OGH 1Ob713/88; 7Ob727/89; 8Ob628/92; 8Ob646/92; 1Ob532/94; 4Ob509/95; 2Ob505/96; 4Ob505/96; 10Ob2350/96b; 8Ob33/01p; 7Ob233/00s; 8Ob103/01g; 7Ob233/02v; 7Ob223/03z; 3Ob131/03s; 7Ob15/04p; 4Ob121/05f; 7Ob293/05x; 7Ob129/06f; 4Ob137/07m; 10Ob119/07h; 4Ob155/08k; 7Ob208/08a; 7Ob54/09f; 6Ob71/09y; 4Ob12/10h; 5Ob231/10x; 4Ob62/11p; 6Ob168/10i; 1Ob9/11x; 1Ob229/11z; 5Ob186/11f; 7Ob228/11x; 9Ob52/12f; 7Ob137/12s; 2Ob43/12f; 4Ob185/13d; 8Ob120/14a; 10Ob40/15b; 1Ob41/16k; 1Ob138/16z; 1Ob23/17i; 9Ob49/17x; 9ObA68/17s; 9Ob72/17d; 6Ob120/18t; 5Ob179/19p; 3Ob237/19b; 5Ob28/21k; 7Ob124/21t; 5Ob11/22m; 4Ob172/22f; 2Ob123/23m; 9Ob47/23m; 9Ob23/24h; 4Ob36/24h; 9Ob62/24v (RS0026783)

OGH1Ob713/88; 7Ob727/89; 8Ob628/92; 8Ob646/92; 1Ob532/94; 4Ob509/95; 2Ob505/96; 4Ob505/96; 10Ob2350/96b; 8Ob33/01p; 7Ob233/00s; 8Ob103/01g; 7Ob233/02v; 7Ob223/03z; 3Ob131/03s; 7Ob15/04p; 4Ob121/05f; 7Ob293/05x; 7Ob129/06f; 4Ob137/07m; 10Ob119/07h; 4Ob155/08k; 7Ob208/08a; 7Ob54/09f; 6Ob71/09y; 4Ob12/10h; 5Ob231/10x; 4Ob62/11p; 6Ob168/10i; 1Ob9/11x; 1Ob229/11z; 5Ob186/11f; 7Ob228/11x; 9Ob52/12f; 7Ob137/12s; 2Ob43/12f; 4Ob185/13d; 8Ob120/14a; 10Ob40/15b; 1Ob41/16k; 1Ob138/16z; 1Ob23/17i; 9Ob49/17x; 9ObA68/17s; 9Ob72/17d; 6Ob120/18t; 5Ob179/19p; 3Ob237/19b; 5Ob28/21k; 7Ob124/21t; 5Ob11/22m; 4Ob172/22f; 2Ob123/23m; 9Ob47/23m; 9Ob23/24h; 4Ob36/24h; 9Ob62/24v23.10.2024

Rechtssatz

Hat die ohne Einwilligung oder ohne ausreichende Aufklärung des Patienten vorgenommene eigenmächtige Behandlung des Patienten nachteilige Folgen, haftet der Arzt, wenn der Patient sonst in die Behandlung nicht eingewilligt hätte, für diese Folgen selbst dann, wenn ihm bei der Behandlung kein Kunstfehler unterlaufen ist.

Normen

ABGB §1299 B
ÄsthOP §5

1 Ob 713/88OGH07.02.1989

Veröff: SZ 62/18

7 Ob 727/89OGH25.01.1990

Auch; Beisatz: Wenn der Arzt die gebotene Aufklärung unterlässt, dann hat er die Heilbehandlung fehlerhaft vorgenommen. (T1) Veröff: EvBl 1990/87 S 405 = VersR 1991,488

8 Ob 628/92OGH12.11.1992
8 Ob 646/92OGH12.11.1992

Beisatz: Hier: Über ein Infektionsrisiko von 3,5 bis 5 Prozent ist eine Aufklärung erforderlich. (T2)

1 Ob 532/94OGH25.01.1994

Auch; Veröff. SZ 67/9

4 Ob 509/95OGH31.01.1995

Auch

2 Ob 505/96OGH11.01.1996

Auch

4 Ob 505/96OGH30.01.1996

Auch

10 Ob 2350/96bOGH03.09.1996

Auch; Veröff: SZ 69/199

8 Ob 33/01pOGH08.03.2001
7 Ob 233/00sOGH28.02.2001
8 Ob 103/01gOGH10.05.2001

Beisatz: Verletzung der ärztlichen Aufklärungspflicht bei einer nicht zwingend notwendigen Operation über 3%iges Risiko von Lähmungserscheinungen. (T3)

7 Ob 233/02vOGH30.10.2002

Vgl auch

7 Ob 223/03zOGH15.10.2003
3 Ob 131/03sOGH26.09.2003

Beisatz: Hat also der Arzt die erforderliche Aufklärung unterlassen und verwirklicht sich in der Folge (trotz des lege artis vorgenommenen Eingriffs) ein Risiko, auf welches der Arzt hätte hinweisen müssen, dann kommen Schadenersatzansprüche in Betracht, sofern der Patient darlegen kann, dass er sich bei entsprechender Aufklärung dem Eingriff nicht unterzogen hätte. (T4); Veröff: SZ 2003/112

7 Ob 15/04pOGH13.02.2004

Auch

4 Ob 121/05fOGH04.10.2005

Auch; Beisatz: Die mangelnde Aufklärung über den Operateur bewirkt die Unwirksamkeit der Einwilligung in die Operation; bereits damit wird die Haftung für die nachteiligen Folgen wegen Verletzung eines Schutzgesetzes begründet. (Ablehnend zu 3 Ob 131/03s) (T5); Veröff: SZ 2005/139

7 Ob 293/05xOGH25.01.2006

Vgl auch

7 Ob 129/06fOGH21.06.2006
4 Ob 137/07mOGH07.08.2007

Beisatz: Das pflichtwidrige Verhalten - hier: der ohne ausreichende Aufklärung erfolgte und daher rechtswidrige Eingriff - muss somit den geltend gemachten Schaden verursacht haben. (T6); Veröff: SZ 2007/122

10 Ob 119/07hOGH10.03.2008

Auch; nur: Hat die ohne ausreichende Aufklärung des Patienten vorgenommene Behandlung des Patienten nachteilige Folgen, haftet der Arzt, wenn der Patient sonst in die Behandlung nicht eingewilligt hätte, für diese Folgen selbst dann, wenn ihm bei der Behandlung kein Kunstfehler unterlaufen ist. (T7)<br/>Beisatz: Der Nichtarzt, der eine ärztliche Behandlung vornimmt, hat jedenfalls über das Fehlen seiner ärztlichen Qualifikation aufzuklären. Fehlende Offenlegung gegenüber einem insoweit unkundigen Patienten führt zur Unwirksamkeit einer allfälligen Einwilligung in die Behandlung. (T8)

4 Ob 155/08kOGH14.10.2008

Auch; Beis wie T6

7 Ob 208/08aOGH05.11.2008

Auch

7 Ob 54/09fOGH30.03.2009
6 Ob 71/09yOGH14.05.2009

Auch

4 Ob 12/10hOGH08.06.2010

Vgl; Beisatz: Der Arzt haftet auch im Fall der Annahme einer Aufklärungspflichtverletzung nur für die Verwirklichung des Risikos, auf welches er hätte hinweisen müssen. (T9)

5 Ob 231/10xOGH08.03.2011

Auch; Beis ähnlich wie T4; Beis ähnlich wie T5; Beis wie T9

4 Ob 62/11pOGH05.07.2011

Vgl; Beis wie T9; Beisatz: Hier: Verletzung von Aufklärungspflichten bei einer Anlageberatung. (T10)<br/> Veröff: SZ 2011/84

6 Ob 168/10iOGH18.07.2011

Auch

1 Ob 9/11xOGH31.03.2011

nur T7; Beis wie T9

1 Ob 229/11zOGH24.11.2011

Vgl auch; nur T7; Vgl auch Beis wie T6 nur: Das pflichtwidrige Verhalten - der ohne ausreichende Aufklärung erfolgte und daher rechtswidrige Eingriff - muss somit den geltend gemachten Schaden verursacht haben. (T11)

5 Ob 186/11fOGH09.11.2011

nur ähnlich T7; Beis ähnlich wie T6

7 Ob 228/11xOGH25.01.2012

Auch; Beisatz: Wollte man nicht nur die Aufklärung über typische Operationsrisiken, deren Wahrscheinlichkeit nur bei 0,05 % bis 0,1 % liegt, verlangen, sondern jeweils auch Hinweise auf typische Komplikationen bei Verwirklichung solcher Risiken fordern, würde dies die Aufklärungspflicht in unvertretbarer Weise ausdehnen. Den Patienten müsste oftmals eine derartige Fülle von Informationen gegeben werden, dass ihnen eine Einschätzung der Lage nicht ermöglicht, sondern erschwert würde. (T12)

9 Ob 52/12fOGH17.12.2012

Auch; Beisatz: Hier: Aufklärungspflicht hinsichtlich prophylaktischer Maßnahmen zur Vermeidung oder Senkung eines Operationsrisikos. (T13)

7 Ob 137/12sOGH19.12.2012
2 Ob 43/12fOGH29.11.2012

Vgl

4 Ob 185/13dOGH24.06.2014

Vgl auch; Beisatz: Hier: Vom Patienten geäußerte „Präferenz“ für die Verwendung biologischer Herzklappen spricht nicht gegen den Abschluss des Behandlungsvertrags und die Zustimmung zur Operation mit metallischen Herzklappen. (T14)

8 Ob 120/14aOGH25.11.2014

Auch

10 Ob 40/15bOGH30.06.2015
1 Ob 41/16kOGH28.04.2016

Vgl; Beis wie T9

1 Ob 138/16zOGH23.11.2016

Auch; Beisatz: Hier: Aufklärungspflicht über das bei der „Spirale“ behandlungstypische Risiko ihres „Abwanderns “. (T15)

1 Ob 23/17iOGH27.02.2017
9 Ob 49/17xOGH27.09.2017

Auch; Beis wie T8; Veröff: SZ 2017/108

9 ObA 68/17sOGH28.11.2017

Auch

9 Ob 72/17dOGH18.12.2017
6 Ob 120/18tOGH31.08.2018

Beisatz: Hier: Aufgrund Verletzung der Zweiwochenfrist des § 6 Abs 1 ÄsthOpG unwirksame Einwilligung. (T16)

5 Ob 179/19pOGH18.12.2019
3 Ob 237/19bOGH22.01.2020

Vgl; Beis wie T6; Beis wie T11

5 Ob 28/21kOGH27.05.2021

Vgl; Beis wie T6; Beis wie T9; Beis wie T11

7 Ob 124/21tOGH15.09.2021

Beis wie T5

5 Ob 11/22mOGH19.05.2022

Vgl; Beis wie T4; Beis wie T9; Beis wie T11

4 Ob 172/22fOGH18.10.2022

Vgl

2 Ob 123/23mOGH25.07.2023

vgl; Beisatz wie T6; Beisatz wie T9; Beisatz wie T11; Beisatz wie T5

9 Ob 47/23mOGH27.09.2023

vgl; Beisatz: Hier: Mangels ausreichender Aufklärung nach § 5 ÄsthOpG. (T17)

9 Ob 23/24hOGH18.03.2024

Beisatz wie T6; Beisatz wie T9; Beisatz wie T11

4 Ob 36/24hOGH23.05.2024

vgl; Beisatz wie T4; Beisatz wie T9

9 Ob 62/24vOGH23.10.2024

Dokumentnummer

JJR_19890207_OGH0002_0010OB00713_8800000_002

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