OGH 13Os179/03; 11Os4/04; 12Os96/03; 13Os125/03; 14Os49/04 (RS0118580)

OGH13Os179/03; 11Os4/04; 12Os96/03; 13Os125/03; 14Os49/0414.5.2024

Rechtssatz

Ein Feststellungsmangel wird geltend gemacht, indem unter Hinweis auf einen nicht durch Feststellungen geklärten, jedoch indizierten Sachverhalt eine vom Erstgericht nicht gezogene rechtliche Konsequenz angestrebt wird, weil dieses ein Tatbestandsmerkmal, einen Ausnahmesatz (§ 281 Abs 1 Z 9 lit a bis c StPO) oder eine andere rechtliche Unterstellung bei der rechtlichen Beurteilung nicht in Anschlag gebracht hat (WK-StPO § 281 Rz 600).

Normen

StPO §281 Abs1 Z9
StPO §281 Abs1 Z10 B
StPO §281 Abs1 Z10a
DSt §49

13 Os 179/03OGH18.02.2004
11 Os 4/04OGH09.03.2004

Auch; Beisatz: Zur Begründung eines Feststellungsmangels bedarf es des Hinweises, welche - nach der Aktenlage indizierten - Konstatierungen vom Schöffengericht noch zu treffen und in weiterer Folge auch den Rechtsmittelausführungen zu Grunde zu legen gewesen wären. (T1)

12 Os 96/03OGH11.03.2004

Vgl auch

13 Os 125/03OGH07.04.2004

Auch

14 Os 49/04OGH05.05.2004

Vgl auch

13 Os 16/04OGH19.05.2004

nur: Ein Feststellungsmangel wird geltend gemacht, indem unter Hinweis auf einen nicht durch Feststellungen geklärten, jedoch indizierten Sachverhalt eine vom Erstgericht nicht gezogene rechtliche Konsequenz angestrebt wird. (T2)<br/>Beisatz: Hier: Ein Vorgehen nach dem IXa. Hauptstück der StPO. (T3)

15 Os 42/04OGH27.05.2004

Auch; Beis wie T1

15 Os 75/04OGH18.11.2004

Auch

14 Os 133/04OGH21.12.2004

Auch

11 Os 121/04OGH07.12.2004

Auch; Beis ähnlich wie T1

15 Os 31/04OGH07.04.2005

Auch

15 Os 21/05kOGH21.04.2005

Vgl auch

15 Os 37/05pOGH21.04.2005

Vgl auch

14 Os 28/05gOGH07.06.2005
13 Os 22/05tOGH15.06.2005

Auch; nur T2

15 Os 127/05yOGH15.12.2005
12 Os 90/05kOGH12.01.2006

Auch

11 Os 2/06pOGH28.03.2006

Vgl auch

14 Os 23/06yOGH13.06.2006

Auch; nur T2

12 Os 21/06iOGH22.06.2006

Vgl auch

13 Os 84/06mOGH11.10.2006

Auch; nur T2; Beisatz: Hier: Straflose Vorbereitungshandlung. (T4)

13 Os 102/06hOGH08.11.2006

Vgl auch; Beisatz: Hier: Objektive Erfolgszurechnung als negative Tatbestandsvoraussetzung. (T5)

13 Os 139/06zOGH24.01.2007

Auch; nur T2; Beisatz: Auch negative Tatbestandsvoraussetzungen müssen im Fall eines Schuldspruchs als Feststellungsmangel geltend gemacht werden (WK-StPO § 281 Rz 602). (T6)

12 Os 7/06fOGH15.02.2007

Vgl auch

14 Os 35/07iOGH08.05.2007
13 Os 72/07yOGH01.08.2007

Auch

14 Os 76/07vOGH28.08.2007

Beisatz: Um einen Feststellungsmangel zu bewirken, müssen die Indizien in der Hauptverhandlung vorgekommen sein. Denn Feststellungen können nur anhand des der Beweiswürdigung zugänglichen Beweismaterials getroffen werden (WK-StPO § 281 Rz 600). (T7)

14 Os 97/07gOGH02.10.2007

Vgl auch; Beisatz: Ohne Hinweis auf ein übergangenes, in der Hauptverhandlung vorgekommenes Tatsachensubstrat kann zwar ein Rechtsfehler infolge fehlender Feststellungen, nicht aber ein Feststellungsmangel geltend gemacht werden. (T8)

13 Os 128/07hOGH07.11.2007

Vgl auch; Beisatz: Hier: Privilegierung nach § 28 Abs 3 zweiter Satz SMG (T9)

14 Os 117/07yOGH13.11.2007
14 Os 136/07tOGH04.12.2007
15 Os 49/07fOGH22.11.2007

Auch

13 Os 126/07iOGH05.12.2007
11 Os 129/07sOGH18.12.2007

Vgl auch

14 Os 127/07vOGH15.01.2008

Auch

13 Os 138/07dOGH16.01.2008

Vgl auch; Beisatz: Hier: Freiwillige Aufgabe der Tatausführung (§ 16 Abs 1 StGB). (T10)

13 Os 149/07xOGH16.01.2008

Vgl auch

14 Os 15/08zOGH19.02.2008

Vgl auch; Beisatz: Hier: Privilegierung nach § 27 Abs 2 Z 2 zweiter Halbsatz SMG aF. (T11)

14 Os 162/07sOGH11.03.2008
15 Os 2/08wOGH18.02.2008

auch; Beisatz: Hier: Irrtümliche Annahme eines rechtfertigenden Sachverhalts (§ 8 StGB). (T12)

14 Os 17/08vOGH11.03.2008
12 Os 154/07zOGH21.02.2008

Auch

14 Os 40/08aOGH17.04.2008
14 Os 36/08pOGH17.04.2008

Vgl auch

13 Os 21/08zOGH11.06.2008

Vgl auch

13 Os 69/08hOGH11.06.2008
14 Os 82/08bOGH08.07.2008
14 Os 58/08yOGH10.06.2008
14 Os 92/08yOGH05.08.2008

Vgl auch; Beisatz: Hier: Verjährungseinwand verfehlt mangels Hinweises auf die Annahme dieses Strafaufhebungsgrunds stützende (konkrete) Verfahrensergebnisse die gesetzmäßige Darstellung. (T13)

14 Os 74/08aOGH08.07.2008

Beisatz: Es darf dabei kein konstatierter Umstand übergangen oder bestritten werden. (T14)

13 Os 73/08xOGH23.07.2008

Vgl auch

14 Os 87/08pOGH05.08.2008

Auch

11 Os 172/08sOGH16.12.2008
14 Os 144/08wOGH16.12.2008

Beisatz: Die prozessordnungsgemäße Geltendmachung eines Feststellungsmangels erfordert die auf Basis des Urteilssachverhalts vorzunehmende Argumentation, dass sich aus einem nicht durch Feststellungen geklärten, aber durch in der Hauptverhandlung vorgekommene Beweise indizierten Sachverhalt eine vom Erstgericht nicht gezogene rechtliche Konsequenz ergebe, weil das Gericht ein Tatbestandsmerkmal, einen Ausnahmesatz oder eine andere rechtliche Unterstellung bei der rechtlichen Beurteilung nicht in Anschlag gebracht hat. (T15)

13 Os 10/09hOGH19.02.2009

Auch

14 Os 16/09yOGH21.04.2009

nur T2; Beis ähnlich wie T15

14 Os 55/08gOGH17.03.2009
13 Os 59/09iOGH23.07.2009

Auch

14 Os 86/09tOGH06.10.2009

Auch

13 Os 85/09pOGH15.10.2009

Auch

14 Os 7/10aOGH02.03.2010

Bem: Hier: §§ 11, 287 StGB. (T16)

13 Os 18/10mOGH17.06.2010

Auch; Beisatz: Gründet das Gericht einen Freispruch auf die Annahme, dass ein Tatbestandsmerkmal nicht erfüllt sei, und trifft es demnach keine Feststellungen zu den übrigen, reicht es unter dem Aspekt erfolgreicher Urteilsanfechtung nicht hin, allein die den Freispruch begründende Annahme zu bekämpfen. Vielmehr ist überdies hinsichtlich jener Tatbestandsmerkmale, zu denen das Urteil keine Konstatierungen enthält, ein Feststellungsmangel (Z 9 lit a) geltend zu machen. (T17)

15 Os 61/10zOGH11.08.2010

Vgl auch; Beis wie T1

15 Os 113/10xOGH10.11.2010

Vgl; Beis ähnlich wie T17

11 Os 165/10iOGH20.01.2011

Vgl; Beisatz: Ein Fehlen von Feststellungen zur rechtlichen Verjährungsfrage wäre unter dem Aspekt erfolgreicher Anfechtung eines Freispruchs wegen Verjährung als Rechtsfehler mangels Feststellungen zu behandeln. (T18)

12 Os 212/10hOGH25.01.2011

Vgl auch; Beis ähnlich wie T17

15 Os 8/11gOGH16.03.2011

Auch; Beis wie T17

13 Os 13/11bOGH12.05.2011
12 Os 45/11aOGH03.05.2011

nur T2; Beis wie T3

11 Os 57/11hOGH19.05.2011

Vgl auch; Beis ähnlich wie T7; Beis ähnlich wie T8; Beis ähnlich wie T15

14 Os 184/10fOGH06.07.2011

Auch; Beis ähnlich wie T17

14 Os 36/11tOGH24.05.2011
13 Os 26/11iOGH25.08.2011

Beis wie T13; Beisatz: Hier: Unschlüssigkeit der Rechtsrüge, die von zwei notwendigen Bedingungen für Verbandsverantwortlichkeit nur zu einer einen Feststellungsmangel geltend macht. (T19)

13 Os 147/11hOGH15.12.2011

Beisatz: Gründet das Gericht den Freispruch auf die Verneinung der Täterschaft des Angeklagten im Zweifel zu dessen Gunsten, ohne eine Aussage zu sämtlichen Tatbestandselementen zu treffen, reicht es für den Erfolg der Nichtigkeitsbeschwerde nicht hin, einen Begründungsmangel bloß in Ansehung der getroffenen Urteilsannahme (der Negativfeststellung zur Täterschaft) aufzuzeigen. Vielmehr ist hinsichtlich jener Tatbestandsmerkmale, zu denen das Urteil keine Konstatierungen enthält, unter Berufung auf derartige Feststellungen indizierende und in der Hauptverhandlung vorgekommene Verfahrensergebnisse ein Feststellungsmangel (Z 9 lit a) geltend zu machen; fehlen die dafür nötigen Indizien, bedarf es der Geltendmachung darauf bezogener Anträge aus Z 4, wurden die fehlenden Tatbestandsmerkmale verneint, ist insoweit ein Begründungsmangel geltend zu machen. (T20)

15 Os 165/11wOGH25.01.2012

Vgl auch; Vgl auch Beis wie T1

15 Os 154/11bOGH25.01.2012
11 Os 50/12fOGH24.05.2012
15 Os 43/12fOGH30.05.2012

Auch

12 Os 52/12gOGH26.06.2012

Vgl

13 Os 3/12hOGH10.05.2012

Vgl auch; Auch Beis wie T20

14 Os 119/12zOGH29.01.2013
14 Os 84/12bOGH29.01.2013

Vgl; Beis wie T17

12 Os 26/13kOGH11.04.2013
11 Os 75/13hOGH18.06.2013

Auch; Beis wie T1; Beis wie T17; Beis wie T20

13 Os 25/13wOGH16.05.2013

Auch; Auch Beis wie T15

15 Os 84/13mOGH21.08.2013

Auch; Beis wie T10

15 Os 76/13kOGH13.11.2013

Auch; Beis wie T17; Beis wie T20

11 Os 44/14aOGH26.08.2014

Auch; Beis wie T1

22 Os 7/14sOGH11.11.2014

Auch

15 Os 122/14aOGH29.10.2014

Auch; Beis wie T9

12 Os 57/16yOGH22.09.2016

Auch

15 Os 119/16pOGH14.12.2016

Auch; Beisatz: Der Hinweis auf Verfahrensergebnisse, die nach gesicherter allgemeiner Lebenserfahrung als ernst zu nehmendes Indiz für Zurechnungsunfähigkeit von vornherein ausscheiden, genügt zur prozessordnungsgemäßen Geltendmachung eines Feststellungsmangels nicht. (T21)

25 Ds 2/17mOGH23.05.2017

Auch; Beisatz: Das Fehlen von Feststellungen ist nicht nur dann zu relevieren, wenn im Urteil einzelne positive Feststellungen getroffen wurden, während andere zur Tatbestandsverwirklichung erforderliche fehlen, sondern umso mehr (arg a minori ad maius), wenn gar keine Feststellungen getroffen wurden. (T22)<br/>Beisatz: Diese Rechtsprechung findet auch im Verfahren nach dem DSt Anwendung. (T23)

15 Os 27/17kOGH28.06.2017

Auch; Beis wie T21

15 Os 142/16wOGH19.09.2017

Auch; Beisatz: Wurden im Urteil (Negativ‑)Feststellungen betreffend eine entscheidende Tatsache getroffen, kann diesbezüglich kein Feststellungsmangel vorliegen. (T24)

11 Os 1/18hOGH22.05.2018

Auch; Beis wie T24

17 Os 4/18vOGH25.06.2018

Auch; Beisatz: Begehrt die Beschwerdeführerin (wie der von ihr verwendete Begriff „Ersatzfeststellungen“ verdeutlicht) den Ersatz tatsächlich getroffener (Negativ‑)Feststellungen durch für ihren Standpunkt günstigere, macht sie keinen Feststellungsmangel geltend, sondern erstattet bloß ein Vorbringen nach Art einer im kollegialgerichtlichen Verfahren nicht vorgesehenen Schuldberufung. (T25)

13 Os 136/18aOGH13.03.2019

Beisatz: Ausführungen in der Gegenäußerung zur Anklageschrift sind kein in der Hauptverhandlung vorgekommenes Verfahrensergebnis und daher auch kein Indiz, auf das die Behauptung eines Feststellungsmangels gestützt werden kann. (T26)

14 Os 54/19aOGH03.09.2019

Beis wie T25

14 Os 19/20fOGH30.04.2020

Vgl; Beis wie T25

14 Os 34/20mOGH17.04.2020

Vgl; Beis wie insb T6

14 Os 141/19wOGH14.04.2020

Vgl

12 Os 137/20vOGH11.01.2021

Vgl; Beis wie T24

13 Os 118/20gOGH17.02.2021

Vgl; Beis wie T7; Beis wie T8

13 Os 103/21bOGH16.02.2022

Vgl; Beis nur wie T14

14 Os 77/22pOGH27.09.2022

Vgl; Beis wie T17; Beis wie T20

14 Os 101/22tOGH25.10.2022

Vgl; Beisatz: Der Hinweis auf bestimmte Verfahrensergebnisse muss auf Basis dessen inneren Zusammenhangs erfolgen, womit eine Aussage nicht durch isoliertes Herausgreifen einzelner Passagen sinnentstellt werden darf. (T27)

11 Os 82/22aOGH20.12.2022

Vgl; Beis wie T7; Beis wie T20

11 Os 47/22dOGH20.12.2022

vgl; Beisatz: Verbot der Doppelverfolgung. (T28)

11 Os 68/23vOGH11.07.2023

vgl; Beisatz wie T24; Beisatz wie T25

14 Os 70/23kOGH06.09.2023

vgl; Beisatz: Feststellungen des angefochtenen Urteils sind kein in der Hauptverhandlung vorgekommenes Verfahrensergebnis und daher auch kein Indiz, auf das die Behauptung eines Feststellungsmangels gestützt werden kann. (T29)

12 Os 126/23fOGH23.11.2023

vgl; Beisatz wie T25

15 Os 32/24fOGH17.04.2024

vgl; Beisatz wie T24

15 Os 21/24pOGH17.04.2024

vgl; Beisatz wie T24

14 Os 8/24vOGH14.05.2024

vgl; Beisatz wie T25

14 Os 9/24sOGH14.05.2024

vgl; Beisatz wie T29

Dokumentnummer

JJR_20040218_OGH0002_0130OS00179_0300000_001

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