OGH 1Ob604/91 (RS0050757)

OGH1Ob604/919.10.1991

Rechtssatz

Von der Absichtsanfechtung sind auch Rechtshandlungen nicht ausgeschlossen, auf die der Anfechtungsgegner einen gesetzlichen oder vertraglichen Anspruch hat; dieser Anfechtungstatbestand unterscheidet - im Gegensatz zur objektiven Begünstigung (§ 30 Abs 1 Z 1 KO) - nicht zwischen kongruenter und inkongruenter Deckung; gebührende Deckung kann bloß ein Indiz dafür sein, dass der Schuldner nicht in Benachteiligungsabsicht handelte.

Normen

AnfO §2 Z3
KO §28 Z3
KO §30 Abs1

1 Ob 604/91OGH09.10.1991

Veröff: ÖBA 1992,582

6 Ob 641/93OGH03.02.1994

Veröff: SZ 67/20

6 Ob 532/94OGH30.06.1994

Auch

6 Ob 52/99mOGH11.11.1999

Vgl auch

8 Ob 28/00aOGH30.03.2000

Vgl auch

6 Ob 110/00wOGH23.11.2000

Auch; Veröff: SZ 73/182

6 Ob 217/03kOGH29.01.2004

Auch; nur: Gebührende Deckung kann bloß ein Indiz dafür sein, dass der Schuldner nicht in Benachteiligungsabsicht handelte. (T1)

2 Ob 185/03zOGH01.09.2005

Auch; Beisatz: Zahlungsunfähigkeit und Kongruenz entgegen genommener Zahlungen sind im Allgemeinen kein Indiz für die Benachteiligungsabsicht. (T2)

1 Ob 156/05fOGH18.10.2005

Auch; Beisatz: Die Prüfung, ob der Schuldner bestimmte Rechtshandlungen nach dem Eintritt dessen Zahlungsunfähigkeit in Benachteiligungsabsicht vornahm, unterliegt nicht den strengen Anforderungen gemäß § 28 KO im Fall kongruenter Deckung vor dem Eintritt der materiellen Schuldnerinsolvenz. (T3); Veröff: SZ 2005/146

2 Ob 177/06bOGH12.04.2007

Auch; nur: Dieser Anfechtungstatbestand unterscheidet nicht zwischen kongruenter und inkongruenter Deckung. (T4); Veröff: SZ 2007/55

3 Ob 116/08tOGH19.11.2008

Auch; nur T4; Veröff: SZ 2008/168

10 Ob 72/17mOGH23.01.2018

Auch

Dokumentnummer

JJR_19911009_OGH0002_0010OB00604_9100000_005

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