OGH 9Os307/59 (RS0075656)

OGH9Os307/5925.10.2022

Rechtssatz

Jeder Fußgänger muss vor dem Überqueren der Fahrbahn sorgfältig prüfen, ob er die Fahrbahn noch vor dem Herankommen von Kraftfahrzeugen mit Sicherheit überschreiten kann. Bei Erreichen der Straßenmitte muss er sich ebenfalls vergewissern, ob sich nicht von seiner rechten Seite her ein Fahrzeug nähert, und er muss stehenbleiben, wenn ein Fahrzeug schon so nahe ist, dass er die Fahrbahn nicht mehr vor diesem gefahrlos überschreiten kann.

Auto

 

Normen

StVO §76 Abs5

9 Os 307/59OGH14.01.1960

Veröff: ZVR 1960/323 S 225

2 Ob 129/71OGH02.03.1972

Veröff: ZVR 1973/128 S 178

2 Ob 20/74OGH21.02.1974
8 Ob 114/74OGH18.06.1974

Veröff: ZVR 1975/93 S 147

2 Ob 218/76OGH18.11.1976

Auch; Veröff: ZVR 1977/200 S 239

2 Ob 111/77OGH17.06.1977
8 Ob 81/77OGH29.06.1977

Veröff: ZVR 1978/131 S 194

8 Ob 190/77OGH21.12.1977

nur: Jeder Fußgänger muss vor dem Überqueren der Fahrbahn sorgfältig prüfen, ob er die Fahrbahn noch vor dem Herankommen von Kraftfahrzeugen mit Sicherheit überschreiten kann. (T1) Veröff: ZVR 1979/126 S 139

2 Ob 266/77OGH09.02.1978

Veröff: ZVR 1979/1 S 6

2 Ob 252/77OGH09.02.1978
8 Ob 83/78OGH17.05.1978

nur T1; Beisatz: Hier: § 76 Abs 4 lit b und Abs 6 zweiter Satz StVO. (T2) Veröff: ZVR 1979/35 S 48

8 Ob 129/78OGH27.09.1978

Vgl; nur T1

8 Ob 186/78OGH21.11.1978

Veröff: ZVR 1979/302 S 365

8 Ob 244/78OGH26.01.1979

Veröff: ZVR 1980/13 S 20

8 Ob 221/78OGH15.02.1979
8 Ob 178/79OGH18.10.1979
2 Ob 58/80OGH20.05.1980

nur T1

8 Ob 58/81OGH04.06.1981

Beisatz: Der Fahrzeuglenker darf darauf vertrauen, dass sich der Fußgänger bei Erreichen der Fahrbahnmitte von der Durchführbarkeit der weiteren Überquerung überzeugen wird. (T3)

2 Ob 236/81OGH12.01.1982

nur T1; Veröff: ZVR 1982/295 S 268

8 Ob 261/82OGH02.12.1982

Beisatz: Ein Fahrzeuglenker muss nicht von vornherein damit rechnen, dass der Fußgeher eine unaufmerksame Gehweise über die Fahrbahnmitte hinaus ohne jede Berücksichtigung des Verkehrs fortsetzen werde. (T4) Veröff: ZVR 1984/43 S 53

8 Ob 289/82OGH17.02.1983

nur T1; Veröff: ZVR 1984/112 S 107

8 Ob 42/83OGH19.05.1983

nur T1

8 Ob 111/83OGH07.07.1983

Beis wie T4

8 Ob 123/83OGH15.12.1983

nur T1; Veröff: ZVR 1985/20 S 39

2 Ob 41/83OGH03.07.1984

Beis wie T3; Beis wie T4; Veröff: ZVR 1985/107 S 202

8 Ob 48/84OGH06.12.1984

Veröff: JBl 1985,551

2 Ob 1/86OGH22.04.1986

nur T1; Veröff: ZVR 1987/97 S 305

8 Ob 2/86OGH03.04.1986
2 Ob 29/85OGH28.10.1986

nur T1

8 Ob 44/86OGH04.12.1986

Veröff: ZVR 1987/124 S 364

2 Ob 26/87OGH12.05.1987

nur: Bei Erreichen der Straßenmitte muss er sich ebenfalls vergewissern, ob sich nicht von seiner rechten Seite her ein Fahrzeug nähert, und er muss stehenbleiben, wenn ein Fahrzeug schon so nahe ist, dass er die Fahrbahn nicht mehr vor diesem gefahrlos überschreiten kann. (T5) Veröff: ZVR 1988/28 S 82

2 Ob 58/88OGH14.06.1988

Beisatz: Er darf aber nicht vor der Mitte der Fahrbahn so stehen bleiben, dass er einen wesentlichen Teil des noch für den von links kommenden Verkehr bestimmten Fahrbahnteiles blockiert. (T6)

2 Ob 153/88OGH06.12.1988

nur T1

2 Ob 98/89OGH31.10.1989

Veröff: ZVR 1991/160 S 379

2 Ob 50/94OGH16.06.1994

nur T1

2 Ob 2380/96fOGH23.01.1997

Beis wie T3; Beis wie T4; Beisatz: Dem Fahrzeuglenker fällt allerdings ein Mitverschulden zur Last, wenn er den Fußgänger wahrnehmen und sich auf dessen in einem Zuge durchgeführte Annäherung einstellen hätte können. (T7)

2 Ob 12/02gOGH21.03.2002

Auch

2 Ob 24/02xOGH30.10.2003

Beisatz: Diese Verpflichtung gilt auch, wenn zwar die Straße nicht "breit", aber die mögliche Überquerungsgeschwindigkeit nur langsam ist. (T8)

2 Ob 54/05pOGH14.06.2005

Auch

2 Ob 28/07tOGH29.11.2007

Beis auch wie T8

2 Ob 44/08xOGH30.10.2008

Beisatz: Dieser für „breite Straßen" ausgesprochene Grundsatz gilt jedenfalls auch dann, wenn der Fußgänger die rechte Seite vor Erreichen der Fahrbahnmitte wegen angehaltener Fahrzeuge nicht ausreichend einsehen kann. (T9); Veröff: SZ 2008/158

2 Ob 73/12tOGH07.08.2012

Beis wie T3; Beis wie T4; Beis wie T7

2 Ob 140/16aOGH05.08.2016

Beisatz: Soweit keine Besonderheiten im Sachverhalt vorliegen (langsame Gehgeschwindigkeit, eingeschränkte Sicht aufgrund aufgestauter Fahrzeuge) gilt diese Judikatur nur für „breite Straßen“. Bei einer Fahrbahnbreite von 5,8 m (2,9 m je Fahrstreifen) kann nicht von einer „breiten Straße“ ausgegangen werden. (T10)

2 Ob 21/20gOGH29.04.2020

Beis wie T6

2 Ob 193/19zOGH15.04.2020

Vgl; Beis wie T3; Beis wie T4

2 Ob 11/21pOGH25.03.2021

Beisatz: Hier: Fußgänger hätte angesichts der Umstände die Fahrbahn nicht betreten dürfen. (T11)<br/>

2 Ob 65/20bOGH29.04.2021

Beis wie T3; Beis wie T4

2 Ob 32/21aOGH26.05.2021

Vgl; Beisatz: Einschränkend zu T3 und T4: Gerät ein Fußgänger während des Überquerens der Fahrbahnhälfte vorübergehend aus dem Sichtbereich des Autofahrers, weil er ihn in diesem Teil der Fahrbahn nicht sehen konnte, besteht für das Vertrauen auf ein verkehrsgerechtes Verhalten des Fußgängers keine ausreichende Grundlage mehr. (T12)

2 Ob 160/22aOGH25.10.2022

Vgl

Dokumentnummer

JJR_19600114_OGH0002_0090OS00307_5900000_001

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