OGH 3Ob420/53; 3Ob777/54; 3Ob168/58; 7Ob264/56; 2Ob179/57; 3Ob501/57; 1Ob385/57; 5Ob143/62; 5Ob389/63; 2Ob202/64; 6Ob122/66; 4Ob521/67; 1Ob274/67; 6Ob133/69 (RS0018764)

OGH3Ob420/53; 3Ob777/54; 3Ob168/58; 7Ob264/56; 2Ob179/57; 3Ob501/57; 1Ob385/57; 5Ob143/62; 5Ob389/63; 2Ob202/64; 6Ob122/66; 4Ob521/67; 1Ob274/67; 6Ob133/6923.7.2024

Rechtssatz

Die Herabsetzung der Leistung ist nach jenem Verhältnis vorzunehmen, in welchem zur Zeit des Vertragsabschlusses der Wert der Sache in mangelfreiem Zustand zu dem Wert der mangelhaften Sache gestanden haben würde (sogenannte relative Berechnungsmethode). Bei einem Verkauf würde sich diese Berechnung folgendermaßen darstellen: Wird der Wert der Sache in mangelfreiem Zustand mit 100, ihr Wert unter Berücksichtigung des Mangels dagegen mit 50 und der Kaufpreis mit 80 angenommen, so ergibt sich nach der Verhältnisrechnung 100:50 = 80:x die Minderung mit 40. Das bedeutet: Hat jemand etwas über den Wert erworben und stellt sich das Erworbene als mangelhaft heraus, so kann er seine Leistung in einem den Minderwert übersteigenden Betrag kürzen, hat er hingegen unter dem Wert erworben, so kann er seine Leistung nicht um den ganzen Minderwert herabsetzen.

Normen

ABGB §932 IV
ABGB §1167

3 Ob 420/53OGH08.07.1953

Veröff: SZ 26/185

3 Ob 777/54OGH01.12.1954

Ähnlich; Veröff: HS 1815

3 Ob 168/58OGH07.05.1958
7 Ob 264/56OGH30.05.1956

Ähnlich

2 Ob 179/57OGH08.05.1957

Veröff: JBl 1957,454

3 Ob 501/57OGH20.11.1957
1 Ob 385/57OGH09.10.1957
5 Ob 143/62OGH19.07.1962

nur: Die Herabsetzung der Leistung ist nach jenem Verhältnis vorzunehmen, in welchem zur Zeit des Vertragsabschlusses der Wert der Sache in mangelfreiem Zustand zu dem Wert der mangelhaften Sache gestanden haben würde (sogenannte relative Berechnungsmethode). (T1)

5 Ob 389/63OGH23.01.1964
2 Ob 202/64OGH17.09.1964

nur T1

6 Ob 122/66OGH25.05.1966

Veröff: HS 5373/44

4 Ob 521/67OGH18.04.1967

nur T1; Veröff: LwBetr 1968,157

1 Ob 274/67OGH21.12.1967
6 Ob 133/69OGH25.06.1969

nur T1; Beisatz: Die Wertminderung kann soweit gehen, dass der Entgeltungsanspruch zur Gänze beseitigt wird. Das ist dann der Fall, wenn das Werk überhaupt wertlos ist. (T2) Veröff: HS 7337

1 Ob 174/71OGH01.07.1971

nur T1

6 Ob 164/73OGH13.09.1973

nur T1; Veröff: so auch SZ 26/261

5 Ob 2/74OGH30.01.1974

EvBl 1974/195 S 437

3 Ob 38/74OGH02.04.1974

nur T1

1 Ob 656/78OGH28.06.1978

nur T1; Beis wie T2

7 Ob 644/78OGH09.11.1978
8 Ob 566/78OGH01.03.1979

nur T1

8 Ob 503/79OGH10.05.1979

nur T1

7 Ob 567/80OGH08.05.1980

Auch; nur T1

7 Ob 617/80OGH13.11.1980

nur T1

1 Ob 626/82OGH16.06.1982

nur T1; Beisatz: Das Risiko späterer Wertveränderungen (auch die Relation zwischen dem Wert der mangelfreien und der mangelhaften Sache könnte sich, etwa infolge gewandelter Verkehrsauffassung, verändern) soll bei der Preisminderung unberücksichtigt bleiben. (T3)

3 Ob 670/82OGH26.01.1983

nur T1

1 Ob 562/83OGH01.06.1983

Auch; nur T1

6 Ob 680/82OGH24.11.1983

nur T1

5 Ob 607/83OGH03.07.1984

nur T1

7 Ob 732/83OGH20.12.1984

Auch

1 Ob 715/87OGH09.12.1987

nur T1

3 Ob 41/87OGH09.09.1987

nur T1

6 Ob 542/88OGH24.03.1988

nur T1

5 Ob 588/87OGH21.06.1988
1 Ob 696/88OGH09.11.1988

nur T1; Veröff: SZ 61/237

1 Ob 704/89OGH29.11.1989

Auch; nur T1; Veröff: SZ 62/185 = RdW 1990,342

8 Ob 562/90OGH20.02.1992
1 Ob 578/95OGH23.06.1995

Auch; nur T1

1 Ob 610/95OGH30.01.1996

Vgl; nur T1

4 Ob 1678/95OGH18.12.1995

Auch; Beisatz: Nach dem Prinzip der Erhaltung der subjektiven Äquivalenz sollen die beim Vertragsabschluss zugrunde gelegten Wertrelationen zwischen Leistung und Gegenleistung aufrechterhalten bleiben. (T4)

4 Ob 5/97gOGH28.01.1997

Auch; nur T1

3 Ob 130/97gOGH17.09.1997

Auch; Beis wie T2

6 Ob 138/98gOGH25.06.1998

nur T1; Beis wie T4

6 Ob 221/98pOGH15.10.1998

Beis wie T4

6 Ob 72/00gOGH23.10.2000

Vgl auch

3 Ob 188/99iOGH23.05.2001

nur T1; Beisatz: Lässt sich ein Wert der "mangelfreien Sache" nicht ermitteln, dann ist die Anwendung des § 273 ZPO zulässig und notwendig. (T5)

6 Ob 134/08mOGH07.07.2008

Vgl; Beisatz: Hier: Zur Berechnung des Preisminderungsanspruchs bei einem nach Kauf aufgetretenen Motorschaden eines Gebrauchtwagens und dessen Weiterveräußerung in unrepariertem Zustand. (T6)

9 Ob 50/10hOGH28.07.2010

nur T1; Beis wie T4; Beisatz: Ohne Darlegung besonders rücksichtswürdiger Verkäuferinteressen besteht für eine Preisminderung nach der relativen Berechnungsmethode keine Untergrenze mit dem Verkehrswert des mangelhaften Objekts. (T7); Veröff: SZ 2010/91

8 Ob 98/10kOGH29.06.2011

Vgl auch

6 Ob 92/11iOGH16.06.2011

Beis wie T5

9 Ob 63/10wOGH29.08.2011

Vgl

4 Ob 80/12mOGH10.07.2012

Auch; nur T1

5 Ob 126/12hOGH24.01.2013

Auch; nur T1

4 Ob 98/13kOGH18.06.2013

Vgl auch; nur T1

4 Ob 112/13vOGH27.08.2013

Vgl auch; nur T1

4 Ob 226/13hOGH17.02.2014

Vgl auch; nur T1

3 Ob 118/14wOGH21.08.2014

Auch; Beisatz: Schon die Berechnung auf der Basis der objektiven Wertverhältnisse zeigt, dass die subjektive(n) Auswirkung(en) von Mängeln auf den Übernehmer bei der Ermittlung der Preisminderung nicht entscheidend sind. IdS geht das Preisminderungsrecht auch nicht durch Untergang oder Veräußerung der Sache verloren. (T8)<br/>Beisatz: Für die Beurteilung des zeitlichen Aspekts der Reisepreisminderung kommt es nicht darauf an, ob der Reisende die mangelhafte Reiseleistung (hier Unterbringung) weiter in Anspruch nimmt, dh durch diese subjektiv beeinträchtigt wird, oder ob er ‑ wie hier bei aufrecht erhaltenem Reisevertrag ‑ selbst durch einen Wechsel in ein anderes Hotel Abhilfe schafft, sondern darauf, ob die Reisemängel während des gesamten Zeitraums der gebuchten (= vereinbarten) Unterbringung weiter bestanden. (T9)

7 Ob 38/17iOGH20.12.2017

Auch; Beis wie T4

6 Ob 85/22aOGH18.04.2023

vgl

7 Ob 191/23yOGH22.11.2023

vgl

8 Ob 96/23kOGH11.01.2024

vgl

9 Ob 51/24aOGH23.07.2024

vgl; nur T5

Dokumentnummer

JJR_19530708_OGH0002_0030OB00420_5300000_001

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