OGH 1Ob665/51 (RS0006638)

OGH1Ob665/513.10.1951

Rechtssatz

Ein nach § 1425 ABGB erlegter Betrag ist, wenn eine Mehrheit von Ansprechern besteht, auszufolgen, wenn einverständliche Anträge vorliegen, oder aber auf Grund rechtskräftiger Entscheidungen, die gegen die übrigen Ansprecher erwirkt wurden. Eine rechtliche Untersuchung im Außerstreitverfahren über die Ausfolgungsfrage findet nicht statt (SZ 19/269).

Normen

ABGB §1425 VIII
AußStrG §2 Abs2 Z7 H4

1 Ob 665/51OGH03.10.1951
1 Ob 512/53OGH17.06.1953
7 Ob 33/55OGH19.01.1955

Veröff: EvBl 1955/181 S 311

2 Ob 237/58OGH25.06.1958
6 Ob 262/59OGH16.09.1959

Beisatz: Auch wenn der Ansprecher als gemäß § 308 Abs 1 EO berechtigter Überweisungsgläubiger einschreitet. (T1)

5 Ob 9/62OGH22.03.1962
8 Ob 194/66OGH05.07.1966

Veröff: SZ 39/123

5 Ob 97/67OGH24.05.1967
6 Ob 140/69OGH18.06.1969

nur: Ein nach § 1425 ABGB erlegter Betrag ist, wenn eine Mehrheit von Ansprechern besteht, auszufolgen, wenn einverständliche Anträge vorliegen, oder aber auf Grund rechtskräftiger Entscheidungen, die gegen die übrigen Ansprecher erwirkt wurden. (T2)

7 Ob 96/69OGH25.06.1969

nur T2; Veröff: SZ 42/96 = EvBl 1970/9 S 18

7 Ob 113/69OGH02.07.1969

Beisatz: In der gerichtlichen Entscheidung muss rechtskräftig festgestellt sein, dass die Erlagsgegner der Ausfolgung zuzustimmen verpflichtet sind. (T3) Veröff: EvBl 1970/3 S 13 = VersR 1970,656

8 Ob 198/70OGH22.09.1970
5 Ob 1/73OGH04.04.1973

nur T2; Beisatz: Musterprozess gegen einzelne Erlagsgegner nur bei diesbezüglicher Übereinkunft aller Beteiligten. (T4) Veröff: EvBl 1973/269<br/>S 553

6 Ob 213/73OGH18.10.1973

Beisatz: Hier: § 1425 ABGB, § 308 EO. Die Nichtbeachtung der ausdrücklichen Bestimmung des § 308 Abs 1 EO ist offenbar gesetzwidrig. Pfändung und Überweisung des Ausfolgungsanspruches ersetzt Zustimmung des Erlagsgegners. (T5); Veröff: SZ 46/107 = JBl 1974,625 (ablehnend Hoyer JBl 1974,626)

5 Ob 210/73OGH14.11.1973

nur T2; Beis wie T3

5 Ob 186/73OGH21.11.1973

nur T2

7 Ob 48/74OGH04.04.1974

Veröff: Arb 9226 = SozM 3E,471

2 Ob 37/74OGH09.05.1974

nur T2

1 Ob 522/76OGH07.04.1976

nur T2

3 Ob 585/76OGH06.07.1976
1 Ob 738/77OGH22.12.1977

nur T2

6 Ob 774/77OGH16.02.1978

nur T2; Beis wie T3; Veröff: GesRZ 1978,82

1 Ob 574/79OGH18.04.1979

nur T2; Veröff: SZ 52/61

5 Ob 594/83OGH03.05.1983
7 Ob 562/84OGH24.05.1984

nur T2

1 Ob 607/86OGH01.10.1986

nur T2

1 Ob 676/86OGH17.11.1986

Auch; nur T2

8 Ob 668/86OGH12.02.1987

nur T2; Veröff: WBl 1987,157 = RdW 1988,14

3 Ob 109/88OGH19.10.1988

Auch; Beis wie T5 nur: Pfändung und Überweisung des Ausfolgungsanspruches ersetzt Zustimmung des Erlagsgegners. (T6); Beisatz: Der ablehnenden Kritik von Hoyer wurde nicht gefolgt. (T7)

6 Ob 1523/88OGH18.01.1990

nur T2

7 Ob 618/90OGH12.07.1990

Auch

1 Ob 40/91OGH20.11.1991

Auch; nur T2

4 Ob 520/93OGH13.07.1993

Auch; nur: Eine rechtliche Untersuchung im Außerstreitverfahren über die Ausfolgungsfrage findet nicht statt. (T8)

8 Ob 2055/96fOGH18.04.1996

nur T2; Beisatz: Wurde gegen einen Erlagsgegner ein in zweiter Instanz bestätigtes Urteil erwirkt, in welchem dieser schuldig erkannt wurde, in die Ausfolgung des Erlagsbetrages einzuwilligen und hat das Berufungsgericht in seiner Entscheidung unter Berufung auf § 502 Abs 1 ZPO ausgesprochen, dass die ordentliche Revision nicht zulässig sei, kann der Erlagsbetrag ausgefolgt werden. (T9)

7 Ob 237/98yOGH11.11.1998

Auch; Beis wie T6

8 Ob 176/99mOGH25.11.1999
6 Ob 159/00aOGH28.06.2000
7 Ob 43/01aOGH28.02.2001

Auch; nur T8

7 Ob 107/02iOGH12.06.2002

Auch; nur T1

8 Ob 63/04dOGH20.10.2004

Auch; nur T2; Beisatz: Erfolgt die Hinterlegung zugunsten mehrerer Personen, so darf an eine von ihnen nur ausgefolgt werden, wenn alle Hinterlegungsgegner der Ausfolgung zugestimmt haben. (T10)

1 Ob 157/07fOGH22.10.2007

Vgl auch; nur T2; Beisatz: Haben die Kläger keinen Anspruch gegen den Erleger, kann ihrem gegen die übrigen Ansprecher gerichteten Zustimmungsbegehren kein Erfolg beschieden sein. (T11)

6 Ob 153/08fOGH07.08.2008

Vgl; nur T8; Beis ähnlich wie T5; Beis ähnlich wie T6; Beisatz: Wurde dem betreibenden Gläubiger (Miterlagsgegner) ein Gerichtserlag, auf dessen Ausfolgung der Verpflichtete sonst Anspruch hätte, zur Einziehung überwiesen, so benötigt er zur Bewirkung einer Zahlung des Drittschuldners (der Ausfolgung) an ihn weder eine Einwilligung des Verpflichteten noch ein Urteil, das dessen fehlende Einwilligung ersetzen soll, wenn der Miterlagsgegner den zur Einziehung überwiesenen Ausfolgungsanspruch des Dritten in dessen Namen geltend macht. (T12)

5 Ob 89/10iOGH21.10.2010

Auch

4 Ob 119/11wOGH19.10.2011
6 Ob 1/12hOGH12.01.2012

Beisatz: Die Ausfolgung eines Erlags nach § 2 Abs 2 Bundesgesetz über die Einziehung gerichtlicher Verwahrnisse BGBl 1963/281 unterliegt den Regeln der Ausfolgung eines Erlags nach § 1425 ABGB. (T13)

3 Ob 156/13gOGH19.02.2014

Vgl

5 Ob 218/18xOGH25.04.2019

Vgl; nur T8; Beis wie T5

Dokumentnummer

JJR_19511003_OGH0002_0010OB00665_5100000_001

Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)