Rechtssatz
Das Fehlen einer dem § 142 Abs 2 ABGB aF entsprechenden Bestimmung im neuen Gesetz stellt klar, dass die einmal einem Elternteil zuerkannten rein persönlichen Rechte aus dem Elternverhältnis und Kindschaftsverhältnis nur dann auf den anderen übertragen werden dürfen, wenn die Voraussetzungen des § 176 Abs 1 ABGB nF vorliegen; es ist eher ein noch strengerer Maßstab als bisher anzulegen.
7 Ob 772/78 | OGH | 11.01.1979 |
Auch; Beisatz: § 176 Abs 1 nF ABGB oder § 29 JWG. (T1) |
5 Ob 587/79 | OGH | 03.04.1979 |
Auch; Veröff: EFSlg 33600 |
3 Ob 505/79 | OGH | 13.06.1979 |
Auch; Veröff: EvBl 1979/185 S 490 |
7 Ob 680/79 | OGH | 30.08.1979 |
Auch; Beisatz: Geringfügige Vorteile für das Kind bei Unterbringung beim anderen Elternteil reichen nicht aus. (T2)<br/>Veröff: EFSlg 33600 |
6 Ob 516/80 | OGH | 13.02.1980 |
Auch |
7 Ob 792/79 | OGH | 10.04.1980 |
Auch |
6 Ob 610/80 | OGH | 21.05.1980 |
Ähnlich; Beisatz: Keine offenbare Gesetzwidrigkeit dieser Rechtsansicht. (T3) |
6 Ob 706/80 | OGH | 26.11.1980 |
Vgl auch |
7 Ob 602/81 | OGH | 07.05.1981 |
Auch |
7 Ob 797/91 | OGH | 10.12.1981 |
Auch; Beisatz: Es müssen besonders wichtige, die Änderung rechtfertigende Gründe vorliegen. (T4) |
3 Ob 641/81 | OGH | 27.01.1982 |
Auch; Beisatz: Wenn eine Gefährdung der Interessen des Kindes dies erfordert. (T5) |
3 Ob 501/82 | OGH | 24.03.1982 |
Auch; Beis wie T4 |
7 Ob 815/82 | OGH | 17.02.1983 |
Auch |
7 Ob 684/83 | OGH | 01.09.1983 |
Auch |
1 Ob 740/83 | OGH | 10.10.1983 |
Auch; Beis wie T4 |
1 Ob 762/83 | OGH | 30.11.1983 |
Auch; Beis wie T4 |
1 Ob 790/83 | OGH | 11.01.1984 |
nur: Das Fehlen einer dem § 142 Abs 2 ABGB aF entsprechenden Bestimmungen im neuen Gesetz stellt klar, dass die einmal einem Elternteil zuerkannten rein persönlichen Rechte aus dem Elternverhältnis und Kindschaftsverhältnis nur dann auf den anderen übertragen werden dürfen, wenn die Voraussetzungen des § 176 Abs 1 ABGB nF vorliegen. (T6) |
6 Ob 537/84 | OGH | 15.03.1984 |
Auch; Beis wie T5 |
1 Ob 691/89 | OGH | 13.12.1989 |
Beis wie T4; Beis wie T5; Beis wie T2; Beis wie T3 |
8 Ob 511/90 | OGH | 25.01.1990 |
Vgl aber; Beisatz: Hier: Wegen geänderter Verhältnisse, zumindest aber wegen Gefährdung des Kindeswohls, kann jederzeit ein Antrag auf Abänderung der getroffenen Regelung gestellt werden. (T7) |
7 Ob 605/90 | OGH | 22.03.1990 |
Auch; Beisatz: Aus der Willensäußerung eines siebzehnjährigen, zu seiner Mutter ziehen zu wollen, ergibt sich hier kein Umstand, der eine Gefährdung seines Wohles erkennen lässt, falls er dennoch weiterhin in der Obsorge seines Vaters bleibt. (T8) |
7 Ob 568/90 | OGH | 05.04.1990 |
Auch; Beisatz: Ein Wechsel des Pflegeortes, der stets ein Herausreißen des Kindes aus der gewohnten Umgebung bedeutet und ihm erspart bleiben soll, soll nur ausnahmsweise angeordnet werden, wenn dies wegen einer Änderung der Verhältnisse im Interesse des Kindes notwendig ist. (T9) |
1 Ob 580/92 | OGH | 09.06.1992 |
Auch; Beisatz: Die Änderung der Obsorgeverhältnisse darf nur als äußerste Notmaßnahme angeordnet werden. (T10) <br/>Veröff: SZ 65/84 = JBl 1992,780 |
4 Ob 1625/92 | OGH | 15.12.1992 |
Auch; Beis wie T8; Beisatz: Auch im Fall der Entziehung oder Einschränkung der elterlichen Obsorge ist dem Kindeswunsch nicht immer Rechnung zu tragen. (T11) |
5 Ob 513/95 | OGH | 16.05.1995 |
Vgl auch; Beis wie T10; Beis wie T11; Beisatz: Kein Wechsel der Pflegeverhältnisse und Erziehungsverhältnisse wenn keine sicheren Prognosen über den Einfluss eines Obsorgewechsels vorliegen (vierzehnjähriger, der durch die Rückholaktion seiner Mutter massiv irritiert wurde und selbst einen Wechsel des Pflegeplatzes zum Vater anstrebt). (T12) |
1 Ob 601/95 | OGH | 04.06.1996 |
Auch; Beis wie T4; Beis wie T10 |
1 Ob 218/98k | OGH | 25.08.1998 |
Vgl auch; Beisatz: Die Entziehung der Obsorge darf nur als äußerste Notmaßnahme unter Anlegung eines strengen Maßstabs angeordnet werden. Das Gericht kann auch die aus der Obsorge erfließenden Befugnisse der Eltern unter den Voraussetzungen des § 176 Abs 1 ABGB zum Wohl des Kindes einschränken. (T13) |
5 Ob 229/98g | OGH | 27.10.1998 |
Vgl; Beis wie T10; Beis wie T11; Beis wie T12 nur: Kein Wechsel der Pflegeverhältnisse und Erziehungsverhältnisse wenn keine sicheren Prognosen über den Einfluss eines Obsorgewechsels vorliegen. (T14) |
10 Ob 25/00z | OGH | 15.02.2000 |
Vgl auch; Beis wie T5; Beis wie T10; Beis wie T13 nur: Die Entziehung der Obsorge darf nur als äußerste Notmaßnahme unter Anlegung eines strengen Maßstabs angeordnet werden. (T15) |
1 Ob 129/00b | OGH | 25.05.2000 |
Auch; Beis wie T4; Beis wie T5; Beis wie T10; Beis wie T15 |
7 Ob 174/00i | OGH | 27.09.2000 |
Auch; Beis ähnlich wie T8; Beis wie T14 |
4 Ob 186/01h | OGH | 12.09.2001 |
Auch; Beis wie T10; Beisatz: Hier: Eine die Übertragung der Obsorge auf den Vater rechtfertigende Gefährdung des Kindeswohls liegt dabei schon darin, dass nach eingetretener wichtiger Änderung der Verhältnisse - nämlich des dringenden Wunsches der Minderjährigen, zukünftig auf Dauer im Haushalt des Vaters wohnen zu wollen - die bisher obsorgeberechtigte Mutter einem einvernehmlichen Vorgehen der Eltern in diese Richtung nicht zugestimmt hat. (T16) |
1 Ob 172/01b | OGH | 27.11.2001 |
Auch; Beis wie T4; Beis wie T5; Beisatz: Die Zuteilung der Obsorge gegen den Willen eines mündigen Minderjährigen ist abzulehnen, sofern der Richter zur Überzeugung gelangt, dass dieser Widerstand auf dessen eigenständiger Willensbildung beruht, nicht auf eine "Präparierung" durch den anderen Elternteil zurückzuführen ist und auch sonst keine schwerwiegenden Gründe entgegenstehen. (T17) |
3 Ob 78/06a | OGH | 27.06.2006 |
Vgl auch; Beis wie T5; Beis wie T10 |
9 Ob 54/10x | OGH | 22.12.2010 |
Auch; Beisatz: Die Entziehung der Obsorge ist demnach nur dann geboten, wenn der das Kind betreuende Elternteil seine Erziehungspflichten vernachlässigt, seine Erziehungsgewalt missbraucht oder den Erziehungsaufgaben nicht gewachsen ist. Ob dies zutrifft, hängt von den Umständen des Einzelfalls ab. (T18) |
5 Ob 188/11z | OGH | 09.11.2011 |
Vgl auch; Auch Beis wie T15; Auch Beis wie T18 |
3 Ob 155/11g | OGH | 08.11.2011 |
Vgl auch; Beisatz: Eine Änderung der Obsorge darf nur angeordnet werden, wenn sie im Interesse des Kindes dringend geboten ist, wobei grundsätzlich ein strenger Maßstab anzulegen ist. (T19) |
9 Ob 71/11y | OGH | 27.02.2012 |
Vgl auch; Beis wie T15; Beis wie T19 |
1 Ob 4/12p | OGH | 24.05.2012 |
Auch; Beisatz: Diese Grundsätze gelten für den Anwendungsbereich des § 176 Abs 1 ABGB ebenso wie für die Interimskompetenz des Jugendwohlfahrtsträgers nach § 215 Abs 1 zweiter Satz ABGB, wenn im Bereich von Pflege und Erziehung Gefahr im Verzug ist. (T20) |
8 Ob 48/14p | OGH | 26.06.2014 |
Vgl auch; Beis wie T10; Beis wie T15; Beisatz: Eine Änderung der Obsorgeverhältnisse darf nur als äußerste Notmaßnahme unter Anlegung eines strengen Maßstabs und nur insoweit angeordnet werden, als dies zur Abwendung einer drohenden Gefährdung notwendig ist. (T21)<br/>Beisatz: § 181 ABGB idF KindNamRÄG 2013 blieb inhaltlich gegenüber § 176 ABGB idF vor dem KindNamRÄG 2013 unverändert. (T22)<br/> |
9 Ob 47/16a | OGH | 29.09.2016 |
Auch; Beis wie T15; Beis wie T19; Beis wie T21 |
1 Ob 99/16i | OGH | 30.08.2016 |
Vgl; Beis wie T10; Beis wie T15; Beis wie T19; Beis wie T21 |
4 Ob 171/21g | OGH | 23.02.2022 |
Vgl; Beis wie T10; Beis wie T15; Beis wie T21 |
Dokumentnummer
JJR_19781011_OGH0002_0010OB00704_7800000_001
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