OGH 4Ob560/87; 7Ob642/88; 6Ob629/95; 6Ob2127/96d; 8Ob126/03t; 1Ob200/05a; 4Ob153/06p; 4Ob192/06y; 3Ob25/07h; 8Ob164/06k; 3Ob160/08p; 3Ob9/11m; 1Ob13/11k; 2Ob62/10x; 1Ob231/10t; 1Ob200/11k; 4Ob29/14i; 2Ob58/14i; 3Ob119/15v; 8Ob6/16i; 8Ob137/15b; 9Ob33/16t; 4Ob7/17h; 9Ob21/17d; 3Ob155/17s; 9Ob68/18t; 5Ob112/19k; 3Ob201/20k; 4Ob109/21i; 4Ob113/22d; 1Ob60/23i; 5Ob213/22t; 9Ob25/23a; 6Ob131/24v (RS0063121)

OGH4Ob560/87; 7Ob642/88; 6Ob629/95; 6Ob2127/96d; 8Ob126/03t; 1Ob200/05a; 4Ob153/06p; 4Ob192/06y; 3Ob25/07h; 8Ob164/06k; 3Ob160/08p; 3Ob9/11m; 1Ob13/11k; 2Ob62/10x; 1Ob231/10t; 1Ob200/11k; 4Ob29/14i; 2Ob58/14i; 3Ob119/15v; 8Ob6/16i; 8Ob137/15b; 9Ob33/16t; 4Ob7/17h; 9Ob21/17d; 3Ob155/17s; 9Ob68/18t; 5Ob112/19k; 3Ob201/20k; 4Ob109/21i; 4Ob113/22d; 1Ob60/23i; 5Ob213/22t; 9Ob25/23a; 6Ob131/24v27.8.2024

Rechtssatz

Der vom OGH wiederholt ausgesprochene Rechtssatz, dass eine Person, deren Unterhaltsbedürfnisse auf Grund einer öffentlichen Verpflichtung zur Gänze von einem Dritten gedeckt werden, schon deswegen keine Unterhaltsansprüche gegen einen zivilrechtlich Unterhaltspflichtigen stellen kann, weil ihr ein Anspruch auf Doppelversorgung nicht zusteht (SZ 22/118; EFSlg 32941, 37619, 37620; SZ 55/129), kann dort nicht angewendet werden, wo der Gesetzgeber durch Anordnung (aufgeschobener) Legalzession ausdrücklich das Weiterbestehen des Anspruches des Unterhaltsberechtigten vorausgesetzt hat.

Normen

EheG §68
JWG §4 Abs3
oöJWG §8 Abs2
SHG allg

4 Ob 560/87OGH29.09.1987

Veröff: SZ 60/191 = EvBl 1988/16 S 113 = RZ 1988/2 S 15 = ÖA 1988,49 = EFSlg XXIV/5

7 Ob 642/88OGH22.09.1988

Gegenteilig

6 Ob 629/95OGH12.10.1995

Vgl auch

6 Ob 2127/96dOGH07.11.1996

Vgl auch

8 Ob 126/03tOGH23.01.2004

Vgl auch; Beisatz: Hier: Keine Anrechnung der Sozialhilfe auf den Unterhaltsanspruch des Ehegatten im Anwendungsbereich des oö SHG. (T1)

1 Ob 200/05aOGH13.12.2005

Vgl; Beisatz: Nur wenn das jeweilige Sozialhilfegesetz keine den Sozialhilfeempfänger betreffende Rückzahlungsverpflichtung oder keine (aufgeschobene) Legalzession des Unterhaltsanspruchs vorsieht, also die einmal gewährte Sozialhilfe nicht (mehr) zurückgefordert werden kann, ist sie als anrechenbares Eigeneinkommen des Unterhaltsberechtigten anzusehen. (Hier: § 26 Abs 1 Wr SHG) (T2)

4 Ob 153/06pOGH28.09.2006

Vgl; Beis ähnlich wie T2; Beisatz: Sowohl §11 Tiroler Sozialhilfegesetz als auch § 13 Tiroler Sozialhilfegesetz enthalten eine - in der Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofs als „aufgeschoben" bezeichnete - Legalzession der Unterhaltsansprüche. (T3)

4 Ob 192/06yOGH21.11.2006

Auch; Beisatz: Ansprüche nach § 947 ABGB gehen nach § 11 TSHG (nunmehr § 13 TGSG) mit Anzeige an den Schuldner auf das Land über („aufgeschobene" Legalzession). (T4)<br/>Veröff: SZ 2006/172

3 Ob 25/07hOGH22.02.2007

Auch; Beis ähnlich wie T2; Beisatz: Der Unterhaltspflichtige soll durch die Gewährung von Sozialhilfe nicht zu Lasten des Sozialhilfeträgers von seiner Verpflichtung entlastet werden. (T5)<br/>Beisatz: Hier: Leistungen nach dem dSGB II sind anrechenbares Eigeneinkommen. (T6)

8 Ob 164/06kOGH18.04.2007

Auch; Beis ähnlich wie T2

3 Ob 160/08pOGH03.10.2008

Ähnlich; Beis wie T5; Beisatz: Eine vom unterhaltsberechtigten Ehegatten bezogene Ausgleichszulage ist kein unterhaltsminderndes Eigeneinkommen. (T7)<br/>Veröff: SZ 2008/143

3 Ob 9/11mOGH23.02.2011

Auch; Beis wie T2

1 Ob 13/11kOGH23.02.2011
2 Ob 62/10xOGH29.03.2011

Auch; Auch Beis wie T2; Beisatz: Diese Rechtsprechung wird auch auf den nur nach Billigkeit zustehenden Unterhaltsanspruch nach § 68 EheG und nach § 68a EheG angewandt. (T8)

1 Ob 231/10tOGH26.01.2011

Auch; Beis wie T2; Beis wie T5; Beis wie T7<br/>Veröff: SZ 2011/8

1 Ob 200/11kOGH13.10.2011

Auch; Beis wie T2; Beis wie T5; Beis wie T8 nur: Diese Rechtsprechung wird auch auf den nur nach Billigkeit zustehenden Unterhaltsanspruch nach § 68a EheG angewandt. (T9)<br/>Beisatz: Mietbeihilfen und Beiträge zu den Heizkosten nach dem WSHG unterliegen sowohl der Rückzahlungspflicht nach § 26 WSHG als auch der „aufgeschobenen“ Legalzession nach § 27 WSHG. Ebenfalls sind nach dem Wiener Mindestsicherungsgesetz vom 1. 9. 2010, LGBl 2010/38, erbrachte Leistungen für Miete und Heizung ohne Einfluss auf den Unterhaltsanspruch. (T10)

4 Ob 29/14iOGH25.03.2014

Beisatz: Hier: Keine (aufgeschobene) Legalzession nach oö BMSG, aber Verpflichtung zur Zession der Unterhaltsansprüche gegen Dritte. (T11)<br/>Beisatz: Siehe auch RS0129380. (T12)

2 Ob 58/14iOGH09.04.2015

Vgl

3 Ob 119/15vOGH15.07.2015

Auch; Beis wie T2; Beis wie T5

8 Ob 6/16iOGH27.09.2016

Auch; Beisatz: Hier: Hauptleistungen nach dem Oö Chancengleichheitsgesetz (Oö ChG). (T13)

8 Ob 137/15bOGH27.09.2016

Auch; Beis wie T13

9 Ob 33/16tOGH28.10.2016

Auch; Beis wie T13

4 Ob 7/17hOGH21.02.2017
9 Ob 21/17dOGH28.11.2017

Beis wie T2; Beisatz: Hier: Mindestsicherung nach dem Tir MSG. (T14)

3 Ob 155/17sOGH24.01.2018
9 Ob 68/18tOGH28.11.2018

Beis wie T2; Veröff: SZ 2018/100

5 Ob 112/19kOGH24.09.2019

Beisatz: Im Hinblick auf die in § 19 Abs 3a K-ChG bei Leistungen nach § 8 K-ChG grundsätzlich weiterhin bestehende Kostenersatzpflicht der gesetzlich zum Unterhalt verpflichteten Personen und der in § 19 Abs 4 K-ChG angeordneten aufgeschobenen Legalzession für diesen Fall besteht ein Unterhaltsanspruch der gemäß § 13 K-ChG voll intern in einer stationären Einrichtung geförderten Person mit Behinderung dem Grunde nach jedenfalls in dem Umfang weiterhin, als ihr ein Taschengeld nach § 13 Abs 2 iVm § 8 Abs 2 K-ChG gewährt wird oder aber sie ungeachtet der vollen internen Förderung in der stationären Einrichtung noch unter § 8 Abs 1 K-ChG zu subsumierende Bedürfnisse hat. (T15)

3 Ob 201/20kOGH20.05.2021

Vgl; Beis wie T2; Beis wie T3; Beis wie T5

4 Ob 109/21iOGH22.09.2021

Vgl; Beis wie T2

4 Ob 113/22dOGH23.09.2022

Beisatz: Hier: Auch nach dem OÖ SOHAG. (T16)

1 Ob 60/23iOGH27.06.2023

Beisatz wie T2; Beisatz wie T5; Beisatz wie T14

5 Ob 213/22tOGH31.05.2023

vgl; Beisatz wie T2; Beisatz wie T5

9 Ob 25/23aOGH24.04.2024

Beisatz wie T2<br/>Beisatz: Hier: § 23 WMG. (T17)

6 Ob 131/24vOGH27.08.2024

Beisatz wie T2 nur: Nur wenn das jeweilige Sozialhilfegesetz keine den Sozialhilfeempfänger betreffende Rückzahlungsverpflichtung oder keine (aufgeschobene) Legalzession des Unterhaltsanspruchs vorsieht, also die einmal gewährte Sozialhilfe nicht (mehr) zurückgefordert werden kann, ist sie als anrechenbares Eigeneinkommen des Unterhaltsberechtigten anzusehen. (TXX); Beisatz wie T5<br/>Beisatz: Auch das novellierte K-ChG sieht unverändert eine aufgeschobene Legalzession vor (§ 19 Abs 4 K-ChG). (T18)

Dokumentnummer

JJR_19870929_OGH0002_0040OB00560_8700000_004

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