Normen
BAO §212a;
BAO §236;
B-VG Art133 Z1;
EMRK Art6;
VwGG §28 Abs1 Z4;
VwGG §28 Abs1 Z5;
VwGG §34 Abs1;
VwGG §41 Abs1;
VwGG §42 Abs2;
BAO §212a;
BAO §236;
B-VG Art133 Z1;
EMRK Art6;
VwGG §28 Abs1 Z4;
VwGG §28 Abs1 Z5;
VwGG §34 Abs1;
VwGG §41 Abs1;
VwGG §42 Abs2;
Spruch:
- 1. Die Beschwerde wird zurückgewiesen.
- 2. Der Antrag, die Gebühren im Nachsichtswege zu erlassen, wird zurückgewiesen.
Begründung
Mit ihren vor dem Verwaltungsgerichtshof angefochtenen Bescheiden wies die belangte Behörde die Berufungen des Beschwerdeführers betreffend die Vorschreibung von Gebühren und Erhöhungen bzw. Anträge auf Aussetzung nach § 212a BAO als unbegründet ab.
Dagegen erhob der Beschwerdeführer vorliegende Beschwerde und stellte in diesem Zusammenhang auch den Antrag, ihm die Gebühren im Nachsichtswege gemäß § 236 BAO zu erlassen, weil deren Einhebung unbillig sei.
Als Beschwerdepunkt führt der Beschwerdeführer Folgendes aus:
"Gemäß Art. 6 Abs. 1 MRK haben Verwaltungsbehörden und Gerichte für ein faires Verfahren in billiger Weise und angemessener Frist zu garantieren - dies war jedoch nie der Fall. Auch die Beigabe einer Verfahrenshilfe blieb mir stets verwehrt. Wenn in amtl. Ermittlungsfurcht Höchstgerichte angerufen werden müssen, soll ich in Rechtsdurchsetzung nicht mit Gebühren bedroht werden. Aus der Untätigkeit der oö. Behörden und Gerichte soll mir kein weiterer Schaden entstehen."
Nach der ständigen Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofes kommt bei der Prüfung des angefochtenen Bescheides dem Beschwerdepunkt im Sinne des § 28 Abs. 1 Z 4 VwGG entscheidende Bedeutung zu, weil der Verwaltungsgerichtshof nach § 41 Abs. 1 leg. cit. nicht zu prüfen hat, ob irgendein subjektives Recht des Beschwerdeführers, sondern nur, ob jenes verletzt wurde, dessen Verletzung er behauptet. Durch den Beschwerdepunkt wird der Prozessgegenstand des verwaltungsgerichtlichen Verfahrens festgelegt und der Rahmen abgesteckt, an den der Verwaltungsgerichtshof bei der Prüfung des angefochtenen Bescheides gebunden ist. Vom Beschwerdepunkt zu unterscheiden und mit ihm nicht zu verwechseln sind die Beschwerdegründe des § 28 Abs. 1 Z 5 VwGG und die Aufhebungstatbestände des § 42 Abs. 2 VwGG, an die keine Bindung des Verwaltungsgerichtshofes besteht. Wird der Beschwerdepunkt unmissverständlich ausgeführt, so ist er einer Auslegung aus dem Gesamtzusammenhang der Beschwerde nicht zugänglich.
Der Beschwerdeführer bezeichnet den Beschwerdepunkt im Wesentlichen dahin, dass er eine Verletzung des Art. 6 MRK geltend macht. Damit beruft er sich jedoch auf die Verletzung eines verfassungsgesetzlich gewährleisteten Rechtes. Dem Verwaltungsgerichtshof kommt aber gemäß Art. 133 Z 1 B-VG eine Zuständigkeit zu einer Sachentscheidung insoweit nicht zu, als die Verletzung verfassungsgesetzlich gewährleisteter Rechte behauptet wird (vgl. beispielsweise die hg. Beschlüsse vom 4. August 2005, Zl. 2005/17/0173, und vom 25. Juli 2002, Zl. 2002/17/0139, mwN).
Die Beschwerde war deshalb gemäß § 34 Abs. 1 VwGG wegen offenbarer Unzuständigkeit des Verwaltungsgerichtshofes ohne weiteres Verfahren in nicht öffentlicher Sitzung zurückzuweisen.
Da die Beschwerde zurückzuweisen ist, erübrigt es sich, auf das Ansuchen auf Durchführung einer mündlichen Verhandlung einzugehen.
Der Antrag, die Gebühren gemäß § 236 BAO im Nachsichtswege zu erlassen, war ebenfalls mangels Zuständigkeit des Verwaltungsgerichtshofes zurückzuweisen.
Es war daher spruchgemäß zu entscheiden.
Wien, am 21. September 2005
Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)