Rechtssatz
Bei der Beantwortung der Frage, ob ein Scheidungsgrund nach § 49 EheG vorliegt, ist nicht jeder einzelne vom Kläger als Eheverfehlung geltend gemachte Tatbestand für sich allein, sondern das Gesamtverhalten des beklagten Ehegatten, soweit darin vom Kläger eine Eheverfehlung erblickt wird, zu beurteilen.
5 Ob 78/69 | OGH | 04.06.1969 |
Veröff: EFSlg 11860 |
1 Ob 177/70 | OGH | 03.09.1970 |
Veröff: EFSlg 13792 |
5 Ob 105/72 | OGH | 27.06.1972 |
Beisatz: Es spielt daher keine Rolle, wenn einzelne Verfehlungen einmal verziehen wurden. Die Wiederholung gleichartiger Verfehlungen nach der Verzeihung wiegen sogar in der Regel schwerer. (T1) |
4 Ob 600/74 | OGH | 12.11.1974 |
Auch |
4 Ob 516/75 | OGH | 08.04.1975 |
Veröff: EFSlg 25088(4) |
6 Ob 630/76 | OGH | 16.09.1976 |
Beis wie T1; Beisatz: Alkoholmißbrauch (T2) |
6 Ob 561/77 | OGH | 10.03.1977 |
Auch |
2 Ob 554/78 | OGH | 07.12.1978 |
Beisatz: Auch verjährte und verziehene Eheverfehlungen. (T3) |
1 Ob 761/78 | OGH | 30.03.1979 |
Vgl auch; Veröff: EFSlg 34046 |
6 Ob 785/80 | OGH | 11.03.1981 |
Auch |
5 Ob 662/81 | OGH | 07.07.1981 |
Auch |
6 Ob 503/81 | OGH | 27.08.1981 |
Vgl auch; Beisatz: Verfristete Eheverfehlungen sind bei der Verschuldensabwägung zu berücksichtigen, wenn dies der Billigkeit entspricht. Dies ist dann der Fall, wenn es unter Bedachtnahme auf alle Umstände, auf die gesamte Beziehung der Ehegatten zueinander und die Schwere und Tragweite der verfristeten Eheverfehlungen nach der allgemeinen Auffassung gerecht ist, die Schuld nicht allein einem Eheteil aufzuerlegen. (T4) |
8 Ob 590/87 | OGH | 04.06.1987 |
Beisatz: Es kommt auf das Gesamtverhalten unter Berücksichtigung der konkreten Lebensumstände an. (T5) |
8 Ob 642/89 | OGH | 07.09.1989 |
Auch; Beisatz: Hier: Es sind das Gesamtverhalten der Ehegatten und die besonderen Umstände des Einzelfalles zu berücksichtigen. (T6) |
2 Ob 523/90 | OGH | 20.06.1990 |
nur: Bei der Beantwortung der Frage, ob ein Scheidungsgrund nach § 49 EheG vorliegt, ist das Gesamtverhalten des beklagten Ehegatten zu beurteilen. (T7) |
9 Ob 185/98s | OGH | 02.09.1998 |
Auch; nur T7; Beis wie T3; Beisatz: Es geht nicht darum, die einzelnen Eheverfehlungen der Streitteile zahlenmäßig gegenüberzustellen. (T8) |
6 Ob 271/01y | OGH | 08.11.2001 |
Beisatz: Verfristete Eheverfehlungen sind bei der Verschuldensabwägung zu berücksichtigen, wenn dies der Billigkeit entspricht. (T9) |
10 Ob 328/02m | OGH | 08.04.2003 |
Beis wie T1 nur: Es spielt daher keine Rolle, wenn einzelne Verfehlungen einmal verziehen wurden. (T10)<br/>Beis wie T9 |
8 Ob 142/03w | OGH | 18.12.2003 |
Beis wie T10; Beis wie T9; Beisatz: Ob die Heranziehung verziehener oder verfristeter Eheverfehlungen der Billigkeit entspricht, ist ebenso wie die Gewichtung des beiderseitigen Fehlverhaltens eine Frage des Einzelfalls, die mangels der Voraussetzungen des § 502 Abs 1 ZPO nicht revisibel ist. (T11) |
6 Ob 3/10z | OGH | 14.01.2010 |
nur T7; Beis wie T5; Beis wie T6 |
5 Ob 70/18g | OGH | 18.07.2018 |
Auch; Beis wie T8; Beis wie T11 |
Dokumentnummer
JJR_19690604_OGH0002_0050OB00078_6900000_001
Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)