Rechtssatz
Entscheidet sich das Gericht lediglich für eine dem Angeklagten ungünstigere Schlussfolgerung, obwohl aus den betreffenden Vordersätzen theoretisch auch andere, für den Angeklagten günstigere Schlussfolgerungen möglich gewesen wären, ist dies ein an sich zulässiger Akt freier Beweiswürdigung. Die Annahmen des Gerichtes müssen allerdings auf denkrichtigen und den Lebenserfahrungen nicht widersprechenden Überlegungen beruhen und dürfen nicht willkürlich sein.
13 Os 124/74 | OGH | 06.11.1974 |
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13 Os 150/75 | OGH | 13.11.1975 |
Beisatz: Erfordernis einleuchtender und logischer Begründung. (T1) |
13 Os 158/75 | OGH | 26.11.1975 |
Beis wie T1 |
11 Os 168/75 | OGH | 12.12.1975 |
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10 Os 19/76 | OGH | 06.04.1976 |
nur: Entscheidet sich das Gericht lediglich für eine dem Angeklagten ungünstigere Schlussfolgerung, obwohl aus den betreffenden Vordersätzen theoretisch auch andere, für den Angeklagten günstigere Schlussfolgerungen möglich gewesen wären, ist dies ein an sich zulässiger Akt freier Beweiswürdigung. (T2) |
12 Os 48/76 | OGH | 26.04.1976 |
nur T2 |
11 Os 28/76 | OGH | 23.04.1976 |
nur T2 |
11 Os 73/76 | OGH | 16.06.1976 |
Beis wie T1 |
11 Os 144/76 | OGH | 08.10.1976 |
nur T2 |
13 Os 180/76 | OGH | 21.12.1976 |
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10 Os 94/77 | OGH | 27.07.1977 |
nur T2 |
12 Os 120/77 | OGH | 22.09.1977 |
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13 Os 152/77 | OGH | 28.09.1977 |
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13 Os 185/77 | OGH | 25.01.1978 |
Beis wie T1 |
9 Os 150/78 | OGH | 14.11.1978 |
Vgl; Beisatz: Mehrdeutige Verfahrensergebnisse dürfen nicht ohne Begründung in einem dem Angeklagten nachteiligen Sinn ausgelegt werden. (T3) |
12 Os 5/80 | OGH | 24.01.1980 |
nur T2 |
11 Os 157/80 | OGH | 19.11.1980 |
nur T2 |
9 Os 180/80 | OGH | 03.02.1981 |
Vgl auch; Beisatz: Entscheidet sich das Gericht für eine von mehreren denkmöglichen Varianten so hat es diese Wahl bei sonstiger Nichtigkeit zu begründen. (T4) |
13 Os 55/81 | OGH | 09.04.1981 |
nur T2 |
9 Os 82/81 | OGH | 30.06.1981 |
Ähnlich; nur T2 |
9 Os 186/81 | OGH | 22.12.1981 |
Vgl auch; nur T2 |
13 Os 103/82 | OGH | 09.09.1982 |
Vgl auch; nur T2 |
13 Os 159/82 | OGH | 14.10.1982 |
Vgl auch |
13 Os 110/84 | OGH | 26.07.1984 |
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12 Os 131/84 | OGH | 20.09.1984 |
Vgl auch; nur T2 |
12 Os 146/84 | OGH | 04.10.1984 |
Vgl auch; nur T2 |
9 Os 29/87 | OGH | 04.03.1987 |
Vgl; Beis wie T1; Beisatz: Es geht nicht an, mehrdeutige Verfahrensergebnisse ohne eingehende und schlüssige Begründung in einem dem Angeklagten nachteiligen Sinn auszulegen und auf durch sie ebenso nahegelegte, für den Angeklagten günstigere Annahmen nicht oder nicht ausreichend einzugehen sowie dazu in logisch einwandfreier Weise Stellung zu nehmen. (T5) |
13 Os 19/92 | OGH | 08.04.1992 |
nur T2 |
14 Os 44/03 | OGH | 05.08.2003 |
Auch; nur T2; Beisatz: Die vom Schöffensenat vorgenommene Einschätzung der Beweiskraft der Erkenntnisquellen als Akt tatrichterlicher Beweiswürdigung (§ 258 Abs 2 StPO) unterliegt im Nichtigkeitsverfahren keiner Überprüfung. (T6) |
12 Os 11/06v | OGH | 23.03.2006 |
Vgl; Beisatz: Hier: Schlussfolgerung aus dem Wirkstoffgehalt des analysierten Suchtgiftes auf jenen der in Verkehr gesetzten Gesamtmenge (vgl schon 11 Os 65/05a). (T7) |
11 Os 80/08m | OGH | 19.08.2008 |
Auch; Beisatz: Dass aus den formell einwandfreien Prämissen auch für den Angeklagten günstigere Schlussfolgerungen möglich wären, die Erkenntnisrichter sich aber dennoch mit plausibler Begründung für eine für den Angeklagten ungünstigere Variante entschieden haben, ist als Akt freier Beweiswürdigung mit Mängelrüge nicht bekämpfbar. (T8) |
15 Os 8/09d | OGH | 18.02.2009 |
Beisatz: Indem der Nichtigkeitswerber bloß vorbringt, dass aus den Aussagen der Zeugen „jeder andere Schluss, als der vom Gericht gezogene, getroffen" werden könne und über einen anderen Geschehnisablauf spekuliert verlässt er den gesetzlichen Anfechtungsrahmen ohne ein formelles Begründungsdefizit aufzuzeigen. (T9); Beisatz: Die freie Beweiswürdigung ist mit Mängelrüge nicht bekämpfbar. (T10) |
14 Os 155/08p | OGH | 16.12.2008 |
Vgl; Beisatz: Dass die Tatrichter aus der Aussage des Zeugen in ihrer Gesamtheit - ohne Verstoß gegen die Kriterien logischen Denkens und grundlegende Erfahrungssätze - andere als die vom Beschwerdeführer begehrten Schlüsse gezogen haben, stellt keinen Begründungsmangel iSd Z 5 dar. (T11) |
11 Os 52/09w | OGH | 26.05.2009 |
Beisatz: Das Erstgericht hat sich mit der - gerade auch in Suchtgiftverfahren häufig auftretenden - Frage divergierender Angaben eines Zeugen im Lauf des Verfahrens auseinandergesetzt, daraus aber andere, für den Beschwerdeführer ungünstigere Schlüsse gezogen. (T12); Beisatz: Die Beschwerde vermag daher keine erheblichen Bedenken gegen die dem Schuldspruch zugrunde liegenden Feststellungen entscheidender Tatsachen zu wecken. (T13) |
15 Os 76/10f | EGMR | 16.02.2011 |
nur T2 |
Dokumentnummer
JJR_19741106_OGH0002_0130OS00124_7400000_001
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