Rechtssatz
Bei der Beurteilung der Frage, ob eine Bestreitung in einem Prozess mutwillig oder unter Außerachtlassung der nach § 1297 ABGB zu beobachtenden Sorgfalt erfolgt ist und daher zum Schadenersatz verpflichtet, muss ein strenger Maßstab angelegt werden, weil die Vermutung dafür spricht, dass die Anrufung des Gerichtes gutgläubig erfolgt ist.
2 Ob 769/54 | OGH | 24.11.1954 |
Veröff: JBl 1955,278 |
7 Ob 549/82 | OGH | 16.09.1982 |
Beisatz: Dieselben Grundsätze müssen für eine vorprozessuale Rechtsbehauptung gelten, die zur Streiteinlassung des Gegners mit einem Dritten führt. (T1) |
1 Ob 563/84 | OGH | 11.07.1984 |
Auch; Beisatz: Die Beweislast für ein Verschulden an der Führung des Prozesses trifft den Geschädigten. (T2) Veröff: SZ 57/128 = EvBl 1985/56 S 275 |
4 Ob 168/93 | OGH | 25.01.1994 |
Auch; Veröff: SZ 67/10 = EvBl 1994/97 S 505 |
7 Ob 1567/95 | OGH | 26.04.1995 |
Auch; Beisatz: Schadenersatzpflicht nur dann, wenn der Bestreitende bei gehöriger Aufmerksamkeit erkennen hätte können, dass die Prozessführung für ihn aussichtslos war. (T3) |
1 Ob 198/99w | OGH | 05.08.1999 |
Vgl auch; Beisatz: Es muss der Geschädigte behaupten und beweisen, dass der Schädiger den (Vor-)Prozess schuldhaft rechtswidrig führte. (T4) |
1 Ob 223/03f | OGH | 18.03.2004 |
Auch; Beis wie T1; Beis wie T2; Beis wie T4 |
9 Ob 37/17g | OGH | 28.11.2017 |
Beis wie T2; Beis wie T3; Beis wie T4 |
Dokumentnummer
JJR_19541124_OGH0002_0020OB00769_5400000_002
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