Rechtssatz
In der Tatsache des Geschlechtsverkehres allein kann noch keine Verzeihung erblickt werden, wenn nicht aus dem gesamten Verhalten des gekränkten Ehegatten hervorgeht, daß er dadurch, unzweideutig zum Ausdruck bringen wollte, daß er die Eheverfehlungen des anderen Teiles, wodurch er sich zuerst gekränkt erachtete, nun als solche nicht mehr empfinde.
3 Ob 110/55 | OGH | 23.02.1955 |
Beisatz: Sogar, wenn Zeugung erfolgte! (T1) |
3 Ob 480/56 | OGH | 31.10.1956 |
Ähnlich |
1 Ob 348/61 | OGH | 23.08.1961 |
Veröff: JBl 1962,259 |
7 Ob 6/67 | OGH | 18.01.1967 |
Veröff: EFSlg 8618 |
2 Ob 121/67 | OGH | 13.04.1967 |
Veröff: EFSlg 8617 |
6 Ob 318/66 | OGH | 25.01.1967 |
Veröff: EFSlg 8617 |
7 Ob 190/67 | OGH | 31.10.1967 |
Veröff: EFSlg 8617 |
1 Ob 167/70 | OGH | 03.09.1970 |
Veröff: EFSlg 13933 |
6 Ob 545/77 | OGH | 03.03.1977 |
Veröff: RZ 1978/51 S 112 |
2 Ob 617/85 | OGH | 10.09.1985 |
nur: In der Tatsache des Geschlechtsverkehres allein kann noch keine Verzeihung erblickt werden. (T2) |
7 Ob 519/90 | OGH | 22.02.1990 |
Beisatz: Beweis für eine Verzeihung obliegt dem schuldigen Ehegatten. (T3) |
8 Ob 597/92 | OGH | 24.09.1992 |
Auch; Beisatz: Bloßer Geschlechtsverkehr ohne ausdrücklichen Verzeihungswillen rechtfertigt zwar nicht die Annahme einer Verzeihung, doch kann bei regelmäßigen sexuellen Kontakten nicht gesagt werden, daß die seelisch - körperliche Gemeinschaft zwischen den Ehegatten zu bestehen aufgehört habe. (T4) |
1 Ob 4/98i | OGH | 28.04.1998 |
Beisatz: Ebensowenig im Bestehen einer vernünftigen Gesprächsbasis und der (notwendigen) Übereinkunft über die Schuldenregulierung. (T5) |
Dokumentnummer
JJR_19531216_OGH0002_0030OB00799_5300000_002
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