OGH 15Os26/06x (RS0120828)

OGH15Os26/06x29.9.2022

Rechtssatz

Sind mehrere gleichartige sexuelle Übergriffe nach §§ 201 Abs 1, 202 Abs 1, 205 Abs 1, 206 Abs 1 oder 2 oder 207 Abs 1 oder 2 StGB für eine der Folgen nach §§ 201 Abs 2, 202 Abs 2, 205 Abs 2, 206 Abs 3 oder 207 Abs 3 StGB ursächlich geworden, darf die Erfolgsqualifikation nur bei einer dieser Taten angelastet werden.

Normen

StGB §28 Ca
StGB §201
StGB §202
StGB §205
StGB §206
StGB §207

15 Os 26/06xOGH08.06.2006
11 Os 82/06bOGH26.09.2006
14 Os 52/07iOGH31.07.2007

Auch; Beisatz: Hier: Mehrere realkonkurrierende strafbare Handlungen nach § 207 Abs 1 StGB. (T1)

13 Os 149/08yOGH17.12.2008

Auch; Beisatz: Hier: § 207 Abs 1 und Abs 2 StGB idF BGBl 1974/60. (T2)

12 Os 23/09pOGH26.03.2009

Beisatz: Hier: Nach § 206 Abs 1 und Abs 3 erster Fall StGB qualifiziertes Verbrechen des schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen und damit real konkurrierend eine unbestimmte Anzahl von Verbrechen des schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen nach § 206 Abs 1 StGB. (T3)

13 Os 114/09bOGH17.06.2010

Auch

12 Os 4/11xOGH29.03.2011
14 Os 24/11bOGH24.05.2011

Auch

15 Os 38/11vOGH25.05.2011

Auch

13 Os 114/11fOGH13.10.2011

Auch

13 Os 100/11xOGH13.10.2011

Auch

15 Os 102/11fOGH16.11.2011

Vgl aber; Beisatz: Ungeachtet des Gebots, eine doppelte Anlastung ein und desselben Taterfolgs so weit wie möglich zu vermeiden, wird der Unwertgehalt von real konkurrierendem Beischlaf mit Unmündigen einerseits (§ 206 Abs 1 StGB) und Vergewaltigung andererseits (§ 201 Abs 1 StGB), die jeweils mitkausal für ein und dieselbe schwere Körperverletzung waren, erst durch die Unterstellung jeweils einer der ungleichartigen strafbaren Handlungen auch unter den entsprechenden Qualifikationstatbestand (§ 206 Abs 3 erster Fall, § 201 Abs 2 erster Fall, StGB) in seinem vollen Umfang erfasst; ein Fall von Scheinkonkurrenz aber auch von Exklusivität liegt in dieser Konstellation nicht vor. (T4)

14 Os 134/11dOGH13.12.2011

Vgl auch

14 Os 172/11tOGH02.10.2012

Beisatz: Dies gilt auch bei ungleichartiger Realkonkurrenz. Für eine insoweit differenzierte Betrachtung von gleichartiger und ungleichartiger Realkonkurrenz bietet § 28 StGB (als Ausgangspunkt der [Schein-] Konkurrenzlehre) keine Grundlage. (T5)

12 Os 105/12aOGH31.01.2013

Vgl auch

15 Os 166/12vOGH20.03.2013

Auch; Beis wie T5

15 Os 52/13fOGH21.08.2013
15 Os 109/13pOGH02.10.2013

Auch; Beis wie T5

11 Os 161/13fOGH10.12.2013

Beis wie T3

14 Os 7/14gOGH01.04.2014

Vgl

11 Os 32/16iOGH14.06.2016

Beis wie T3

12 Os 128/16iOGH15.12.2016

Auch; Beis wie T5

15 Os 41/17vOGH19.07.2017

Auch

12 Os 41/17xOGH21.09.2017

Auch; Beis wie T5

14 Os 12/19zOGH21.05.2019

Vgl

14 Is 108/19tOGH03.12.2019
14 Os 114/19zOGH03.12.2019

Vgl

12 Os 124/19fOGH05.12.2019

Vgl

12 Os 107/19fOGH23.06.2020

Vgl

11 Os 12/21fOGH16.03.2021

Vgl

14 Os 60/21mOGH10.08.2021

Vgl

15 Os 28/21pOGH02.07.2021

Vgl

15 Os 49/21aOGH01.12.2021

Vgl

15 Os 100/21aOGH20.10.2021
12 Os 148/21pOGH27.01.2022

Vgl

11 Os 125/21yOGH08.02.2022

Vgl

11 Os 24/22xOGH03.05.2022

Vgl

12 Os 90/22kOGH29.09.2022

Vgl

Dokumentnummer

JJR_20060608_OGH0002_0150OS00026_06X0000_001