OGH 15Os134/97; 11Os93/98 (RS0108609)

OGH15Os134/97; 11Os93/988.3.2023

Rechtssatz

Keine oder eine nur offenbar unzureichende Begründung liegt dann vor, wenn für den Ausspruch über eine entscheidende Tatsache entweder überhaupt keine oder nur solche Gründe (Scheingründe) angegeben sind, aus denen sich nach Denkgesetzen oder allgemeiner Lebenserfahrung ein Schluss auf die zu begründende Tatsache entweder überhaupt nicht ziehen lässt oder der logische Zusammenhang kaum noch erkennbar ist (so bereits 11 Os 53/93).

Normen

StPO §281 Abs1 Z5 A

15 Os 134/97OGH25.09.1997
11 Os 93/98OGH15.09.1998
13 Os 48/01OGH06.06.2001

Auch; Beisatz: Eine Urteilsbegründung ist undeutlich, wenn nicht zu erkennen ist, welche entscheidende Tatsache das Gericht als erwiesen angenommen hat und aus welchen Gründen; sie ist unzureichend, wenn entscheidende Feststellungen gar nicht, denkgesetzwidrig oder nicht empirisch einwandfrei begründet worden sind, und letztlich der Ausspruch über entscheidende Tatsachen mit sich selbst in Widerspruch, wenn das Urteil Tatsachen als nebeneinander bestehend feststellt, die nach den Gesetzen logischen Denkens einander ausschließen oder nicht nebeneinander bestehen können. (T1)

14 Os 169/01OGH07.05.2002

nur: Eine offenbar unzureichende Begründung liegt dann vor, wenn für den Ausspruch über eine entscheidende Tatsache solche Gründe angegeben sind, aus denen sich nach Denkgesetzen oder allgemeiner Lebenserfahrung ein Schluss auf die zu begründende Tatsache nicht ziehen lässt. (T2)

12 Os 104/03OGH17.06.2004
11 Os 76/07xOGH21.08.2007

Auch

14 Os 72/07fOGH28.08.2007

Vgl auch; Beisatz: Hier: Offenbar unzureichende Begründung, weil das Erstgericht nicht klarstellte, weshalb die Verdachtslage einen sicheren Beweis nicht zuließ. Insbesondere legte es nicht dar, aus welchem Grund die als Geständnis im Sinne der vorliegenden Anklageschrift gewertete Verantwortung des Angeklagten keinen sicheren Schluss auf die subjektive Tatseite ermöglichte. (T3)

14 Os 105/07hOGH16.10.2007
14 Os 17/08vOGH11.03.2008
15 Os 38/09sOGH13.05.2009

Beisatz: Hier: Mit Spekulationen darüber, was ein Zeuge bei einem Vorfall wahrnehmen hätte müssen, wird kein Begründungsmangel dargetan. (T4)

13 Os 87/09gOGH19.08.2010

Auch

15 Os 174/10tOGH16.02.2011
15 Os 77/11dOGH29.06.2011

Vgl auch; Beisatz: Hier: Keinerlei Begründung für die Feststellungen zur subjektiven Tatseite. (T5)

12 Os 97/11yOGH20.09.2011
15 Os 151/11mOGH25.01.2012
15 Os 109/11kOGH25.01.2012
15 Os 43/12fOGH30.05.2012

Vgl auch

13 Os 125/12zOGH20.12.2012

Vgl auch

15 Os 190/15bOGH17.02.2016

Auch

15 Os 20/16dOGH13.04.2016

Auch

14 Os 26/16dOGH24.05.2016

Auch

14 Os 102/16fOGH20.12.2016

Auch

14 Os 68/16fOGH04.04.2017

Auch

14 Os 37/17yOGH04.07.2017

Auch

14 Os 49/17pOGH05.09.2017

Auch

14 Os 110/17hOGH13.02.2018

Auch

14 Os 124/17tOGH13.02.2018

Auch

13 Os 74/18hOGH12.09.2018

Auch

12 Os 140/18gOGH11.04.2019
12 Os 65/19dOGH15.10.2019

Vgl

15 Os 118/19wOGH18.12.2019

Vgl

14 Os 26/20kOGH08.04.2020

Vgl; Beis wie T5

24 Ds 1/21pOGH18.10.2021

Vgl

12 Os 76/21zOGH27.01.2022

Vgl; Beis wie T5

28 Ds 2/20pOGH24.08.2021

Vgl

15 Os 1/22vOGH09.03.2022

Vgl

15 Os 150/21dOGH09.03.2022
15 Os 47/22hOGH07.06.2022

Vgl

15 Os 123/22kOGH18.01.2023

Vgl

15 Os 8/23zOGH08.03.2023

vgl

Dokumentnummer

JJR_19970925_OGH0002_0150OS00134_9700000_001

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