Rechtssatz
Das Tatmotiv berührt weder die Schuldfrage noch den anzuwendenden Strafsatz.
12 Os 56/77 | OGH | 10.10.1977 |
Veröff: EvBl 1978/49 S 134 = SSt 48/74 |
11 Os 104/78 | OGH | 19.09.1978 |
Ähnlich; Beisatz: Nur die Schuldform (nicht das Tatmotiv) sind für die Sachentscheidung von Bedeutung. (T1) |
9 Os 69/85 | OGH | 29.05.1985 |
Vgl auch; Beisatz: Der Beweggrund eines Verhaltens, das alle Merkmale eines Tatbestandes erfüllt, ist für die Feststellung des Vorsatzes ohne Bedeutung. (T2) |
13 Os 78/87 | OGH | 04.06.1987 |
Vgl auch; Beisatz: Das Motiv für die strafbare Handlung ist ein unentscheidender, für die Sicherung der Verteidigung im Nichtigkeitsverfahren nicht wesentlicher Umstand (§ 281 Abs 3 StPO). (T3) |
14 Os 157/87 | OGH | 04.11.1987 |
Vgl auch; Beisatz: Die Motive eines Verhaltens zählen nicht zu den im § 270 Abs 2 Z 5 StPO angeführten entscheidenden (begründungspflichtigen) Tatsachen. (T4) |
13 Os 5/89 | OGH | 26.01.1989 |
Vgl auch; Beisatz: Der Beweggrund des Entschlusses zum deliktischen Verhalten ist im Strafrecht stets unmaßgeblich. (T6)<br/>Veröff: RZ 1989/73 S 197 |
12 Os 9/90 | OGH | 22.02.1990 |
Vgl auch; Beisatz: Der Deliktsverwirklichung vorgelagerte Motive zählen nicht zu den im § 270 Abs 1 Z 4 und 5 StPO angeführten entscheidenden Tatsachen. (T7) |
12 Os 109/90 | OGH | 23.08.1990 |
Vgl auch; Beisatz: Motive eines strafbaren Verhaltens gehören nicht zur subjektiven Tatseite. (T8) |
13 Os 65/92 | OGH | 16.09.1992 |
Vgl auch; Beisatz: Dem Tatmotiv kommt keine entscheidungswesentliche Bedeutung zu. (T9) |
15 Os 149/94 | OGH | 10.11.1994 |
Vgl auch; Beisatz: Das Motiv betrifft keine entscheidende Tatsache. (T10) |
15 Os 119/95 | OGH | 21.12.1995 |
Vgl; Beisatz: Die Feststellung eines Motivs im Urteil ist nur dann geboten, wenn es für die Erfüllung der subjektiven Tatseite erforderlich ist. (T11) |
11 Os 44/96 | OGH | 04.06.1996 |
Vgl auch; Beisatz: Das Motiv ist strafrechtlich irrelevant. (T12) |
13 Os 132/00 | OGH | 29.11.2000 |
Auch; Beis ähnlich wie T3; Beisatz: Hier: Ob der Kuss "freundschaftlich" oder "sexualbezogen" war, betrifft weder die Schuld- noch die Subsumtionsfrage und ist daher nicht entscheidend. (T13) |
14 Os 70/02 | OGH | 15.10.2002 |
Auch; Beisatz: Die Motivlage bildet kein schuldrelevantes Element. (T14) |
11 Os 44/07s | OGH | 23.10.2007 |
Vgl auch; Beisatz: Das Motiv ist weder für die Schuld- noch die Subsumtionsfrage von Bedeutung. (T15) |
11 Os 26/09x | OGH | 24.03.2009 |
Auch; Beisatz: Was ein Zeuge „glaubte", musste ebensowenig erörtert werden wie das vom Betroffenen geäußerte Motiv seiner Handlungsweise. (T16) |
14 Os 44/13x | OGH | 11.06.2013 |
Vgl; Beisatz: Hier: Mit der von ihm relevierten Suchtgiftergebenheit spricht der Angeklagte bloß sein Tatmotiv an. (T17) |
25 Os 8/14k | OGH | 05.08.2014 |
Vgl auch; Beis wie T10; Beisatz: Die Behauptung eines Motivirrtums berührt daher keine entscheidende Tatsache. (T18) |
15 Os 75/15s | OGH | 22.07.2015 |
Auch; Beisatz: Das Doppelverwertungsverbot ergibt sich aus dem in § 32 Abs 2 erster Satz StGB enthaltenen Gebot, Erschwerungs- und Milderungsgründe nur soweit bei der Bemessung der Strafe zu berücksichtigen („gegeneinander abzuwägen“), als sie „nicht schon die Strafdrohung bestimmen“. Für letztere bestimmend sind nur subsumtionsrelevante Umstände, zu denen das Tatmotiv idR – wenn es nicht ausnahmsweise im Tatbestand genannt ist – nicht zählt. (T19)<br/>Beisatz: Der Beweggrund für das inkriminierte Verhalten iSd § 283 Abs 2 StGB ist kein Tatbestandsmerkmal, das Tatbild des § 283 Abs 2 StGB verlangt daher (auch) kein Handeln aus rassistischen Gründen. (T20) |
Dokumentnummer
JJR_19771010_OGH0002_0120OS00056_7700000_001
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