OGH 4Ob537/85 (RS0042668)

OGH4Ob537/8531.1.2023

Rechtssatz

Von einer im Sinne des § 502 Abs 4 Z 1 ZPO "uneinheitlichen" Rechtsprechung des OGH kann nicht schon dann gesprochen werden, wenn in früherer Zeit ein anderer Standpunkt vertreten wurde als nunmehr ständig in neuer Zeit. Wenn sich nämlich seit etlichen Jahren eine von einer früheren Rechtsprechung abweichende neue Rechtsprechung gefestigt hat, liegt (wieder) eine (neue) einheitliche Rechtsprechung des OGH vor, und nur wenn das Berufungsgericht von einer solchen Rechtsprechung abweichen würde, hinge die Entscheidung von der Lösung einer Rechtsfrage von erheblicher Bedeutung gemäß § 502 Abs 4 Z 1 ZPO ab.

Normen

ZPO §502 Abs4 Z1 HI1

4 Ob 537/85OGH26.06.1985

Veröff: EvBl 1986/41

7 Ob 654/86OGH23.10.1986

Auch

3 Ob 32/87OGH27.05.1987
7 Ob 555/94OGH31.08.1994
5 Ob 1559/95OGH13.06.1995

Beiatz: Hier: Dies trifft auf die jüngere Judikatur zu § 569 ZPO, § 1114 ABGB zu. (T1)

4 Ob 1007/96OGH26.02.1996

nur: Von einer im Sinne des § 502 Abs 4 Z 1 ZPO "uneinheitlichen" Rechtsprechung des OGH kann nicht schon dann gesprochen werden, wenn in früherer Zeit ein anderer Standpunkt vertreten wurde als nunmehr ständig in neuer Zeit. Wenn sich nämlich seit etlichen Jahren eine von einer früheren Rechtsprechung abweichende neue Rechtsprechung gefestigt hat, liegt (wieder) eine (neue) einheitliche Rechtsprechung des OGH vor. (T2)<br/>Beisatz: Hier: § 496 Abs 1 Z 3 und Abs 2 ZPO. (T3)

4 Ob 2060/96mOGH16.04.1996

nur T2

10 Ob 77/02zOGH16.04.2002

Auch; Beis wie T3

6 Ob 212/06dOGH12.10.2006

Auch

6 Ob 185/07kOGH13.09.2007

Beisatz: Wenn sich aber seit etlichen Jahren eine von der früheren Rechtsprechung abweichende neue Rechtsprechung gefestigt hat, liegt eine neue einheitliche Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofs vor. Von einer im Sinn des § 502 Abs 1 ZPO „uneinheitlichen" Rechtsprechung kann dann nicht mehr gesprochen werden. (T4)

5 Ob 73/10mOGH27.05.2010

Vgl; Beisatz: Aus einer einzelnen Entscheidung, der neuere Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofs entgegensteht, kann eine Uneinheitlichkeit der Rechtsprechung nicht abgeleitet werden. (T5)

5 Ob 207/10tOGH27.04.2011

Vgl

4 Ob 197/11sOGH17.01.2012

Vgl auch

5 Ob 50/12gOGH26.07.2012

Vgl; Beisatz: Eine gesicherte Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofs besteht bereits dann, wenn auch nur eine, aber ausführlich begründete grundlegende Entscheidung vorliegt. (T6)

5 Ob 8/15kOGH24.02.2015
6 Ob 84/15vOGH27.05.2015
6 Ob 78/15mOGH27.05.2015

Auch; Beis wie T5

4 Ob 254/14bOGH11.08.2015

Vgl

4 Ob 71/17wOGH03.05.2017

Auch; Beis wie T5

4 Ob 90/17iOGH30.05.2017

Auch; Beis wie T5

2 Ob 112/17kOGH20.06.2017

Auch; Beis wie T4

4 Ob 185/17kOGH21.11.2017

Auch; Beis wie T5

4 Ob 229/17fOGH22.03.2018
5 Ob 225/22gOGH31.01.2023

Vgl; Beis wie T5

Dokumentnummer

JJR_19850626_OGH0002_0040OB00537_8500000_001

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