OGH 12Os80/90; 15Os11/92; 14Os112/93; 11Os91/11h; 11Os105/12v; 15Os109/13p; 11Os171/13a; 12Os34/22z; 13Os121/22a; 11Os84/23x; 11Os21/24h (RS0095201)

OGH12Os80/90; 15Os11/92; 14Os112/93; 11Os91/11h; 11Os105/12v; 15Os109/13p; 11Os171/13a; 12Os34/22z; 13Os121/22a; 11Os84/23x; 11Os21/24h12.3.2024

Rechtssatz

Dem Beischlaf gleichzusetzende Handlungen sind auf Befriedigung des Geschlechtstriebs gerichtete Formen einer vaginalen, oralen oder analen Penetration.

Normen

StGB §201 Abs1
StGB §201 Abs2

12 Os 80/90OGH30.08.1990

Veröff: EvBl 1991/13 S 67 = JBl 1991,255

15 Os 11/92OGH23.04.1992

Veröff: EvBl 1992/180 S 766 = JBl 1992,729 (Schwaighofer)

14 Os 112/93OGH14.09.1993
11 Os 91/11hOGH25.08.2011

Vgl; Beisatz: Weder der Beischlaf noch eine dem Beischlaf gleichzusetzende Handlung iSd §§ 201 und 206 StGB setzen ein Eindringen des Penis in das Opfer voraus. (T1)<br/>Beisatz: Hier: In‑den‑Mund‑Nehmen des Gliedes des (unmündigen) Opfers. (T2)

11 Os 105/12vOGH09.10.2012
15 Os 109/13pOGH02.10.2013

Auch; Beisatz: Das Ansetzen der Zunge entspricht nur dann einem tatbestandsmäßigen Unternehmen einer dem Beischlaf gleichzusetzenden geschlechtlichen Handlung, wenn das Berühren des äußeren Geschlechtsteils mit dem geforderten Penetrationsvorsatz verbunden ist. Das festgestellte Lecken an der nackten Scheide lässt das für eine Gleichstellung mit einem Geschlechtsverkehr wesentliche Element der Penetration nicht erkennen. (T3)

11 Os 171/13aOGH11.02.2014

Auch; Beisatz: Hier: Masturbationsbewegungen am Penis des Tatopfers sind nicht nach § 206 StGB zu beurteilen. (T4)

12 Os 34/22zOGH02.06.2022

Vgl

13 Os 121/22aOGH18.01.2023
11 Os 84/23xOGH14.11.2023

vgl

11 Os 21/24hOGH12.03.2024

vgl; Beisatz wie T4<br/>Beisatz: Hingegen keine dem Beischlaf gleichzusetzende Handlung, wenn nicht die Penetration einer Körperöffnung (sei es des Opfers, sei es durch das Opfer) in Rede steht. (T5)

Dokumentnummer

JJR_19900830_OGH0002_0120OS00080_9000000_005

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