OGH 8Ob201/77 (RS0040219)

OGH8Ob201/779.7.2024

Rechtssatz

Offenkundige Tatsachen kann das Berufungsgericht auch ohne Beweisaufnahme ergänzend seiner Entscheidung zugrundelegen.

Normen

ZPO §269
ZPO §503 Z2 C2b

8 Ob 201/77OGH31.01.1978
6 Ob 780/80OGH04.03.1981

Auch; Beisatz: Insbesondere wenn eine gegenteilige Behauptung gar nicht vorliegt. (T1)

7 Ob 799/81OGH29.07.1982

Beisatz: Ein solches Vorgehen muss aber mit den Parteien erörtert werden, wenn der Gegenbeweis der Unrichtigkeit der offenkundigen Tatsachen nicht geradezu aussichtslos erscheint. (T2) Veröff: SZ 55/116

3 Ob 645/82OGH01.12.1982
14 ObA 6/87OGH17.02.1987

Vgl; Beis wie T2 nur: Ein solches Vorgehen muss aber mit den Parteien erörtert werden. (T3)

1 Ob 46/87OGH21.10.1987

Beis wie T2

10 ObS 160/92OGH15.09.1992

Beis wie T2; Beisatz: Unzweifelhafte offenkundige Tatsachen darf das Berufungsgericht auch ohne Erörterung von Amts wegen zugrunde legen. (T4) Veröff: SSV - NF 6/87

10 ObS 198/94OGH20.09.1994

Beis wie T4

10 ObS 2385/96zOGH22.10.1996

Beis wie T4; Beisatz: Um solche offenkundige Tatsachen handelt es sich bei den Anforderungen an Verweisungsberufe, die weitgehend vor den Augen der Öffentlichkeit ausgeübt werden. (T5)

10 ObS 157/97dOGH04.06.1997

Beis wie T4; Beis wie T5

10 ObS 297/97tOGH09.09.1997

Beis wie T5

10 ObS 60/99tOGH30.03.1999

Beis wie T5

10 ObS 362/99dOGH25.01.2000
10 ObS 247/01yOGH04.09.2001

Vgl auch

10 ObS 263/01aOGH04.09.2001

Vgl aber; Beisatz: Dem Berufungsgericht steht es nicht zu, allein mit dem Hinweis auf Allgemeinkundigkeit von Feststellungen abzugehen, die das Erstgericht aufgrund unmittelbarer Beweisaufnahme getroffen hat. Da die Allgemeinkundigkeit einer Tatsache bezweifelt werden kann und der Beweis der Unrichtigkeit offenkundiger Tatsachen zulässig ist, muss das Berufungsgericht das von ihm beabsichtigte Abweichen von erstinstanzlichen Feststellungen mit den Parteien erörtern und ihnen Gelegenheit geben, den Beweis der Unrichtigkeit einer vom Gericht als offenkundig beurteilten Tatsache anzutreten. (T6)

10 ObS 259/02iOGH17.09.2002

Vgl aber; Beis wie T6; Beis wie T4; Beis wie T3; Beisatz: Bei den Anforderungen an Verweisungsberufe, die weitgehend vor den Augen der Öffentlichkeit ausgeübt werden, kann es sich zwar um offenkundige Tatsachen handeln, vor allem im Hinblick auf gleichartige, dem Gericht bereits bekannte Fälle. Die Anforderungen sind jedoch hier nicht so unzweifelhaft, dass sie der Entscheidung ohne Erörterung mit den Parteien zu Grunde gelegt werden könnten (anders noch T5). Gleiches gilt für die hier auch relevante Frage der Anzahl von Arbeitsplätzen in möglichen Verweisungsberufen (anders noch SSV-NF10/69). (T7)

10 ObS 273/02yOGH17.09.2002

Vgl auch; Beis wie T6; Beis wie T4; Beis wie T3; Beis wie T7

10 ObS 355/02gOGH12.11.2002

Vgl; Beis wie T3; Beisatz: Dies entspricht einem fairen Verfahren gemäß Art 6 EMRK. (T8)

10 ObS 73/03pOGH04.03.2003

Vgl auch; Beis wie T3; Beis wie T4; Beis wie T5; Beis wie T8

10 ObS 92/03gOGH27.05.2003

Beis wie T4; Beis wie T3

10 Ob 38/03sOGH16.12.2003

Vgl; Beis wie T7 nur: Die Anforderungen sind jedoch hier nicht so unzweifelhaft, dass sie der Entscheidung ohne Erörterung mit den Parteien zu Grunde gelegt werden könnten. (T9)

10 ObS 265/03yOGH13.01.2004

Auch; Beis wie T2

7 Ob 254/06pOGH11.12.2006

Beisatz: Hier: Dass der Begriff „Die Freiheitlichen" mit der Klägerin assoziiert werde und Verkehrsgeltung habe. (T10)

3 Ob 115/08wOGH11.06.2008

Vgl aber; Beis ähnlich wie T6; Beisatz: Umso mehr müssen nicht offenkundige Tatsachen mit den Parteien erörtert werden. (T11)<br/>Beisatz: Hier: Frage, ob ein Grundstück im Grenzkataster enthalten ist. (T12)

10 ObS 111/09kOGH08.09.2009

Vgl; Beis wie T9

10 ObS 180/10hOGH01.03.2011

Auch; Beis wie T7

1 Ob 210/10dOGH23.02.2011

Beis wie T2; Beis wie T4

3 Ob 153/12iOGH19.09.2012

Auch; Beis wie T9

4 Ob 189/14vOGH16.12.2014

Beis wie T2; Beis wie T4; Beisatz: Diese Erwägungen sind grundsätzlich auf das markenrechtliche Widerspruchsverfahren zu übertragen. (T13)

10 Ob 57/16dOGH25.04.2017

Beis wie T2; Beis wie T6; Beisatz: Diese Grundsätze gelten sowohl für allgemeinkundige wie auch gerichtskundige Tatsachen im Sinn des § 269 ZPO. (T14)

8 Ob 48/17tOGH24.08.2017

Vgl aber; Beis wie T2; Beis wie T6; Beis wie T14; Beisatz: Hat das Berufungsgericht sein Vorgehen mit den Parteien nicht erörtert, um die Gelegenheit zum Beweis der Unrichtigkeit der als gerichtskundig angenommenen Tatsachen zu ermöglichen, kann dies einen Verfahrensmangel begründen. (T15)<br/>Veröff: SZ 2017/85

1 Ob 223/17aOGH30.01.2018

Auch; Beis wie T3; Beisatz: Hier: § 14 KSchG; a-limine-Prüfung; Übergabsauftrag; das Erstgericht legt seiner Zuständigkeits­entscheidung - nachdem es dem Antragsteller die Möglichkeit einer Stellungnahme eingeräumt hat - die ihm aufgrund seiner amtlichen Tätigkeit bekannte Tatsache der Unternehmereigenschaft des Vermieters zugrunde. (T16)

1 Ob 151/18iOGH17.10.2018

Beis wie T14

6 Ob 129/18sOGH25.10.2018

Beis ähnlich wie T2; Beis wie T8; Beis wie T15

10 ObS 6/20kOGH16.04.2020
1 Ob 141/20xOGH21.12.2020

Auch

10 Ob 39/21iOGH25.01.2022
5 Ob 4/22gOGH17.02.2022

Beis wie T4

1 Ob 228/22vOGH22.11.2022

Vgl

10 Ob 2/23aOGH21.02.2023

Vgl; Beisatz: Hier: Temperaturverhältnisse in Österreich. (T17)

10 Obs 90/23tOGH24.07.2023

Beisatz wie T2; Beisatz wie T6; Beisatz wie T11

10 ObS 24/24pOGH09.07.2024

vgl; Beisatz wie T2; Beisatz wie T3; Beisatz wie T15

Dokumentnummer

JJR_19780131_OGH0002_0080OB00201_7700000_002

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