OGH 12Os1/03; 13Os151/03; 13Os24/05m; 13Os74/06s; 15Os131/06p; 12Os23/08m; 11Os124/08g; 11Os49/11g; 15Os16/13m; 13Os64/14g; 15Os126/14i; 13Os65/16g; 15Os106/16a; 13Os143/17d; 11Os132/18y; 14Os103/19g; 12Os116/19d; 14Os98/19x; 12Os41/21b; 14Os71/21d; 15Os142/21b; 15Os92/22a; 15Os76/22y; 13Os126/22m; 15Os38/22k (RS0117320)

OGH12Os1/03; 13Os151/03; 13Os24/05m; 13Os74/06s; 15Os131/06p; 12Os23/08m; 11Os124/08g; 11Os49/11g; 15Os16/13m; 13Os64/14g; 15Os126/14i; 13Os65/16g; 15Os106/16a; 13Os143/17d; 11Os132/18y; 14Os103/19g; 12Os116/19d; 14Os98/19x; 12Os41/21b; 14Os71/21d; 15Os142/21b; 15Os92/22a; 15Os76/22y; 13Os126/22m; 15Os38/22k8.3.2023

Rechtssatz

Unmittelbarer Täter nach § 12 erster Fall StGB ist, wer eine dem Wortlaut des Tatbestandes entsprechende Ausführungshandlung setzt, dessen Verhalten also der Schilderung der Tathandlung durch das Tatbild unmittelbar entspricht. Dies gilt nicht nur für den Alleintäter, sondern auch für im bewussten und gewollten Zusammenwirken handelnde Mittäter, von denen jeder eine wortlautkonforme Ausführungshandlung setzen muss.

Normen

StGB §12 Aa
StGB §12 Ac
StGB §142

12 Os 1/03OGH06.03.2003
13 Os 151/03OGH17.12.2003

Auch

13 Os 24/05mOGH30.03.2005

nur: Unmittelbarer Täter nach § 12 erster Fall StGB ist, wer eine dem Wortlaut des Tatbestandes entsprechende Ausführungshandlung setzt. (T1)

13 Os 74/06sOGH23.08.2006

Vgl auch; Beisatz: Die abgesprochene Mitwirkung an einem von mehreren Gewaltakten beim Verbrechen des Raubes begründet Mit- und nicht Beitragstäterschaft. (T2)

15 Os 131/06pOGH15.02.2007
12 Os 23/08mOGH15.05.2008

Vgl; Beisatz: Die Frage, ob beide Angeklagte zusammen oder bloß einer von ihnen dem Tatopfer die als Raubbeute ausersehene Jacke auszogen, ist im Hinblick darauf, dass beim angelasteten Verbrechen von einem bewussten und gewollten Zusammenwirken beider Angeklagter, insbesondere von der gemeinsamen Ausübung von Gewalt und damit von Tatausführungshandlungen beider Täter beim mehraktigen Delikt des Raubes ausgegangen wurde, nicht schuld- oder subsumtionserheblich. (T3)

11 Os 124/08gOGH16.09.2008

nur T1; Beisatz: Nötigen zur Duldung des Beischlafs durch Festhalten des Opfers ist Ausführungshandlung des § 201 Abs 1 StGB. (T4)

11 Os 49/11gOGH30.06.2011

Auch

15 Os 16/13mOGH20.03.2013

Vgl

13 Os 64/14gOGH18.12.2014
15 Os 126/14iOGH14.01.2015

Auch

13 Os 65/16gOGH06.09.2016

Auch

15 Os 106/16aOGH16.11.2016

Auch; Beisatz: „Mittäterschaft“ bezeichnet mehrfache unmittelbare Täterschaft iSd § 12 erster Fall StGB. Bestimmungstäter, die in bewusstem und gewolltem Zusammenwirken arbeitsteilig Bestimmungshandlungen zu einer Tat setzen, haften jeder für sich nach § 12 zweiter Fall StGB. (T5)

13 Os 143/17dOGH14.03.2018

Vgl; nur T1; Beis wie T5

11 Os 132/18yOGH29.01.2019

Auch

14 Os 103/19gOGH07.10.2019

Vgl; Beis wie T5

12 Os 116/19dOGH15.10.2019

Vgl

14 Os 98/19xOGH14.01.2020

Vgl

12 Os 41/21bOGH29.07.2021

Vgl; Beis wie T5

14 Os 71/21dOGH10.08.2021

Vgl

15 Os 142/21bOGH07.04.2022

Vgl

15 Os 92/22aOGH18.10.2022

Vgl

15 Os 76/22yOGH18.10.2022

Vgl

13 Os 126/22mOGH22.02.2023

Vgl; nur T1

15 Os 38/22kOGH08.03.2023

vgl; nur: Unmittelbarer Täter nach § 12 erster Fall StGB ist, wer eine dem Wortlaut des Tatbestands entsprechende Ausführungshandlung setzt. Dies gilt nicht nur für den Alleintäter, sondern auch für - im bewussten und gewollten Zusammenwirken handelnde - Mittäter, von denen jeder eine tatbildliche Ausführungshandlung setzen muss. (T6)

Dokumentnummer

JJR_20030306_OGH0002_0120OS00001_0300000_001

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