OGH 6Ob39/60; 6Ob108/62; 5Ob263/62; 8Ob306/64; 5Ob57/66; 8Ob206/67; 6Ob226/67; 5Ob101/72; 8Ob93/74; 1Ob137/75; 3Ob586/76; 3Ob652/77; 7Ob776/78; 6Ob574/80; 7Ob706/80; 8Ob512/81; 7Ob550/83; 5Ob33/83; 3Ob549/95; 7Ob571/95; 6Ob239/97h; 3Ob2302/96t; 9ObA337/97t; 9ObA397/97s; 3Ob300/97g; 3Ob265/98m; 9Ob19/02p; 7Ob16/03h; 10Ob140/05v; 5Ob134/09f; 9Ob61/10a; 9ObA156/12z; 4Ob52/13w; 3Ob117/19f; 4Ob157/24b (RS0017286)

OGH6Ob39/60; 6Ob108/62; 5Ob263/62; 8Ob306/64; 5Ob57/66; 8Ob206/67; 6Ob226/67; 5Ob101/72; 8Ob93/74; 1Ob137/75; 3Ob586/76; 3Ob652/77; 7Ob776/78; 6Ob574/80; 7Ob706/80; 8Ob512/81; 7Ob550/83; 5Ob33/83; 3Ob549/95; 7Ob571/95; 6Ob239/97h; 3Ob2302/96t; 9ObA337/97t; 9ObA397/97s; 3Ob300/97g; 3Ob265/98m; 9Ob19/02p; 7Ob16/03h; 10Ob140/05v; 5Ob134/09f; 9Ob61/10a; 9ObA156/12z; 4Ob52/13w; 3Ob117/19f; 4Ob157/24b22.10.2024

Rechtssatz

Es ist trotz der Vermutung des § 884 ABGB möglich, dass die Parteien den Vertrag bereits mündlich bindend abgeschlossen haben und die über den Vertrag zu errichtende Urkunde nur deklarative Bedeutung haben soll; doch muss dies von dem dies Behauptenden bewiesen werden.

Normen

ABGB §884

6 Ob 39/60OGH09.03.1960

Veröff: MietSlg 7840

6 Ob 108/62OGH11.04.1962
5 Ob 263/62OGH10.01.1963

Auch; Veröff: MietSlg 15043

8 Ob 306/64OGH20.10.1964

Auch; Veröff: MietSlg 16066

5 Ob 57/66OGH27.04.1966

Veröff: JBl 1967,84

8 Ob 206/67OGH19.09.1967

Vgl; Beisatz: Abgrenzung zu Punktation. (T1) <br/>Veröff: MietSlg 19077

6 Ob 226/67OGH06.09.1967

Ähnlich; Veröff: MietSlg 19075

5 Ob 101/72OGH12.09.1972
8 Ob 93/74OGH21.05.1974

Beisatz: Der Umstand allein, dass die Parteien die Errichtung einer schriftlichen Vertragsurkunde vereinbart haben, besagt noch nicht, daß sie im Sinne des § 884 ABGB vor Errichtung der Vertragsausfertigung nicht gebunden sein sollten. (T2)

1 Ob 137/75OGH27.08.1975

Auch; Beis wie T2

3 Ob 586/76OGH28.09.1976

Beis wie T2

3 Ob 652/77OGH21.11.1978

Auch; Beis wie T2

7 Ob 776/78OGH15.02.1979

Beis wie T2; Beisatz: Ablehnung der E - MietSlg 27141. (T3)

6 Ob 574/80OGH15.01.1981

Vgl; Beis wie T2; Veröff: NZ 1981,80

7 Ob 706/80OGH29.01.1981

Ähnlich; Beisatz: Liegt eine bloße Beweisurkunde vor, sind alle Vereinbarungen relevant, die von den Vertragspartnern außerhalb des schriftlichen Vertragstextes getroffen wurden (MietSlg 27118). (T4)

8 Ob 512/81OGH07.05.1981

Vgl; Beis wie T2

7 Ob 550/83OGH05.05.1983

nur: Es ist trotz der Vermutung des § 884 ABGB möglich, daß die Parteien den Vertrag bereits mündlich bindend abgeschlossen haben und die über den Vertrag zu errichtende Urkunde zur deklarative Bedeutung haben soll. (T5) <br/>Beisatz: § 884 ABGB enthält nur eine Zweifelsregel. (T6)

5 Ob 33/83OGH13.03.1984
3 Ob 549/95OGH12.07.1995

Auch; nur T5

7 Ob 571/95OGH22.11.1995

Vgl auch

6 Ob 239/97hOGH11.09.1997
3 Ob 2302/96tOGH14.01.1998
9 ObA 337/97tOGH01.04.1998

Beis wie T2; Beisatz: Eine (Teil-)Erfüllung vor der Formeinhaltung könnte die Vermutung des § 884 ABGB widerlegen. (T7)

9 ObA 397/97sOGH15.04.1998

nur T5; Beis wie T2

3 Ob 300/97gOGH11.03.1998

Beis wie T2

3 Ob 265/98mOGH25.11.1998

Beis wie T2

9 Ob 19/02pOGH22.05.2002

nur T5; Beis wie T2

7 Ob 16/03hOGH26.02.2003

Vgl auch; Beisatz: Selbst wenn die Parteien die Errichtung einer schriftlichen Vertragsurkunde vorgesehen haben, besagt eine solche Vereinbarung noch nicht, sie wollten vor der Beurkundung ihres Geschäftswillens im Sinne des § 884 ABGB nicht gebunden sein, sofern nicht ein ausdrücklicher Vorbehalt in diese Richtung gemacht wurde. (T8)

10 Ob 140/05vOGH28.03.2006

nur: Es ist trotz der Vermutung des § 884 ABGB möglich, dass die Parteien den Vertrag bereits mündlich bindend abgeschlossen haben und die über den Vertrag zu errichtende Urkunde nur deklarative Bedeutung haben soll. (T9)

5 Ob 134/09fOGH01.09.2009

Vgl; Beisatz: Die Entkräftung der Auslegungsregel des § 884 ABGB erfolgt durch Nachweis gegenteiligen Parteiwillens, also vorliegenden Bindungswillens. Die Beweislast dafür trifft denjenigen, der sich auf das Zustandekommen des Vertrags berufen will. (T10)

9 Ob 61/10aOGH22.10.2010

Vgl auch; Beis wie T7; Beis wie T10; Beisatz: Zwar könnte eine (Teil‑)Erfüllung vor der Formeinhaltung die Vermutung des § 884 ABGB widerlegen, doch kann allein daraus nicht der Umkehrschluss gezogen werden, dass eine Teilerfüllung jedenfalls den Formvorbehalt aufhebt. Vielmehr kommt es auf die Umstände des Einzelfalls an. (T11)

9 ObA 156/12zOGH21.02.2013

Vgl auch; Beis wie T10; Beisatz: Bereits durch den vom übereinstimmenden Willen beider Vertragspartner getragenen und von beiden Vertragspartnern als bindend erachteten Abschluss einer bestimmten Abrede kann die Abkehr vom Schriftformgebot vollzogen sein. (T12)

4 Ob 52/13wOGH17.04.2013
3 Ob 117/19fOGH29.08.2019

Auch; Beis wie T7; Beis wie T8

4 Ob 157/24bOGH22.10.2024

Beisatz wie T11

Dokumentnummer

JJR_19600309_OGH0002_0060OB00039_6000000_001

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