OGH 5Ob129/58; 1Ob718/81; 1Ob700/83; 3Ob584/89 (RS0009785)

OGH5Ob129/58; 1Ob718/81; 1Ob700/83; 3Ob584/8925.4.2023

Rechtssatz

Voraussetzung des Erwerbes eines Privatrechtes durch Ersitzung an einem öffentlichen Weg ist, dass der Erwerber die Benützung in anderer Weise ausgeübt hat, als sie durch jedermann im Rahmen des Gemeingebrauches ausgeübt werden konnte.

Normen

ABGB §287
ABGB §313
ABGB §1460
ABGB §1472

5 Ob 129/58OGH30.04.1958

Veröff: SZ 31/71

1 Ob 718/81OGH17.02.1982

Vgl auch

1 Ob 700/83OGH14.12.1983

Auch; Veröff: SZ 56/184

3 Ob 584/89OGH23.05.1990
10 Ob 507/94OGH26.04.1994
9 Ob 505/95OGH22.02.1995
1 Ob 5/96OGH30.01.1996

Auch

1 Ob 512/96OGH22.08.1996

Beisatz: Ob für den Eigentümer öffentlichen Guts erkennbar war, dass ein vom Gemeingebrauch verschiedenes Privatrecht in Anspruch genommen wurde, hängt immer nur von den Umständen des Einzelfalls ab. (T1) Veröff: SZ 69/187

7 Ob 2433/96mOGH02.04.1997
2 Ob 104/98bOGH25.05.1998

Vgl auch

7 Ob 207/99pOGH27.10.1999

Beis wie T1; Beisatz: Es muss für den Liegenschaftseigentümer erkennbar sein, dass ein vom Gemeingebrauch verschiedenes Privatrecht in Anspruch genommen wird, dessen Ausübung vom Eigentümer wie die Erfüllung einer Schuld geduldet werden muss. (T2)

1 Ob 7/01pOGH27.11.2001

Vgl auch; Beisatz: Auch am öffentlichen Gut können Privatrechte durch Ersitzung erworben werden, sofern die Ausübung von Nutzungsrechten daran nicht ausdrücklich verboten und die im § 1472 ABGB geforderte außerordentliche Ersitzungszeit von 40 Jahren verstrichen ist, sofern der dadurch Belastete die Besitzausübung trotz Erkennbarkeit über die im § 1477 ABGB genannten Zeiträume zulässt. (T3)

5 Ob 70/04mOGH16.04.2004

Auch; Beis wie T2 nur: Es muß für den Liegenschaftseigentümer erkennbar sein, dass ein vom Gemeingebrauch verschiedenes Privatrecht in Anspruch genommen wird. (T4); Beis ähnlich wie T3 nur: Auch am öffentlichen Gut können Privatrechte durch Ersitzung erworben werden, sofern die Ausübung von Nutzungsrechten daran nicht ausdrücklich verboten ist. (T5); Beisatz: Das Abstellen von Kraftfahrzeugen hat für sich allein keinen Auffälligkeitswert, weil es in Ausübung des Gemeingebrauchs erfolgen kann. (T6); Veröff: SZ 2004/55

1 Ob 50/04sOGH16.04.2004

Vgl auch; Beis wie T3

9 Ob 64/09sOGH30.06.2010

Auch

4 Ob 21/10gOGH13.07.2010

Auch; Beis wie T2

1 Ob 188/10vOGH23.11.2010

Auch; Beis wie T1; Beis wie T4

7 Ob 20/13mOGH27.03.2013
3 Ob 36/13kOGH16.04.2013

Vgl

5 Ob 30/14vOGH04.09.2014

Auch

3 Ob 94/15tOGH19.08.2015

Auch

5 Ob 46/20fOGH21.07.2020

Vgl

1 Ob 54/23gOGH25.04.2023

Beisatz wie T1; Beisatz wie T4<br/>Beisatz: Hier: Keine über den Gemeingebrauch hinausgehende Nutzung des Gehwegs bzw exklusive Nutzung eines Badeplatzes. (T7)

Dokumentnummer

JJR_19580430_OGH0002_0050OB00129_5800000_002

Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)