OGH 1Os257/49; 5Os1150/53; 12Os50/66; 10Os121/67; 11Os161/71; 13Os52/72; 13Os84/72; 12Os179/72; 10Os51/74; 10Os98/75; 13Os110/75; 11Os1/76; 10Os156/76; 13Os165/76; 10Os56/77; 9Os149/80; 12Os62/81; 12Os47/81; 9Os149/81; 13Os175/82; 9Os116/83; 9Os84/84; 13Os106/84; 13Os160/84; 10Os1/85; 11Os78/85; 12Os135/85; 12Os38/86; 12Os110/86; 9Os114/86; 10Os55/87; 13Os61/87; 14Os90/88; 14Os190/88; 14Os154/89 (RS0090813)

OGH1Os257/49; 5Os1150/53; 12Os50/66; 10Os121/67; 11Os161/71; 13Os52/72; 13Os84/72; 12Os179/72; 10Os51/74; 10Os98/75; 13Os110/75; 11Os1/76; 10Os156/76; 13Os165/76; 10Os56/77; 9Os149/80; 12Os62/81; 12Os47/81; 9Os149/81; 13Os175/82; 9Os116/83; 9Os84/84; 13Os106/84; 13Os160/84; 10Os1/85; 11Os78/85; 12Os135/85; 12Os38/86; 12Os110/86; 9Os114/86; 10Os55/87; 13Os61/87; 14Os90/88; 14Os190/88; 14Os154/8920.9.2023

Rechtssatz

Unanwendbarkeit des § 265 StPO (nunmehr § 31 StGB), wenn ein Teil mehrerer strafbarer Handlungen vor, ein Teil davon nach Fällung des früher ergangenen Strafurteiles begangen wurde.

Normen

StGB §31
StPO §265 Ab

1 Os 257/49OGH16.09.1949

Veröff: JBl 1950,16

5 Os 1150/53OGH14.10.1953

Veröff: EvBl 1954/112 S 150

12 Os 50/66OGH04.05.1966

Veröff: EvBl 1966/465 S 579

10 Os 121/67OGH07.03.1968

Vgl aber; Beisatz: Sinngemäße Anwendung möglich, wenn in einem neuen Urteil abgeurteilte Taten teils vor, teils nach einem vorangegangenen Urteil begangen wurden (diese sinngemäße Anwendung des § 265 StPO führt hier dazu, dass die Vorstrafe den Charakter eines ins Gewicht fallenden Erschwerungsumstandes verliert). (T1) Veröff: EvBl 1968/372 S 580

11 Os 161/71OGH29.10.1971

Beisatz: Doch kann bei der Strafbemessung nicht darüber hinweggegangen werden, dass ein wesentlicher Teil der nunmehr zur Aburteilung gelangten Taten vor dem früheren Urteil verübt wurde, und dass bei Bekanntsein dieser Taten eine Mitaburteilung seinerzeit möglich gewesen wäre. (T2) Veröff: EvBl 1972/153 S 272 = SSt 42/45

13 Os 52/72OGH17.08.1972

Beis wie T2

13 Os 84/72OGH12.10.1972
12 Os 179/72OGH11.12.1972
10 Os 51/74OGH09.07.1974
10 Os 98/75OGH30.09.1975
13 Os 110/75OGH28.10.1975

Vgl auch; Beisatz: Berücksichtigung einer Vorverurteilung gemäß § 31 StGB nur, wenn der Täter alle nachträglich abgeurteilten Taten vor der Fällung des früheren Urteils begangen hat; Abgehen davon nur, wenn das mitabgeurteilte, nach Fällung des früheren Urteils begangene Delikt geringfügig und auf die Strafbemessung im Hinblick auf die Schwere der vorher begangenen Straftaten praktisch nicht von Bedeutung ist. (T3)

11 Os 1/76OGH04.03.1976
10 Os 156/76OGH07.12.1976

Beis wie T2

13 Os 165/76OGH20.01.1977
10 Os 56/77OGH25.05.1977

Vgl; Beis ähnlich T3 nur: Abgehen davon nur, wenn das mitabgeurteilte, nach Fällung des früheren Urteils begangene Delikt geringfügig und auf die Strafbemessung im Hinblick auf die Schwere der vorher begangenen Straftaten praktisch nicht von Bedeutung ist. (T4)

9 Os 149/80OGH04.11.1980
12 Os 62/81OGH25.06.1981
12 Os 47/81OGH13.08.1981
9 Os 149/81OGH12.01.1982
13 Os 175/82OGH02.12.1982
9 Os 116/83OGH08.11.1983
9 Os 84/84OGH26.06.1984
13 Os 106/84OGH17.07.1984

Beisatz: Eine gesonderte Festsetzung von Zusatzstrafen für einzelne Fakten ist ausgeschlossen: § 28 StGB. (T5)

13 Os 160/84OGH18.10.1984
10 Os 1/85OGH02.07.1985

Beis wie T2

11 Os 78/85OGH25.06.1985

Vgl auch

12 Os 135/85OGH10.10.1985

Beisatz: Dass ein Teil der Straftaten vor dem früheren gesetzt wurde, ist lediglich bei der Strafbemessung zu berücksichtigen. Die Zusammenrechnung hat aber auch in diesem Fall alle gleichartigen Straftaten zu umfassen. (T6)

12 Os 38/86OGH22.05.1986
12 Os 110/86OGH04.09.1986

Vgl auch; Beisatz: § 31 StGB setzt voraus, dass alle im neuen Urteil zur Aburteilung gelangenden Straftaten vor Fällung des früheren Urteils begangen wurden. (T7)

9 Os 114/86OGH22.10.1986

Vgl; Beis wie T2

10 Os 55/87OGH26.05.1987

Vgl auch; Beisatz: Auch kein Milderungsgrund, wenn der weitaus überwiegende Teil der Straftaten nach der vorgehenden Verurteilung begangen wurde. (T8)

13 Os 61/87OGH14.05.1987

Beis wie T3

14 Os 90/88OGH22.06.1988
14 Os 190/88OGH01.03.1989
14 Os 154/89OGH24.04.1990

Beis wie T7

13 Os 86/91OGH16.10.1991

Beis wie T7

12 Os 44/92OGH07.05.1992
15 Os 29/93OGH11.03.1993
15 Os 90/93OGH26.08.1993

Vgl auch; Beisatz: Auch kein besonderer Milderungsgrund. (T9)

14 Os 26/94OGH12.04.1994

Vgl; Beis wie T2

11 Os 83/94OGH19.07.1994
13 Os 141/94OGH19.10.1994
15 Os 191/94OGH02.02.1995

Beisatz: Unabdingbare Voraussetzung für die Anwendbarkeit des § 31 StGB ist, dass alle in einem Urteil zur Aburteilung gelangenden Straftaten vor der Fällung des früheren Urteils begangen worden sind. (T10)

14 Os 22/95OGH10.03.1995
15 Os 6/95OGH09.03.1995

Beis wie T2

13 Os 41/97OGH16.04.1997

Beis wie T7

11 Os 49/97OGH06.05.1997

Beis wie T7

1 Bkd 1/95OGH06.11.1998

Vgl auch; Beisatz: Die Bedachtnahme auf eine Vorverurteilung setzt voraus, dass über alle Verfehlungen nach der Zeit ihrer Begehung bereits im Vorverfahren hätte geurteilt werden können (WK-StGB - 2 § 31 Rz 2). (T11)

12 Os 31/03OGH05.06.2003

Vgl auch; Beisatz: Die Bestimmung des § 31 StGB ist nur dann anzuwenden, wenn eine gemeinsame Aburteilung aller Taten bereits im früheren Verfahren zeitlich möglich gewesen wäre. (T12)

12 Os 46/03OGH03.07.2003

Vgl auch; Beisatz: Bedingung für die Anwendbarkeit des §31 StGB ist, dass alle im neuen Urteil zur Aburteilung gelangenden Straftaten vor Fällung des früheren Urteils, auf das nunmehr Bedacht genommen werden soll, begangen worden sind. (T13)

12 Os 131/04OGH13.01.2005

Vgl auch; Beisatz: Eine Bedachtnahme nach §31 StGB setzt voraus, dass sämtliche der nachträglichen Verurteilung zugrunde liegenden Taten vor dem Vorurteil (erster Instanz) begangen wurden. (T14)

12 Os 60/04OGH13.01.2005

Auch; Beisatz: § 31 Abs 1 (erster Satz) StGB setzt voraus, dass sämtliche der nachträglichen Verurteilung zu Grunde liegende Taten - ein Dauerdelikt zur Gänze - vor dem Vor-Urteil I. Instanz begangen wurden, somit eine gemeinsame Verfahrensführung in erster Instanz möglich gewesen wäre (WK-StGB - 2 § 31 Rz 2). (T15)

12 Os 92/05dOGH06.10.2005

Auch

15 Os 127/05yOGH15.12.2005

Vgl auch; Beis wie T7; Beis wie T12

15 Os 10/06vOGH16.03.2006

Auch; Beis wie T11; Beis wie T13 nur: § 31 Abs 1 (erster Satz) StGB setzt voraus, dass sämtliche der nachträglichen Verurteilung zu Grunde liegende Taten vor dem Vor-Urteil I. Instanz begangen wurden, somit eine gemeinsame Verfahrensführung in erster Instanz möglich gewesen wäre (WK-StGB - 2 § 31 Rz 2). (T16); Beisatz: Sämtliche der nachträglichen Verurteilung zugrundeliegenden Taten müssen also vor dem Vor-Urteil erster Instanz begangen worden sein. Daran ändert der Umstand nichts, dass das Berufungsverfahren eine zweite Tatsacheninstanz kennt, weil eine Vereinigung nach § 56 StPO dann nicht mehr möglich ist (WK-StGB - 2 § 31 Rz 2). (T17)

11 Os 116/06bOGH27.03.2007

Vgl auch; Beis wie T16

13 Os 74/07tOGH03.10.2007

Auch

1 Bkd 3/07OGH03.12.2007

Vgl; Beisatz: Das ununterbrochene Unterlassen der auf Grund des bestehenden Mandatsverhältnisses bestehenden Pflicht zur vollständigen Verbücherung des Kaufvertrages und somit das Aufrechterhalten eines rechtswidrigen Zustandes ist als Dauerdelikt zu qualifizieren. Auf bestehende Vorverurteilungen kann daher erst nach Abschluss der Tathandlung Bedacht genommen werden. (T18)

13 Os 24/08sOGH11.06.2008

Auch

14 Os 92/08yOGH05.08.2008

Auch; Beis wie T7

13 Os 35/10mOGH17.06.2010

Auch

12 Os 190/10yOGH25.01.2011
13 Os 17/11sOGH07.04.2011

Auch; Beis ähnlich wie T2; Beis ähnlich wie T7; Bem: Neuerliche ausdrückliche Ablehnung (iSd stRsp) der Anwendung der §§ 31,40 StGB in „Hybridfällen“. (T19)

12 Os 115/14zOGH15.01.2015
13 Os 25/15yOGH15.04.2015
14 Os 41/15hOGH16.06.2015
13 Os 134/15bOGH09.03.2016

Auch

26 Os 15/15yOGH24.06.2016

Vgl auch; Beis ähnlich wie T15; Beis ähnlich wie T18; Beisatz: Hier: Fortwährendes Nichtentsprechen von Aufträgen der Rechtsanwaltskammer als Dauerdelikt. (T20)

15 Os 129/17kOGH22.11.2017

Auch; Beis wie T15

13 Os 95/18xOGH18.12.2018

Auch

14 Os 85/23sOGH06.09.2023

vgl; Beisatz wie T15

13 Os 53/23bOGH20.09.2023

vgl

Dokumentnummer

JJR_19490916_OGH0002_0010OS00257_4900000_001

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