OGH 4Ob72/69 (RS0085680)

OGH4Ob72/699.12.1969

Rechtssatz

"Vorsatz" im Sinne des § 333 ASVG lässt sich auch nicht mit gröblichster Fahrlässigkeit gleichsetzen, sondern bedeutet "böse Absicht".

Arbeitgeber

 

Normen

ASVG §333

4 Ob 72/69OGH09.12.1969

Veröff: SozM IA/e,821 = Arb 8723 = ZVR 1971/13 S 18 = ZAS 1970,220 (hiezu kritisch Schrammel: Die Haftung des Dienstgebers für Arbeitsunfälle bei Teilnahme des Versicherten am allgemeinen Verkehr, 209 (213))

9 ObA 60/03vOGH21.05.2003

nur: "Vorsatz" im Sinne des § 333 ASVG läßt sich auch nicht mit gröblichster Fahrlässigkeit gleichsetzen. (T1)

9 ObA 16/05aOGH31.08.2005

Beisatz: Es reicht nicht aus, dass vorsätzlich Arbeitnehmerschutzvorschriften nicht eingehalten werden, solange der Schadenseintritt nicht vom Vorsatz umfasst ist. Überbeanspruchung bei der Arbeit oder Verweigerung zweckentsprechender Arbeitskleidung trägt daher für sich allein noch nicht die Annahme vorsätzlicher Schädigung iSd § 333 ASVG. (T2)

8 ObA 4/10mOGH22.07.2010

Beisatz: Vorsatz iSd § 333 ASVG ist gleichbedeutend mit „böser Absicht“, die nach § 1294 ABGB nur gegeben ist, wenn der Schaden widerrechtlich mit Wissen und Willen verursacht worden ist. Der Vorsatz muss Eintritt und Umfang des Schadens umfassen. (T3)

9 ObA 4/14zOGH29.01.2014

Auch; nur T1; Beis wie T2; Beis wie T3

2 Ob 143/13pOGH13.02.2014

Beis wie T3; Beisatz: Hier: Vorsätzliche Begehung (Misshandlung) unter fahrlässig in Kauf genommenen Folgen (Körperverletzung) (§83 Abs 2 StGB) reicht für Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit iSd § 332 ASVG nicht aus. (T4)

8 ObA 69/18gOGH26.11.2018

Beis wie T2

1 Ob 61/19fOGH30.04.2019

Beis wie T3

8 ObA 66/21wOGH22.10.2021

Beis wie T3; Beisatz: Es reicht nicht aus, wenn vorsätzlich Arbeitnehmerschutzvorschriften nicht eingehalten werden, solange der Schadenseintritt nicht ebenfalls vom Vorsatz umfasst ist. (T5)

Dokumentnummer

JJR_19691209_OGH0002_0040OB00072_6900000_001

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