OGH 2Ob72/71; 1Ob104/72; 3Ob10/73; 1Ob64/73; 5Ob209/74; 1Ob47/75; 7Ob544/76; 4Ob95/76; 8Ob20/77; 1Ob555/77; 8Ob140/77; 6Ob532/78; 8Ob141/78; 2Ob241/78; 7Ob34/80; 2Ob25/81 (RS0034867)

OGH2Ob72/71; 1Ob104/72; 3Ob10/73; 1Ob64/73; 5Ob209/74; 1Ob47/75; 7Ob544/76; 4Ob95/76; 8Ob20/77; 1Ob555/77; 8Ob140/77; 6Ob532/78; 8Ob141/78; 2Ob241/78; 7Ob34/80; 2Ob25/8123.10.2023

Rechtssatz

Der Kläger kann sich zur Rechtfertigung seiner Untätigkeit nur auf solche Gründe berufen, die im Verhältnis zwischen den Prozessparteien liegen.

Normen

ABGB §1497 IVF

2 Ob 72/71OGH04.11.1971

Veröff: EvBl 1972/201 S 397

1 Ob 104/72OGH24.05.1972
3 Ob 10/73OGH06.02.1973

Veröff: EvBl 1973/248 S 520

1 Ob 64/73OGH04.04.1973
5 Ob 209/74OGH02.10.1974
1 Ob 47/75OGH09.04.1975

Veröff: EvBl 1976/6 S 16

7 Ob 544/76OGH18.03.1976
4 Ob 95/76OGH07.09.1976

Beisatz: Entmündigung wegen paranoia querulans. (T1) <br/>Veröff: SZ 49/106 = EvBl 1977/70 S 159 = Arb 9514

8 Ob 20/77OGH23.03.1977

Beisatz: Unterlassungen des eigenen Rechtsanwaltes können als allein im Bereich einer Prozesspartei liegend nicht berücksichtigt werden. (T2)

1 Ob 555/77OGH27.04.1977
8 Ob 140/77OGH19.10.1977
6 Ob 532/78OGH16.03.1978
8 Ob 141/78OGH25.10.1978

Beis wie T2; Veröff: ZVR 1979/287 S 344

2 Ob 241/78OGH30.01.1979
7 Ob 34/80OGH12.06.1980

Beis wie T2

2 Ob 25/81OGH12.05.1981

Beis wie T2

6 Ob 822/81OGH02.12.1981

Vgl auch; Beisatz: Im Bereich des Klägers gelegene Umstände dürfen nach ständiger Rechtsprechung nicht als Rechtfertigungsgründe für die prozessuale Untätigkeit herangezogen werden. (T3)

5 Ob 616/81OGH01.12.1981
7 Ob 821/81OGH14.01.1982

Beis wie T2

1 Ob 813/82OGH12.01.1983

Beis wie T3

2 Ob 51/83OGH08.03.1983

Auch; Beis wie T3

8 Ob 87/83OGH22.09.1983
8 Ob 36/84OGH04.07.1984

Auch; Beis wie T3

1 Ob 606/85OGH26.06.1985

Beis wie T2; Veröff: SZ 58/112 = EvBl 1985/149 S 689 = JBl 1986,651

6 Ob 700/85OGH14.11.1985

Veröff: SZ 58/180 = EvBl 1986/177 S 760

8 Ob 56/86OGH20.11.1986

Beis wie T3

4 Ob 350/86OGH16.06.1987

Auch; Beisatz: Das allfällige Unterbleiben einer entsprechenden Belehrung durch den früheren Klagevertreter anlässlich der Auflösung des Vollmachtsverhältnisses. (T4)

3 Ob 640/86OGH01.07.1987

Beis wie T3

7 Ob 17/88OGH19.05.1988

Veröff: VersRdSch 1989,61

4 Ob 592/88OGH25.10.1988
5 Ob 562/88OGH13.12.1988
4 Ob 558/89OGH26.09.1989
3 Ob 531/89OGH18.10.1989

Beis wie T3

2 Ob 570/90OGH20.06.1990
3 Ob 560/91OGH13.11.1991

Vgl auch; Beis wie T2; Veröff: SZ 64/156 = EvBl 1992/34 S 164 = RZ 1993/67 S 177

8 Ob 1008/93OGH08.07.1993

Auch

5 Ob 519/93OGH12.10.1993

Beis wie T3; Beisatz: Hier: Beweisschwierigkeiten. (T5)<br/>Beisatz: Für die Unterlassung der zur Fortsetzung des Verfahrens notwendigen Schritte müssen insbesondere bei mehr als dreimonatigem Ruhen beachtliche und stichhältige Gründe gegeben sein. Vermag der Kläger solche Gründe nicht darzutun, so genügt, besonders wenn die Verjährungsfrist bereits verstrichen wäre, der Ablauf einer verhältnismäßig kurzen Zeit, so das Verstreichen von sieben oder gar bloß viereinhalb Monaten. (T6)

1 Ob 561/95OGH23.06.1995

Beis wie T2; Beisatz: Gründe, die das Verhältnis eines Klägers zu seinem Rechtsanwalt bzw des Rechtsanwalts zum Gericht betreffen, liegen in der Sphäre des Klägers und fallen daher ihm selbst zur Last. (T7)

2 Ob 2059/96zOGH25.04.1996

Vgl auch; Beis wie T2; Beisatz: Hier: keine beharrliche Untätigkeit, wenn der Kläger vom Tod seines Vertreters keine Kenntnis hatte; es kann von ihm nicht verlangt werden, dass er innerhalb von acht Monaten Schritte zur Fortsetzung des Verfahrens unternimmt. Auf das Verhalten des mittlerweiligen Stellvertreters ist nicht abzustellen, da dieser nicht Vertreter des Klägers ist. (T8)

4 Ob 2197/96hOGH12.08.1996

Auch

9 ObA 270/97iOGH05.11.1997
1 Ob 418/97wOGH27.01.1998

Beisatz: Bloß in der Sphäre des Klägers gelegene Umstände kommen als Rechtfertigungsgründe für die Säumnis nicht in Betracht. (T9)<br/>Beisatz: Hier: Irrtümliche Zurückziehung eines Fortsetzungsantrags durch den Rechtsvertreter. (T10)

9 Ob 171/99hOGH15.09.1999

Vgl auch; Beis wie T7

1 Ob 59/00hOGH25.05.2000

Beisatz: Etwa außergerichtliche Vergleichsverhandlungen. (T11)

9 ObA 36/01mOGH07.06.2001

Beis wie T3; Beis wie T6; Beis wie T11

7 Ob 291/03zOGH03.12.2003

Beis wie T11

9 ObA 22/04gOGH26.05.2004

Beis wie T3; Beisatz: Hier: In der Annahme, dass die Umstände, dass sich der Kläger längere Zeit im Ausland aufhielt und seinen Prozessbevollmächtigten nicht zur Fortsetzung des Verfahrens bewegen konnte, nicht im Verhältnis zwischen den Parteien begründet seien, sondern in der Sphäre des Klägers liegen, ist keine unvertretbare Beurteilung zu erblicken. (T12)

1 Ob 245/05vOGH31.01.2006

Auch; Beis wie T2; Beis wie T7; Beisatz: Etwaige Säumnisse des Rechtsvertreters sind dem Kläger jedenfalls zuzurechnen. Auch einem Verfahrenshelfer ist kein „großzügigerer Zeithorizont" zuzubilligen als einem frei gewählten Rechtsvertreter. (T13)

5 Ob 215/08sOGH13.01.2009

Beisatz: Beweisschwierigkeiten, die nur im Bereich des Klägers liegen, rechtfertigen Untätigkeit nicht. (T14)<br/>Veröff: SZ 2009/2

1 Ob 165/09kOGH17.11.2009

Beis wie T2

6 Ob 47/10wOGH19.03.2010

Beis wie T9; Bem: Hier: Irrtum über jene Bedingungen, welche die Fortsetzung des ruhenden Verfahrens angezeigt erscheinen hätten lassen. (T15)

6 Ob 183/10wOGH11.10.2010
3 Ob 106/12bOGH19.09.2012

Beisatz: Hier: Exekutionsführung und Verteidigung eines Rechnungslegungsanspruchs im Oppositionsprozess. (T16)

3 Ob 95/14pOGH23.07.2014

Auch; Beis wie T7

4 Ob 124/14kOGH21.10.2014
1 Ob 111/14aOGH18.09.2014

Auch; Beisatz: Hier: Frist des § 95 EheG. (T17)

10 Ob 13/15gOGH30.06.2015
1 Ob 5/16sOGH28.01.2016

Beisatz: Hier: Verfahrenshilfeantrag wegen Aufteilung nach den §§ 81 ff EheG; kein Aufteilungsantrag im Zeitraum von siebeneinhalb Monaten nach Bestellung ihres Verfahrenshelfers. (T18)

8 ObA 27/16bOGH27.04.2016

Auch

1 Ob 200/18wOGH21.11.2018

Auch; Beis wie T17

1 Ob 91/20vOGH24.06.2020

Beis wie T9

1 Ob 161/23tOGH23.10.2023

Beisatz: Hier: Kläger ließ - aufgrund eines Irrtums über das Erfordernis einer Einbringung der Klage beim ordinierten Gericht -zwischen Zustellung der Entscheidung über seinen Ordinationsantrag und Einbringung der Klage beim als zuständig bestimmten Gericht rund fünfeinhalb Monate verstreichen. (T19)

Dokumentnummer

JJR_19711104_OGH0002_0020OB00072_7100000_003

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