OGH 3Ob345/60 (RS0001619)

OGH3Ob345/605.9.1960

Rechtssatz

Der Aufschiebungswerber muss, abgesehen vom Falle der Offenkundigkeit, konkret einen Vermögensnachteil im Sinne dieser Gesetzesstelle behaupten und bescheinigen.

Normen

EO §44 Abs1 A1

3 Ob 345/60OGH05.09.1960
3 Ob 14/64OGH19.02.1964
3 Ob 137/65OGH08.09.1965
3 Ob 144/65OGH22.09.1965
3 Ob 158/65OGH17.11.1965

nur: Der Aufschiebungswerber muss konkret einen Vermögensnachteil im Sinne dieser Gesetzesstelle behaupten und bescheinigen. (T1)

3 Ob 126/67OGH06.12.1967
3 Ob 101/68OGH18.09.1968

Beisatz: Es kann nicht Zweck der Bescheinigungsmittel sein, mit ihrer Hilfe überhaupt erst zu erkunden, um welche konkreten Umstände es sich handelt, die nach Ansicht des Verpflichteten die Bewilligung des Exekutionsaufschubes angebracht erscheinen lassen. Diese Umstände müssen sich bereits aus den Antragsausführungen selbst ergeben, während die Bescheinigungsmittel nur ihrer Verifizierung dienen. (T2)

3 Ob 96/71OGH15.09.1971
3 Ob 72/72OGH06.07.1972

nur T1

3 Ob 193/73OGH20.11.1973
3 Ob 198/74OGH03.12.1974

Veröff: EvBl 1975/190 S 404

3 Ob 87/75OGH15.04.1975
3 Ob 53/76OGH08.06.1976

nur T1

3 Ob 4/77OGH25.01.1977

nur T1

3 Ob 31/77OGH29.03.1977

nur T1

3 Ob 85/77OGH30.08.1977
3 Ob 76/78OGH27.06.1978

MietSlg 30815

3 Ob 97/78OGH20.07.1978

nur T1

3 Ob 1/82OGH30.06.1982

Beisatz: Hier: Vorschussleistung nach § 353 Abs 2 EO. (T3)

3 Ob 125/82OGH06.10.1982

Auch; Beisatz: Auch bei der noch nicht vollzogenen Fahrnisexekution ist der Vermögensnachteil offenkundig. (T4)

3 Ob 142/82OGH06.10.1982

Beis wie T4; Beisatz: Dies gilt auch dann, wenn die Fahrnisexekution noch nicht vollzogen worden ist. (T5)

3 Ob 117/82OGH27.10.1982
3 Ob 34/83OGH09.03.1983

nur T1; Beisatz: Die leicht veränderten verba legalia des § 44 Abs 1<br/>EO reichen dann nicht aus, wenn der drohende Vermögensnachteil anders<br/>als zum Beispiel bei der Fahrnisexekution nicht offenkundig ist. (T6)

3 Ob 121/83OGH12.10.1983

Vgl auch; Beis wie T4; Beis wie T5

3 Ob 114/86OGH19.11.1986

Vgl auch; Beis wie T4; Beis wie T5; Veröff: SZ 59/204

3 Ob 122/86OGH28.01.1987

Auch

3 Ob 115/87OGH07.10.1987

nur T1; Beisatz: Dies gilt auch, wenn ein Aufschiebungsgrund nach § 42 EO vorhanden ist. (T7)

3 Ob 131/87OGH13.01.1988

Auch; Beis wie T4

3 Ob 57/89OGH28.06.1989

Veröff: SZ 62/122 = GesRZ 1989,228

3 Ob 106/97bOGH21.05.1997

Beis wie T4

3 Ob 180/98mOGH15.07.1998
3 Ob 146/98mOGH24.06.1998

Auch; Beis wie T5

3 Ob 237/04fOGH20.10.2004

Beisatz: Der Mangel schlüssigen Vorbringens zum Aufschiebungsinteresse verbietet ein Bescheinigungsverfahren, weil letzteres nicht den Zweck hat, konkrete Tatumstände zur allfälligen späteren schlüssigen Begründung eines ursprünglich ungenügend behaupteten Aufschiebungsinteresses erst zu erkunden. (T8)

3 Ob 22/05iOGH31.03.2005

Auch; Beisatz: Der Aufschiebungswerber muss die ihm drohende Gefahr konkret behaupten und bescheinigen, sofern diese nach der Aktenlage nicht offenkundig ist. (T9); Beis wie T8; Beisatz: Unzureichende Tatsachenbehauptungen zum Aufschiebungsinteresse lassen sich auch nicht durch die Auferlegung einer Sicherheitsleistung ersetzen. (T10); Beisatz: Auch bei einem Aufschiebungsantrag ist vom Verpflichteten die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit anhand konkreter Angaben der Wirtschaftsdaten wie Vermögen, Umsatz und Gewinn zu behaupten und zu bescheinigen. Allgemeine Angaben über die wirtschaftliche Situation am Lebensmittelmarkt und Verdrängungstendenzen in diesem Wirtschaftszweig oder Unterhaltspflichten reichen demnach für einen erfolgreichen Aufschiebungsantrag - außer bei gegebener Offenkundigkeit - nicht aus. (T11)

3 Ob 41/05hOGH27.07.2005

nur T1

3 Ob 203/05gOGH29.03.2006

nur T1

3 Ob 49/06mOGH30.05.2006

Vgl auch; Beisatz: Bei der bewilligten Fahrnisexekution ist ein nicht oder nur schwer zu ersetzender Vermögensnachteil offenkundig. (T12)

3 Ob 152/06hOGH13.09.2006
3 Ob 268/08wOGH21.01.2009

Beisatz: Demnach kann die Exekution auf eine Geldforderung nur aufgeschoben werden, wenn ausreichend glaubhaft gemacht wird, dass die Vermögenslage des betreibenden Gläubigers derart sei oder sein werde, dass der Anspruch auf Rückstellung des beim Drittschuldner zu Unrecht hereingebrachten Forderungsbetrags ganz oder teilweise uneinbringlich werden würde. (T13)

3 Ob 29/09zOGH25.03.2009

Beis wie T13

3 Ob 139/10bOGH13.10.2010
3 Ob 35/12mOGH18.04.2012
3 Ob 84/12tOGH14.06.2012

Auch

3 Ob 168/19fOGH23.10.2019

Beisatz: Hier: Herausgabeexekution auf Namensaktien. (T14)

Dokumentnummer

JJR_19600905_OGH0002_0030OB00345_6000000_001

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