OGH 3Ob580/54; 7Ob322/55; 6Ob288/60; 5Ob262/61; 5Ob90/63 (RS0006928)

OGH3Ob580/54; 7Ob322/55; 6Ob288/60; 5Ob262/61; 5Ob90/6321.2.2023

Rechtssatz

Neue Tatsachen, die erst nach der Entscheidung der ersten Instanz eingetreten sind, können bei Entscheidung über den (ordentlichen) Revisionsrekurs nicht berücksichtigt werden.

Neuerungsverbot — Zulässigkeit von Neuerungen — nova producta

 

Normen

AußStrG §10 B
AußStrG 2005 §49 A
AußStrG 2005 §49 C

3 Ob 580/54OGH29.09.1954
7 Ob 322/55OGH13.07.1955
6 Ob 288/60OGH03.08.1960

Veröff: JBl 1961,367

5 Ob 262/61OGH30.08.1961

Beisatz: Die Rekursinstanzen können die Gesetzmäßigkeit der angefochtenen Entscheidung nur auf Grund der Sachlage und Rechtslage im Zeipunkt ihrer Erlassung überprüfen. (T1)

5 Ob 90/63OGH14.03.1963
6 Ob 129/64OGH11.05.1964
5 Ob 117/66OGH21.04.1966
1 Ob 284/66OGH24.11.1966

Veröff: RZ 1967,109 = SZ 39/199

6 Ob 87/67OGH19.04.1967
8 Ob 221/67OGH23.08.1967
6 Ob 146/68OGH22.05.1968
7 Ob 14/69OGH19.02.1969

Beisatz: Sofern nicht Interessen Pflegebefohlener auf dem Spiele stehen. (T2) Veröff: EFSlg 12667

1 Ob 248/70OGH29.10.1970

Beisatz: § 26 JWG (T3)

5 Ob 137/72OGH11.07.1972

Beis wie T2

6 Ob 175/72OGH19.10.1972
5 Ob 16/73OGH06.06.1973

Beisatz: Aufhebung des Enteignungsbescheides durch Erkenntnis des VerfGH. (T4)

6 Ob 23/74OGH02.05.1974
3 Ob 131/74OGH28.01.1975
6 Ob 27/75OGH13.03.1975

Veröff: NZ 1977,89

7 Ob 55/75OGH10.04.1975
6 Ob 126/75OGH30.10.1975

Veröff: EvBl 1976/156 S 299 = NZ 1977,43

6 Ob 170/75OGH18.12.1975

Beis wie T1; Beis wie T2

7 Ob 663/76OGH16.09.1976

Veröff: EFSlg 28344

7 Ob 671/76OGH14.10.1976

Beis wie T2

6 Ob 721/76OGH16.12.1976

Beis wie T1

7 Ob 673/77OGH13.10.1977
3 Ob 664/77OGH10.01.1978

Beis wie T2

3 Ob 581/78OGH09.05.1978
6 Ob 762/78OGH16.11.1978

Beis wie T2

6 Ob 785/78OGH17.01.1979

Vgl; Beis wie T2; Veröff: EFSlg 34969

5 Ob 262/61OGH14.10.1980

Auch; Beis wie T1

1 Ob 701/80OGH12.11.1980

Beis wie T2

3 Ob 622/83OGH21.12.1983
7 Ob 594/84OGH28.06.1984

Beis wie T1

7 Ob 670/84OGH08.11.1984
6 Ob 652/85OGH26.09.1985
5 Ob 523/86OGH11.03.1986
8 Ob 551/87OGH21.05.1987

Beis wie T1

1 Ob 617/87OGH15.07.1987

Auch

2 Ob 608/88OGH20.12.1988
6 Ob 1/89OGH23.02.1989
1 Ob 585/89OGH24.05.1989
4 Ob 556/89OGH26.09.1989
5 Ob 545/91OGH22.10.1991

Vgl auch; Veröff: EvBl 1992/54 S 236 = ÖA 1992,58

7 Ob 504/92OGH30.01.1992

Veröff: EvBl 1992/115 S 508

7 Ob 548/92OGH21.05.1992
5 Ob 1536/93OGH27.04.1993
1 Ob 610/94OGH11.10.1994

Vgl; Beis wie T2; Beisatz: Das im Rekursverfahren grundsätzlich herrschende Neuerungsverbot gilt jedenfalls dann nicht, wenn Neuerungen wegen geänderter Verhältnisse im Interesse des Kindes zu beachten sind; im Interesse des Kindeswohles ist auf Änderungen selbst dann Rücksicht zu nehmen, wenn sich diese erst nach der Beschlußfassung ergeben haben. (T5)

9 Ob 1582/95OGH06.12.1995

Auch

1 Ob 1531/96OGH26.03.1996

Vgl auch; Beis wie T5

4 Ob 2262/96tOGH17.09.1996
4 Ob 2288/96sOGH15.10.1996

Vgl; Beis wie T5

9 Ob 43/99kOGH05.05.1999

Vgl aber; Beis wie T5

6 Ob 106/00gOGH17.05.2000

Beisatz: Auf neue Sachanträge erstreckt sich somit die Neuerungserlaubnis nicht. (T6)

1 Ob 154/00dOGH21.06.2000

Beisatz: Die Neuerungserlaubnis im außerstreitigen Antragsverfahren bezieht sich nur auf Tatsachen, die bereits vor Beschlussfassung in erster Instanz entstanden sind. (T7)

1 Ob 74/01sOGH27.03.2001

Beis wie T2; Beis wie T5

7 Ob 216/01tOGH26.09.2001

Vgl; Beis wie T2; Beis wie T5

1 Ob 16/02pOGH29.01.2002

Beis wie T2; Beis wie T7; Beisatz: Außer das Verfahren tritt auf Grund der Aufhebung der erstinstanzlichen Entscheidung wieder in das Stadium vor Fassung des Beschlusses durch das Erstgericht zurück. (T8)

2 Ob 103/02iOGH06.05.2002

Auch; Beis wie T2; Beis wie T5

6 Ob 175/02gOGH29.08.2002

Beis wie T7

3 Ob 6/03hOGH28.05.2003

Auch

3 Ob 89/05tOGH11.05.2005
6 Ob 148/05sOGH03.11.2005

Vgl auch; Beisatz: Der Rechtsmittelwerber hat die Zulässigkeit der Neuerungen zu behaupten und schlüssig darzulegen, dass es sich bei der Verspätung (Unterlassung) des Vorbringens um eine entschuldbare Fehlleistung handelt. Hier: „Schlichtes Vergessen" und eine fehlende Anleitung durch das Erstgericht sind kein entschuldbaren Fehlleistungen. (T9)

3 Ob 201/11xOGH08.11.2011
1 Ob 169/18mOGH20.12.2018

Vgl auch; Beisatz: Daher müssen auch allenfalls zulässige Neuerungen, die weder im Rekurs noch in dessen Beantwortung vorgetragen wurden, unbeachtlich bleiben (mwN). (T10)<br/>Beisatz: § 49 Abs 1 AußStrG verstößt nicht gegen das Bestimmtheitsgebot des Art 18 B-VG. <br/>Die vom Gesetzgeber in zeitlicher Hinsicht gezogene Grenze für die Zulässigkeit von Neuerungen ist auch nicht gleichheitswidrig oder willkürlich (im Sinn des Art 7 Abs 1 B‑VG; Art 2 StGG), sondern entspricht dem Beschleunigungsgedanken und dem Gedanken der Mitwirkungspflicht, der Wahrheits‑ und der Vollständigkeitspflicht der Parteien. Durch die grundsätzliche Beschränkung der zulässigerweise vorgebrachten Neuerungen auf den Rekurs und die Rekursbeantwortung kann das rechtliche Gehör der anderen Partei so gewahrt werden, dass damit eine Verfahrensverzögerung oder ‑verschleppung nicht einhergeht. (T11)

1 Ob 107/19wOGH25.09.2019

Beisatz: Fassung des erstinstanzlichen Beschlusses als für die Beurteilung der Voraussetzungen des (laufenden) Unterhaltsanspruchs in dritter Instanz relevanten Zeitpunkts. (T12)

6 Ob 204/21zOGH15.11.2021

Vgl

6 Ob 47/22pOGH18.03.2022

Vgl; Beis wie T5; Beisatz: Das bezieht sich aber nur auf unstrittige und aktenkundige Umstände, nicht aber auf Umstände, die erst noch durch ein Beweisverfahren zu klären wären. (T13)<br/>

6 Ob 39/22mOGH22.06.2022

Vgl; Beis wie T5; Beis wie T13

2 Ob 4/23mOGH21.02.2023

Beisatz wie T5; Beisatz wie T13

Dokumentnummer

JJR_19540929_OGH0002_0030OB00580_5400000_001

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