Rechtssatz
Voraussetzung einer Entscheidung nach § 47 JN bei einem negativen Kompetenzkonflikt ist, dass rechtskräftige, die Zuständigkeit verneinende Beschlüsse der für die Zuständigkeit in Betracht kommenden Gerichte vorliegen. Dies ist jedoch nicht der Fall, wenn mit dem Überweisungsbeschluss nach § 44 JN nicht zugleich auch die Unzuständigkeit ausgesprochen wird.
3 Nd 1/70 | OGH | 08.07.1970 |
nur: Voraussetzung einer Entscheidung nach § 47 JN bei einem negativen Kompetenzkonflikt ist, dass rechtskräftige, die Zuständigkeit verneinende Beschlüsse der für die Zuständigkeit in Betracht kommenden Gerichte vorliegen. (T1)<br/>Beisatz: Vor Überweisung muss das überweisende Gericht durch Beschluss seine Unzuständigkeit und die Überweisung aussprechen und allen Parteien zustellen. (T2) |
6 Nd 49/72 | OGH | 31.07.1972 |
Vgl aber |
3 Nd 21/73 | OGH | 24.04.1973 |
nur T1; Beis wie T2 |
7 Nd 29/73 | OGH | 16.08.1973 |
nur T1 |
6 Nd 507/76 | OGH | 22.04.1976 |
nur T1 |
6 Nd 501/77 | OGH | 20.01.1977 |
nur T1 |
6 Nd 515/77 | OGH | 14.04.1977 |
nur T1 |
6 Nd 1/77 | OGH | 23.06.1977 |
nur T1 |
7 Nd 515/77 | OGH | 23.06.1977 |
nur T1 |
8 Nd 509/77 | OGH | 09.11.1977 |
nur T1 |
8 Nd 502/78 | OGH | 29.03.1978 |
nur T1; Beis wie T2 |
3 Nd 523/82 | OGH | 27.10.1982 |
nur T1 |
4 Nd 4/82 | OGH | 24.11.1982 |
nur T1 |
2 Nd 7/88 | OGH | 17.05.1988 |
nur T1 |
10 Nds 1/90 | OGH | 29.05.1990 |
nur T1; Beisatz: Das gilt auch in Sozialrechtssachen. (T3) |
4 Nd 503/91 | OGH | 12.03.1991 |
nur T1; Beisatz: Diese Voraussetzung liegt auch dann vor, wenn der Partei, der noch nicht zugestellt wurde, die erforderliche (formelle) Beschwer zur Anfechtung fehlt. (T4) |
3 Nd 1/95 | OGH | 08.11.1995 |
nur T1; Beisatz: Das Verfahren nach § 47 JN dient nicht dazu, die Entscheidung über die Zuständigkeit dem Rechtsmittelweg zu entziehen. (T5) |
8 Nc 15/06g | OGH | 07.09.2006 |
Auch; Beisatz: Die Anrufung des gemeinsam übergeordneten Gerichtshofs in einem negativen Kompetenzkonflikt nach § 47 JN setzt voraus, dass beide konkurrierenden Gerichte rechtskräftig über ihre Unzuständigkeit zur Entscheidung über die Rechtssache abgesprochen haben und die Rechtssache, zu deren Behandlung sie sich für unzuständig erklärt haben, der inländischen Gerichtsbarkeit unterliegt. Diese Voraussetzungen liegen nicht vor, wenn weder der Überweisungsbeschluss des zuerst angerufenen Gerichtes noch der „Rücküberweisungsbeschluss" den Parteien zugestellt wurde. (T6) |
Ds 7/09 | OGH | 29.09.2009 |
Vgl; Beisatz: Ein negativer Kompetenzkonflikt entsteht erst dann, wenn alle in Frage kommenden Gerichte rechtskräftig ihre Zuständigkeit verneint haben. (T7) |
5 Nc 19/10d | OGH | 09.02.2011 |
Auch; Beis wie T1; Beisatz: Kein Kompetenzkonflikt, wenn ein Antrag aus materiell‑rechtlichen Gründen abgewiesen wurde (hier: Antrag auf Löschung der Anmerkung der Simultanhaftung). (T8) |
9 Nc 9/11i | OGH | 28.06.2011 |
nur T1 |
8 Nc 28/14f | OGH | 26.05.2014 |
nur T1; Beisatz: Solange die Entscheidungen beider Gericht nicht rechtskräftig sind, kann die Frage der Zuständigkeit noch im Rechtsmittelweg erledigt werden. (T9)<br/> |
7 Nc 25/14g | OGH | 17.09.2014 |
Auch; Beis wie T9; Beisatz: Das Ersuchen um Entscheidung eines Kompetenzkonflikts ist auch im Wirkungskreis des Rechtspflegers dem Richter vorbehalten. (T10)<br/> |
10 Ob 28/22y | OGH | 28.07.2022 |
Vgl; Beisatz: Hier: Zuständigkeitsstreit zwischen BG und OGH. (T11) |
Dokumentnummer
JJR_19600329_OGH0002_0030ND00027_6000000_001
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