OGH 2Ob272/52 (RS0043463)

OGH2Ob272/5227.9.2022

Rechtssatz

Die Auslegung einer letztwilligen Verfügung ist Rechtsfrage und Tatfrage.

Normen

ABGB §552
ABGB §553
ABGB §655
ZPO §503 Z4 E4c18

2 Ob 272/52OGH02.04.1952

Veröff: SZ 25/85 = JBl 1953,125

1 Ob 337/52OGH09.09.1952
1 Ob 160/53OGH25.02.1953
3 Ob 716/54OGH10.11.1954
1 Ob 410/48OGH12.01.1949

Abweichend; Beisatz: Testamentsauslegung ist Rechtsauslegung. (T1) Veröff: SZ 22/5

3 Ob 332/59OGH24.11.1959
6 Ob 273/61OGH22.11.1961
6 Ob 21/64OGH29.01.1964
5 Ob 284/65OGH16.12.1965

Veröff: SZ 38/221

5 Ob 129/65OGH11.11.1965

Beisatz: Feststellungen über den Inhalt der letztwilligen Verfügung sind nur revisibel, wenn sie sich mit den Regeln der Sprache, mit allgemeinen Erkenntnisgrundsätzen oder mit gesetzlichen Auslegungsregeln in Widerspruch setzen. (T2)

8 Ob 327/66OGH29.11.1966

Abweichend; Beisatz: Testamentsauslegung - rechtliche Beurteilung. (T3) Veröff: SZ 39/204

8 Ob 124/70OGH02.06.1970

Beis wie T2; Veröff: EvBl 1971/34 S 69

7 Ob 129/70OGH22.07.1970

Beis wie T2

3 Ob 92/71OGH06.10.1971
1 Ob 70/72OGH04.05.1972

Beis wie T2; Veröff: NZ 1973,187 = ZfRV 1973 H2,139

1 Ob 122/72OGH05.07.1972

Beis wie T2

1 Ob 14/73OGH21.03.1973
4 Ob 546/73OGH11.09.1973

Vgl auch; Beisatz: Ziel der Auslegung einer letztwilligen Verfügung ist, den Bewusstseinsinhalt des Erblassers zur Zeit der Verfügung und insbesondere seine Willensbestrebungen festzustellen. Erfolgt eine derartige Feststellung nicht lediglich aus dem Inhalt der letztwilligen Urkunde, sondern auch auf Grund anderer Beweismittel, so ist sie tatsächlicher Art. Was der Erblasser bei der Errichtung der Urkunde gewollt hat, ist eine der Vergangenheit angehörende Tatsache. Hier greift die richterliche Beweiswürdigung und Tatsachenfeststellung ein. (T4)

4 Ob 544/75OGH24.06.1975

Beis wie T4 nur: Was der Erblasser bei der Errichtung der Urkunde gewollt hat, ist eine der Vergangenheit angehörende Tatsache. (T5); Beisatz: Die durch den Inhalt der letztwilligen Verfügung zum Ausdruck gebrachte Absicht ist nach dem wahren Willen des Erklärenden zu beurteilen. (T6)

5 Ob 618/76OGH22.06.1976

Beis wie T2

1 Ob 583/77OGH07.06.1977

Beisatz: Die nicht bloß aus dem Inhalt der letztwilligen Verfügung, sondern auch aus sonstigen Beweismitteln gewonnene Feststellung des Bewusstseinsinhaltes des Erblassers zur Zeit, als er die Verfügung getroffen hat, stellt eine Feststellung tatsächlicher Art dar. (T7)

3 Ob 515/77OGH14.06.1977

Beis wie T4

1 Ob 681/77OGH08.03.1978

Beis wie T7

1 Ob 728/78OGH08.11.1978

Beis wie T4

5 Ob 685/81OGH20.10.1981

Vgl auch; Beis wie T2

1 Ob 532/82OGH21.04.1982

Beis wie T2

8 Ob 629/84OGH28.02.1985

Beis wie T4

6 Ob 582/83OGH20.02.1986

Vgl; Beisatz: Die inhaltliche Feststellung eines besonderen Sprachverständnisses des Erblassers bei Auslegung einer strittigen Vermächtnisanordnung durch die Vorinstanzen ist Tatsachenfeststellung. (T8)

8 Ob 553/87OGH08.07.1987

Beis wie T2; Beis wie T4

10 Ob 2335/96xOGH05.11.1996

Beis wie T5; Beis wie T7; Beisatz: Die Auslegung einer dem Wortlaut nach feststehenden Urkunde ist hingegen immer dann eine Frage der rechtlichen Beurteilung (und damit auch vor dem Obersten Gerichtshof bekämpfbar), wenn sie allein aufgrund des Urkundeninhaltes geschieht (NZ 1973, 187, ZAS 1984, 19, JBl 1985, 97, Strigl in EBspr AnwBl 1989, 230). Dies gilt ebenso für die Frage, ob aus dem Inhalt dieser Urkunde auch das Bewusstsein des Verstorbenen, jetzt eine letztwillige Verfügung zu errichten, also ein Testierwille (animus testandi) abzuleiten ist. (T9) Veröff: SZ 69/247

4 Ob 194/98bOGH12.08.1998

Auch; Beis wie T4 nur: Ziel der Auslegung einer letztwilligen Verfügung ist, den Bewusstseinsinhalt des Erblassers zur Zeit der Verfügung und insbesondere seine Willensbestrebungen festzustellen. Erfolgt eine derartige Feststellung nicht lediglich aus dem Inhalt der letztwilligen Urkunde, sondern auch auf Grund anderer Beweismittel, so ist sie tatsächlicher Art. Was der Erblasser bei der Errichtung der Urkunde gewollt hat, ist eine der Vergangenheit angehörende Tatsache. (T10); Beis wie T9 nur: Die Auslegung einer dem Wortlaut nach feststehenden Urkunde ist hingegen immer dann eine Frage der rechtlichen Beurteilung (und damit auch vor dem Obersten Gerichtshof bekämpfbar), wenn sie allein aufgrund des Urkundeninhaltes geschieht. (T11)

9 Ob 273/99hOGH03.11.1999

Vgl; Beis wie T11

10 Ob 66/99zOGH16.11.1999

Vgl auch; Beis wie T11; Veröff: SZ 72/179

9 Ob 209/01bOGH19.09.2001

Vgl aber; Beis wie T11; Beisatz: Die Auslegung des Urkundeninhalts des strittigen Testaments ist eine Frage der rechtlichen Beurteilung, deren Beantwortung aber von den Umständen des Einzelfalles abhängt und der daher, von Fällen krasser Fehlbeurteilung abgesehen, keine erhebliche Bedeutung im Sinne des § 14 Abs 1 AußStrG zukommt. (T12)

3 Ob 154/01wOGH21.11.2001

Auch; Beis wie T11

7 Ob 173/02wOGH30.10.2002

Vgl auch; Beis wie T10; Beis wie T11; Beisatz: Wird also der Wille des Erblassers für den Zeitpunkt, in dem er seine letztwillige Verfügung getroffen hat, nicht ausschließlich aus der letztwilligen Verfügung abgeleitet, sondern werden noch andere Beweismittel herangezogen und damit außerhalb der letztwilligen Verfügung liegende Tatsachen zu Grunde gelegt, liegt eine Tatfrage vor. (T13)

6 Ob 58/02aOGH07.11.2002

Abweichend; Beis wie T1; Beis wie T12

7 Ob 305/02gOGH02.04.2003

Vgl auch; Beis wie T10; Beis wie T11; Beis wie T12; Beis wie T13

6 Ob 264/03xOGH27.11.2003

Vgl; Beis wie T11; Beis wie T12

8 Ob 65/04yOGH16.07.2004

Vgl; Beis wie T11

7 Ob 8/04hOGH28.07.2004

Auch; Beis wie T4; Beis wie T7; Beis wie T13; Beis wie T9; Beis wie T12

6 Ob 174/05iOGH25.08.2005

Auch; Beisatz: Die ausreichende Bestimmbarkeit der letztwilligen Verfügung ist eine mit Hilfe der Auslegung zu lösende Rechtsfrage. (T14)

10 Ob 16/07mOGH20.03.2007

Beis wie T4; Beis wie T7

3 Ob 61/09fOGH22.04.2009

Auch; Beisatz: Auch für die Auslegung eines Testaments gilt der allgemeine Grundsatz, dass die Auslegung einer dem Wortlaut nach feststehenden Urkunde immer dann eine Frage der rechtlichen Beurteilung darstellt, wenn sie - wie hier - allein aufgrund des Urkundeninhalts geschieht. (T15)<br/>Beis wie T12

10 Ob 73/09xOGH17.08.2010

Auch; Beis wie T12

5 Ob 158/12iOGH05.09.2012

Auch; nur T12

3 Ob 172/12hOGH17.10.2012

Beis wie T12

9 Ob 40/12sOGH26.11.2012

Vgl auch; Beis wie T12

6 Ob 226/12xOGH19.12.2012

Vgl; Beis wie T12; Beisatz: Bekämpft der Rechtsmittelwerber die Entscheidung des Erstgerichts ausschließlich mit Argumenten aus dem Inhalt des Testaments, wendet sich jedoch in keiner Weise gegen die sonst vom Erstgericht herangezogenen Beweismittel bzw die von diesem getroffenen Tatsachenfeststellungen, ist die Richtigkeit der Auslegung des Testaments nur im Rahmen der Behandlung der Rechtsrüge zu prüfen. (T16)

5 Ob 58/14mOGH23.04.2014

Auch; Beis wie T12

3 Ob 164/14kOGH19.11.2014

Auch; Beis wie T11; Beis wie T12

2 Ob 194/17vOGH22.03.2018

Vgl auch; Beis wie T2; Beis wie T12

2 Ob 151/18xOGH24.09.2018

Vgl; Beis wie T12

2 Ob 190/19hOGH30.01.2020

Vgl; Beis wie T12

2 Ob 222/21tOGH27.01.2022

Vgl; Beis wie T12

2 Ob 153/22xOGH27.09.2022

Beis wie T12; Beis wie T13

2 Ob 154/22vOGH27.09.2022

Vgl; Beis wie T16

Dokumentnummer

JJR_19520402_OGH0002_0020OB00272_5200000_005

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