OGH 14Os72/88; 14Os79/88; 12Os78/88; 12Os76/88; 14Os82/88; 12Os66/88; 12Os135/88; 12Os147/88; 13Os30/89; 12Os45/89; 12Os79/89; 16Os43/89; 15Os111/89 (RS0099869)

OGH14Os72/88; 14Os79/88; 12Os78/88; 12Os76/88; 14Os82/88; 12Os66/88; 12Os135/88; 12Os147/88; 13Os30/89; 12Os45/89; 12Os79/89; 16Os43/89; 15Os111/8918.3.2024

Rechtssatz

Aus dem zweiten Anwendungsfall der Z 11 des § 281 Abs 1 StPO kann nur die rechtsfehlerhafte Bewertung von Strafzumessungstatsachen bekämpft werden, nicht aber die Feststellung des Strafzumessungssachverhalts.

Normen

StPO nF §281 Abs1 Z11

14 Os 72/88OGH25.05.1988

Veröff: EvBl 1988/115 S 533 = SSt 59/35 = RZ 1988/47 S 189

14 Os 79/88OGH01.06.1988
12 Os 78/88OGH22.06.1988

Beisatz: Das bloße Übersehen eines (wesentlichen) Strafzumessungsgrundes verwirklicht nur einen Berufungsgrund. (T1)

12 Os 76/88OGH16.06.1988

Vgl; Veröff: SSt 59/41 = RZ 1989/19 S 66

14 Os 82/88OGH21.09.1988
12 Os 66/88OGH01.09.1988

Vgl auch; Beisatz: § 281 Abs 1 Z 11 StPO bezieht sich ausschließlich auf die offenbar unrichtige rechtliche Beurteilung für den bekämpften Strafausspruch maßgebender Strafzumessungstatsachen. (T2)

12 Os 135/88OGH27.10.1988

Vgl auch; Veröff: EvBl 1989/53 S 180 = SSt 59/82

12 Os 147/88OGH09.02.1989

Vgl; Beis wie T1

13 Os 30/89OGH27.04.1989

Vgl; Beis wie T1

12 Os 45/89OGH18.05.1989

Vgl auch; Beis wie T2

12 Os 79/89OGH31.08.1989
16 Os 43/89OGH24.11.1989

Vgl auch; Beis wie T2

15 Os 111/89OGH10.10.1989

Beisatz: Zu § 345 Abs 1 Z 13, zweiter Fall, StPO. (T3)

13 Os 46/90OGH17.05.1990

Vgl auch

15 Os 43/90OGH15.05.1990

Vgl auch; Beisatz: Mit Einwänden gegen die Gewichtung von Strafzumessungsgründen sowie gegen die Annahme, dass (auch) Gründe der Spezialprävention einer Gewährung bedingter Strafnachsicht entgegenstünden, wird nicht eine rechtsfehlerhafte Beurteilung festgestellter Strafzumessungstatsachen, sondern bloß ein nicht sachgerechter Ermessensgebrauch geltend gemacht, welcher lediglich der Anfechtung mit Berufung unterliegt. (T4)

13 Os 28/90OGH07.06.1990

Vgl auch

12 Os 72/90OGH28.06.1990

Vgl auch; nur: Aus dem zweiten Anwendungsfall der Z 11 des § 281 Abs 1 StPO kann nur die rechtsfehlerhafte Bewertung von Strafzumessungstatsachen bekämpft werden. (T5)

11 Os 67/90OGH08.08.1990

Vgl auch; Beis wie T3

12 Os 134/90OGH29.11.1990

Vgl auch

12 Os 160/90OGH31.01.1991
12 Os 159/90OGH31.01.1991
14 Os 2/92OGH25.02.1992

Vgl auch; Beis wie T1

14 Os 35/92OGH31.03.1992
13 Os 133/92OGH08.01.1993

Beisatz: Hier: Zur Z 13 des § 345 Abs 1 StPO. (T6)

11 Os 12/93OGH06.04.1993

Vgl auch; Beis wie T1

13 Os 12/93OGH31.03.1993

Vgl auch

15 Os 72/93OGH27.05.1993

Vgl auch; Beisatz: Hier: Zu § 345 Abs 1 Z 13 StPO. (T7)

11 Os 135/93OGH21.09.1993

Vgl auch; Beis wie T4

13 Os 135/94OGH19.10.1994

Vgl auch; Beisatz: Bei dem Nichtigkeitsgrund der Z 11 des § 281 Abs 1 StPO kommt es darauf an, dass der Gerichtshof den Strafrahmen beachtet, die für die Strafbemessung bedeutsamen Umstände rechtlich richtig qualifiziert und die leitenden Grundsätze der Strafbemessung fehlerfrei angewendet hat, nicht aber etwa auf eine fehlerhafte Feststellung von Strafzumessungstatsachen. (T8)

11 Os 15/95OGH09.05.1995
13 Os 84/95OGH12.07.1995

nur: Nicht aber die Feststellung des Strafzumessungssachverhalts. (T9)

13 Os 140/95OGH18.10.1995
11 Os 171/95OGH12.12.1995
13 Os 71/96OGH05.06.1996

Vgl auch; Beisatz: Mit dem Nichtigkeitsgrund des § 281 Abs 1 Z 11 StPO kann nur eine fehlerhafte Bewertung der rechtlichen Beurteilung, nicht aber von tatsächlichen Umständen geltend gemacht werden. (T10)

12 Os 102/96OGH29.08.1996

Vgl auch; Beisatz: Der materiell-rechtliche Nichtigkeitsgrund des § 281 Abs 1 Z 11 StPO muss in jedem Fall in einer fehlerhaften Rechtsanwendung bei der Entscheidung der Straffrage bestehen. (T11)

11 Os 184/96OGH04.03.1997

Vgl auch

11 Os 9/97OGH27.05.1997
11 Os 98/97OGH05.08.1997
14 Os 120/97OGH07.10.1997

Vgl auch; Beisatz: Dass das Gericht den Strafzumessungsgründen nicht das richtige Gewicht beigemessen und Milderungsumstände übersehen hat, stellt nur ein Berufungsvorbringen dar. (T12)

14 Os 71/97OGH17.06.1997
13 Os 134/97OGH24.09.1997
14 Os 73/00OGH29.08.2000
13 Os 120/02OGH16.10.2002

Vgl auch; Beis wie T1; Beis wie T2

14 Os 33/03OGH01.04.2003

Auch

11 Os 20/03OGH29.04.2003

Vgl auch; Beis ähnlich wie T1

14 Os 92/03OGH14.04.2004

Vgl auch

13 Os 71/04OGH06.10.2004

Vgl auch

13 Os 12/05xOGH02.03.2005

Vgl auch

14 Os 10/06mOGH14.03.2006

Vgl auch; Beis wie T12

12 Os 107/06mOGH19.10.2006

Vgl auch; Beisatz: Mit dem Vorwurf, Milderungsgründe seien unberücksichtigt geblieben, wird keine Urteilsnichtigkeit dargetan, sondern nur ein Berufungsvorbringen erstattet. (T13)

12 Os 90/06mOGH19.10.2006

Vgl auch; Beis wie T6; Beisatz: Die gegen die Annahme eines Erschwerungsgrundes gerichtete und das Vorliegen unberücksichtigt gebliebene Milderungsgründe behauptende Rüge stellt bloß ein Berufungsvorbringen dar. (T14)

15 Os 95/06vOGH09.11.2006
15 Os 9/06xOGH22.01.2007

Vgl auch; Beis wie T12 nur: Dass das Gericht den Strafzumessungsgründen nicht das richtige Gewicht beigemessen hat, stellt nur ein Berufungsvorbringen dar. (T15)

14 Os 87/07mOGH28.08.2007

Auch; Beisatz: Getroffene Sachverhaltsannahmen können aus Z 11 zweiter Fall nicht bekämpft werden (WK-StPO § 281 Rz 680, 693). (T16)

11 Os 129/07sOGH18.12.2007

Vgl auch; Beisatz: Feststellungsmängel im engeren Sinn sind aus Z11 zweiter Fall nur relevant, wenn die Strafzumessungstatsache beim Sanktionsausspruch des Erstgerichtes auch in Rechnung gestellt wurde, also dabei „maßgebend" war. War das nicht der Fall, wurde also bei der Sanktionsbemessung über Vorliegen oder Nichtvorliegen der Sanktionszumessungstatsache rechtlich nicht abgesprochen, kann deren Nichtberücksichtigung auch nicht unter Hinweis auf dahin weisenden Indizien mit Nichtigkeitsbeschwerde gerügt werden (WK-StPO § 281 Rz 698, 709). (T17)<br/>Beisatz: Hier: Anfechtung des Ausspruches über die Abschöpfung der Bereicherung. (T18)

13 Os 77/08kOGH11.06.2008

Vgl auch; Beis ähnlich wie T16; Beisatz: Hier: Anfechtung der Feststellungen zur Prognosetat im Sinn des § 21 Abs 1 StGB. (T19)

13 Os 31/09xOGH07.05.2009

Auch; Beis ähnlich wie T16; Beisatz: Beisatz: Indem der Beschwerdeführer im Rahmen der Sanktionsrüge (Z 11) die Konstatierungen zu seiner Vorstrafenbelastung als Grundlage der Strafzumessung nach Art einer Mängelrüge (Z 5 dritter Fall) bekämpft, übersieht er, dass diese (auch in analoger Anwendung) im Zusammenhang mit behaupteten Mängeln iSd Z 11 zweiter und dritter Fall nicht offen steht (WK-StPO § 281 Rz 400, 680 und 693). (T20)

12 Os 160/08hOGH15.01.2009

Vgl; Beisatz: Soweit ein Strafzumessungsgrund (als rechtliche Kategorie: sog Strafzumessungstatsache) vom Gericht tatsächlich in Anschlag gebracht, mit anderen Worten über deren Vorliegen oder Nichtvorliegen rechtlich abgesprochen wurde, ist dieser Ausspruch des Gerichts einer Rechtskontrolle zugänglich und nicht mehr bloß die Möglichkeit gegeben, das geübte Ermessen durch dasjenige der Rechtsmittelinstanz zu ersetzen. (T21)<br/>Beisatz: Stehen ordentliche Rechtsmittel offen, kann das Absprechen über einen Strafzumessungsgrund (die Entscheidung, über das Vorliegen der Strafbemessungskategorie zu erkennen oder nicht) zwar in der Regel nur mit Berufung geltend gemacht werden und ist solcherart einer Rechtskontrolle entzogen (Ausnahmen sind nach Maßgabe der Reichweite des § 281 Abs 1 Z 11 dritter Fall StPO möglich, etwa dann, wenn behauptete Tatprovokation durch staatliche Organe schlicht übergangen wird). (T22)<br/>Beisatz: Hat das Gericht zum Zweck der Sanktionsfindung über Vorliegen oder Nichtvorliegen einer Strafbemessungskategorie rechtlich abgesprochen, war diese also tatsächlich bei der Sanktionsfindung maßgeblich, ist die darauf fußende Rechtsanwendung auch einer Kontrolle mit Nichtigkeitsbeschwerde (§ 281 Abs 1 Z 11 zweiter Fall StPO) und Nichtigkeitsbeschwerde zur Wahrung des Gesetzes zugänglich, weil Z 11 zweiter Fall, ebenso wie Z 5, jedoch im Gegensatz zu Z 5a des § 281 Abs 1 StPO, rechtsfehlerhaftes Handeln anspricht, das vom Obersten Gerichtshof übrigens auch bejaht wird, wenn die Sachverhaltsgrundlagen für die Strafbemessung durch ein Berufungsgericht willkürlich ermittelt wurden. (T23)<br/>Beisatz: Hier: Milderungsgrund des § 34 Abs 2 StGB. (T24)

12 Os 124/10tOGH16.09.2010
11 Os 96/11vOGH25.08.2011

Vgl auch; Beis wie T13; Beis wie T16; Beisatz: Hier: Sachverhaltsannahmen für die Beurteilung der Voraussetzungen des § 21 StGB. (T25)

13 Os 94/11iOGH04.10.2011

Vgl; Beis ähnlich wie T17; Beis ähnlich wie T23; Beisatz: Auch der Beschwerdeführer, dem die Geltendmachung von Feststellungsmängeln ieS aus § 281 Abs 1 Z 11 zweiter Fall StPO offen steht (siehe T21 und T23), ist zur prozessordnungsgemäßen Ausführung dieses Nichtigkeitsgrundes gehalten, jene Verfahrensergebnisse aufzuzeigen, die den von ihm angestrebten Ausnahmesatz indizieren. (T26)<br/>Beisatz: Hier: Tilgung. (T27)

15 Os 136/11fOGH14.12.2011

Auch

12 Os 63/12zOGH09.08.2012

Vgl auch; Auch Beis wie T13

15 Os 1/13fOGH22.05.2013

Auch

13 Os 68/14wOGH25.02.2015

Auch; Beisatz: Die Bekämpfung der für die Strafbemessung maßgebenden entscheidenden Tatsachen mit Mängelrüge kommt nicht in Betracht. (T28)

12 Os 77/15pOGH28.01.2016

Auch

13 Os 144/15yOGH27.01.2016

Auch

11 Os 73/15tOGH19.05.2016

Auch; Beis wie T13; Beis wie T24

12 Os 80/16fOGH14.07.2016
13 Os 68/17zOGH11.10.2017

Auch; Beis wie T28

15 Os 32/18xOGH12.04.2018
14 Os 12/21bOGH01.06.2021

Vgl; Beis wie T12; Beis wie T13; Beis wie T14

15 Os 15/21aOGH05.05.2021

Vgl; Beis wie T4; Beis wie T14

13 Os 108/22iOGH21.12.2022

Vgl

12 Os 136/23aOGH29.02.2024

vgl

14 Os 120/23pOGH18.03.2024

vgl; Beisatz wie T16

15 Os 151/23dOGH11.03.2024

vgl; Beisatz wie T28

Dokumentnummer

JJR_19880525_OGH0002_0140OS00072_8800000_001