OGH 2Ob896/54 (RS0057240)

OGH2Ob896/543.12.1954

Rechtssatz

Fortgesetztes ehewidriges Verhalten ist als Einheit aufzufassen, sodass der Fristablauf auf die letzte Handlung abzustellen ist.

Normen

EheG §57 Abs1
EheG §57 Abs2

2 Ob 896/54OGH03.12.1954
5 Ob 56/59OGH04.02.1959
7 Ob 42/67OGH08.03.1967

Veröff: EFSlg 8628

6 Ob 254/68OGH09.10.1968

nur: Fortgesetztes ehewidriges Verhalten ist als Einheit aufzufassen. (T1) <br/>Beisatz: Daher können auch weiter zurückliegende, an sich als verziehen anzusehende Verfehlungen geltend gemacht werden. (T2)

6 Ob 25/71OGH10.02.1971

nur T1

1 Ob 208/73OGH13.02.1974
7 Ob 761/82OGH11.11.1982
1 Ob 502/85OGH29.01.1985
1 Ob 631/85OGH28.08.1985

nur T1; Beisatz: Dort, wo der Scheidungsgrund nicht in einem punktuellen Verhalten besteht, sondern wo sich eine Reihe von an sich nicht so schwerwiegenden Vorfällen in ihrer Gesamtheit allmählich zu einem Scheidungsgrund verdichten, läuft die Frist erst von der Kenntnisnahme der letzten in diesem Zusammenhang konkretisierbaren ehewidrigen Handlung des Partners. (T3)

8 Ob 526/85OGH27.11.1985
7 Ob 524/86OGH20.02.1986
2 Ob 572/86OGH06.05.1986

nur T1

8 Ob 516/86OGH19.06.1986

Auch

7 Ob 594/87OGH04.06.1987
7 Ob 518/88OGH25.02.1988
6 Ob 513/88OGH25.02.1988
2 Ob 528/88OGH23.03.1988
8 Ob 598/88OGH30.06.1988

Auch

2 Ob 545/88OGH27.09.1988
1 Ob 654/88OGH11.10.1988
6 Ob 635/89OGH31.08.1989
7 Ob 705/89OGH30.11.1989
7 Ob 536/90OGH08.03.1990
6 Ob 615/90OGH12.07.1990
3 Ob 543/93OGH20.10.1993

Beis wie T2

3 Ob 507/94OGH25.05.1994

Beisatz: Gilt nur für Eheverfehlungen, die eine Einheit bilden. Dies ist der Fall, wenn die Eheverfehlungen gleichartig sind oder zwar nicht einzeln, aber in ihrer Gesamtheit eine schwere Eheverfehlung im Sinn des § 49 EheG darstellen. (T4)

8 Ob 225/97iOGH16.10.1997

Beis wie T3

1 Ob 170/99bOGH29.06.1999
1 Ob 288/99fOGH27.10.1999

nur T1

6 Ob 80/00hOGH13.04.2000

Beisatz: Hier: Die dem Beklagten vorgeworfenen - auf einen jähzornigen und manchmal auch aggressiven Charakter zurückgehenden - Verhaltensweisen reichen bis zur Auflösung der ehelichen Gemeinschaft, sodass - Ehewidrigkeit vorausgesetzt - von einer Verjährung keine Rede sein kann. (T5)

3 Ob 136/00xOGH15.11.2000
1 Ob 243/01vOGH22.10.2001

nur T1; Beisatz: Die Frist gemäß § 57 Abs 1 EheG beginnt daher erst mit Kenntnisnahme der letzten in diesem Zusammenhang konkretisierbaren Handlung des Partners. (T6)

1 Ob 307/02gOGH02.09.2003

Beisatz: Die 10-Jahres-Frist des § 57 Abs 2 EheG beginnt mit dem Eintritt des Scheidungsgrundes, somit dem Zeitpunkt, in dem die Eheverfehlung gesetzt wird, zu laufen. (T7)

4 Ob 101/05iOGH14.06.2005

Auch; Beis wie T7; Beisatz: Auf die Kenntnis des anderen Ehegatten kommt es nicht an. (T8)

4 Ob 133/05wOGH11.08.2005
3 Ob 158/07tOGH23.10.2007
3 Ob 215/07zOGH27.11.2007

Auch

2 Ob 31/10pOGH25.03.2010

Auch; nur T1; Beis wie T2

9 Ob 66/10mOGH22.10.2010

Auch; nur T1; Beis wie T4

7 Ob 221/10sOGH24.11.2010
3 Ob 27/11hOGH22.03.2011

Beis wie T3

8 Ob 115/13iOGH29.11.2013

Auch

8 Ob 88/17zOGH24.08.2017
3 Ob 64/18kOGH25.04.2018

nur T1; Beis wie T6

7 Ob 196/18aOGH27.02.2019

Beis wie T3

7 Ob 21/19tOGH24.04.2019
4 Ob 56/21wOGH27.07.2021

Beis wie T3; Beis wie T4; Beis wie T6

Dokumentnummer

JJR_19541203_OGH0002_0020OB00896_5400000_002

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