OGH 3Ob592/77; 6Ob24/07h; 1Ob141/15i; 4Ob76/17f; 7Ob89/17i; 7Ob50/18f; 9Ob37/18h; 5Ob176/21z; 5Ob57/23b (RS0016894)

OGH3Ob592/77; 6Ob24/07h; 1Ob141/15i; 4Ob76/17f; 7Ob89/17i; 7Ob50/18f; 9Ob37/18h; 5Ob176/21z; 5Ob57/23b4.7.2023

Rechtssatz

Das Tatbestandsmerkmal der Ausbeutung setzt voraus, dass der Wucherer zu seiner Bereicherung eine Lage benützt, die er nicht geschaffen haben muss, die ihm aber ebenso wie das Missverhältnis von Leistungen und Gegenleistungen bewusst ist oder hätte bewusst sein müssen.

Wucher

 

Normen

ABGB §879 Abs2 Z4 DIV

3 Ob 592/77OGH17.10.1978
6 Ob 24/07hOGH16.03.2007

Auch; Beisatz: Der Wucherer braucht zwar die für die Willensbildung des Bewucherten ungünstige Situation nicht herbeigeführt zu haben, und auch Schädigungsabsicht ist nicht erforderlich; er muss die ungünstige Situation aber vorsätzlich oder fahrlässig ausgenützt haben, dh er musste die Lage des Bewucherten und das grobe Missverhältnis der Leistungen gekannt haben oder er hätte dies alles erkennen müssen. (T1)

1 Ob 141/15iOGH22.10.2015

Vgl auch; Beisatz: Das verpönte Ausnützen („Ausbeuten“) kommt auch in Betracht, wenn der Benachteiligte selbst den Abschluss des für ihn ungünstigen Geschäfts angeboten hat, sofern (zumindest) eine der alternativ aufgezählten Voraussetzungen vorliegt. (T2)<br/>Beisatz: Hier: Ankauf eines Liegenschaftsanteils, welcher vom Benachteiligten in einer Zwangslage und leichtsinnig zu einem ganz erheblich unter dem Verkehrswert liegenden Kaufpreis angeboten wurde. (T3)

4 Ob 76/17fOGH30.05.2017

Auch

7 Ob 89/17iOGH14.06.2017
7 Ob 50/18fOGH24.05.2018
9 Ob 37/18hOGH28.11.2018

Auch; Beis wie T1

5 Ob 176/21zOGH13.01.2022
5 Ob 57/23bOGH04.07.2023

Dokumentnummer

JJR_19781017_OGH0002_0030OB00592_7700000_003

Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)

Stichworte