OGH 5Ob76/74 (RS0027582)

OGH5Ob76/743.4.1974

Rechtssatz

Bei der Ermessensentscheidung nach § 1310 3. Fall ABGB kommt es nicht ausschließlich auf die Höhe des beiderseitigen Vermögens an, sondern darauf, wer mit Rücksicht auf seine Vermögenslage den Schaden leichter tragen kann. Dies ist dann der Fall, wenn die Erfüllung der Verpflichtung des vermögenslosen Beklagten zum Schadensersatz durch eine Versicherung gedeckt ist.

Normen

ABGB §1310

5 Ob 76/74OGH03.04.1974

Veröff: EvBl 1974/249 S 547 = SZ 47/43

8 Ob 161/74OGH10.09.1974

Veröff: ZVR 1975/196 S 276

3 Ob 85/74OGH03.12.1974
5 Ob 549/76OGH27.04.1976

Veröff: VersR 1977,486

1 Ob 554/77OGH30.03.1977
7 Ob 45/77OGH01.09.1977

Veröff: EFSlg 29402

7 Ob 62/77OGH17.11.1977

Veröff: VersRdSch 1979,67

1 Ob 670/78OGH07.07.1978
6 Ob 631/79OGH14.11.1979

Beisatz: Unter Ablehnung der Kritik von Posch in DRdA 1978, 210 ff Kapitel 18. (T1) Veröff: SZ 52/168

5 Ob 641/79OGH20.11.1979

Veröff: EFSlg 33757

1 Ob 594/81OGH15.07.1981

Auch

7 Ob 502/82OGH18.03.1982

Veröff: RZ 1982/67 S 268

5 Ob 680/82OGH13.09.1983

Beisatz: Haftpflichtversicherung für einen noch nicht deliktfähigen Minderjährigen. (T2)

5 Ob 529/95OGH26.09.1995

Vgl auch

7 Ob 31/95OGH18.10.1995

Vgl auch

1 Ob 546/94OGH17.10.1995
4 Ob 2107/96yOGH09.07.1996

nur: Bei der Ermessensentscheidung nach § 1310 3. Fall ABGB kommt es nicht ausschließlich auf die Höhe des beiderseitigen Vermögens an, sondern darauf, wer mit Rücksicht auf seine Vermögenslage den Schaden leichter tragen kann. (T3); Beisatz: Haftpflichtversicherungen sind zwar kein Vermögen, machen aber den Ersatz jedenfalls bis zur Versicherungsdeckung tragbar. Stehen einander die Versicherung des Geschädigten und die Haftpflichtversicherung des Schädigers gegenüber, so ist dies bei der Billigkeitsabwägung zu berücksichtigen. Übersteigen die Deckungsfonds beider Versicherungen den Schaden, so ist der Schaden grundsätzlich im Verhältnis der Deckungsfonds zu tragen. Damit werden die Verhältnisse beider Parteien entsprechend berücksichtigt. Dies gilt auch für Leistungen aus einer Unfallversicherung des Geschädigten, soweit sie der Deckung von Sachschäden dienen. Soweit die Leistung der Unfallversicherung Nachteile des Geschädigten abgilt, die mit seinen Ersatzansprüchen gegen den Schädiger nichts zu tun haben, bleibt die Ersatzpflicht des Schädigers aufrecht. (T4) Veröff: SZ 69/156

2 Ob 2325/96tOGH17.10.1996

Auch; Beisatz: Genießen beide volle Versicherungsdeckung, erscheint der Schaden für bedie gleich tragbar, was eine Teilung im Verhältnis von 1:1 nahelegt. (T5)

2 Ob 83/09hOGH18.12.2009

nur T3; Beisatz: Soweit eine Haftpflichtversicherung den Schaden deckt, wird der Schädiger wirtschaftlich nicht belastet. (T6);<br/>Veröff: SZ 2009/170

Dokumentnummer

JJR_19740403_OGH0002_0050OB00076_7400000_001

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