr geboten wurde. (T15)

7 Ob 182/07aOGH17.10.2007

nur T1; Beis wie T12; Beisatz: Hier: Es liegt eine Gehörverletzung des Antragsgegners im erstinstanzlichen Verfahren vor, die nicht durch die Möglichkeit der Rekurserhebung und Stellungnahme im Rekurs saniert werden konnte, da ihm die Urkunden zum Einkommen der Mutter nicht zugestellt wurden. (T16)

10 Ob 5/08wOGH05.02.2008

nur T1; Beis wie T12

6 Ob 165/08wOGH07.08.2008

nur T1

9 Ob 51/08bOGH25.11.2008

nur T1; Beis wie T2; Beisatz: Macht die Partei, der in erster Instanz das rechtliche Gehör nicht (oder nicht ausreichend) gewährt wurde, von ihrer Möglichkeit, im Rekurs ihren Standpunkt darzulegen und entsprechendes Vorbringen zu erstatten, nicht Gebrauch, steht die in erster Instanz erfolgte Verletzung des rechtlichen Gehörs der der Sache nach sonst möglichen Bestätigung der erstinstanzlichen Entscheidung nicht entgegen (§ 58 Abs 1 Z 1 AußStrG). (T17)

3 Ob 231/08dOGH17.12.2008
5 Ob 1/09xOGH27.01.2009

Auch; Beisatz: Macht die Partei, der in erster Instanz das rechtliche Gehör nicht oder nicht ausreichend gewährt wurde, von ihrer Möglichkeit, im Rekurs ihren Standpunkt darzulegen, nicht Gebrauch, steht dieser Verfahrensfehler einer zweitinstanzlichen Entscheidung in der Sache nicht entgegen. (T18)

4 Ob 2/09mOGH24.03.2009

Auch; nur T1

6 Ob 79/10aOGH19.05.2010

nur T1

8 Ob 100/10dOGH04.11.2010

nur T1; Beis wie T11

7 Ob 38/11fOGH30.03.2011

Auch; nur T1

9 Ob 20/11yOGH27.04.2011

nur T1; Beis wie T11; Beis wie T12

1 Ob 8/11zOGH28.04.2011

nur T1; Beis wie T12

3 Ob 20/12fOGH14.03.2012

Auch; nur T1

10 Ob 26/12iOGH24.07.2012

Vgl auch; Beis wie T12; Veröff: SZ 2012/72

5 Ob 36/12yOGH12.06.2012

Auch; nur T1; Beis auch wie T12

7 Ob 139/12kOGH26.09.2012

Auch; nur T1

7 Ob 3/13mOGH23.01.2013

nur T1; Beis wie T12

8 Ob 22/13pOGH05.04.2013

nur T1; Beis wie T12

2 Ob 150/13tOGH29.08.2013

nur: Der Mangel des rechtlichen Gehörs im Außerstreitverfahren in erster Instanz wird behoben, wenn Gelegenheit bestand, den eigenen Standpunkt im Rekurs zu vertreten. (T19)<br/>Beisatz: Dieser Grundsatz gilt auch nach dem Inkrafttreten des Außerstreitgesetzes 2005, was sich auch aus § 58 Abs 1 AußStrG 2005 ergibt. (T20)

6 Ob 5/14zOGH15.05.2014

Auch

6 Ob 142/14xOGH17.09.2014

Auch

10 Ob 61/14iOGH21.10.2014

Auch; Beisatz: Hier: Vorläufige Modifikation eines Kontaktrechts nach § 107 Abs 2 AußStrG. (T21); Beis wie T12

5 Ob 87/14aOGH18.11.2014

Auch; Beisatz: Die vom Antragsteller behauptete Verletzung seines rechtlichen Gehörs liegt nicht vor, stand es ihm doch frei, mit Revisionsrekurs zu den vom Rekursgericht wiedergegebenen und für tragend erachteten Rekursargumenten der Einschreiterin, die erfolgreich ohnehin nur auf die im Grundbuchverfahren allein beachtlichen, mit dem Gesuch vorgelegten Urkunden und dem Grundbuchstand aufbauen konnten, Stellung zu nehmen. (T22)<br/>

9 Ob 21/15aOGH27.08.2015

Auch; nur T19; Beis wie T20

2 Ob 158/15xOGH09.09.2015

Vgl; nur T19

6 Ob 180/15mOGH26.11.2015

Auch; nur T1

5 Ob 237/15mOGH21.12.2015

Auch; nur T1; Beis wie T17; Beis wie T18; nur T19

1 Ob 255/15dOGH28.01.2016

Beis wie T22; Beisatz: Hier: Erlagsverfahren. Unterlassene Rekurszustellung. (T23)

2 Ob 121/17hOGH27.07.2017

nur T1

4 Ob 161/17fOGH21.12.2017

Auch

8 Ob 113/17aOGH23.03.2018
8 Ob 139/18aOGH26.11.2018

nur T1

8 Ob 13/19yOGH26.02.2019

nur T1

1 Ob 57/19tOGH03.04.2019

nur T1

8 Ob 83/19tOGH25.10.2019

Vgl; nur T1

5 Ob 228/20wOGH01.03.2021

Vgl; Beis wie T11; Beis wie T12

1 Ob 49/21vOGH23.03.2021
8 Ob 34/21iOGH26.05.2021

nur T19; Beis wie T11

4 Ob 53/23gOGH25.04.2023

vgl; nur T19

8 Ob 72/24gOGH26.09.2024

vgl; nur T1

Dokumentnummer

JJR_19731003_OGH0002_0010OB00150_7300000_001

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