Rechtssatz
Es ist trotz der Vermutung des § 884 ABGB möglich, dass die Parteien den Vertrag bereits mündlich bindend abgeschlossen haben und die über den Vertrag zu errichtende Urkunde nur deklarative Bedeutung haben soll; doch muss dies von dem dies Behauptenden bewiesen werden.
6 Ob 39/60 | OGH | 09.03.1960 |
Veröff: MietSlg 7840 |
5 Ob 263/62 | OGH | 10.01.1963 |
Auch; Veröff: MietSlg 15043 |
8 Ob 306/64 | OGH | 20.10.1964 |
Auch; Veröff: MietSlg 16066 |
5 Ob 57/66 | OGH | 27.04.1966 |
Veröff: JBl 1967,84 |
8 Ob 206/67 | OGH | 19.09.1967 |
Vgl; Beisatz: Abgrenzung zu Punktation. (T1) <br/>Veröff: MietSlg 19077 |
6 Ob 226/67 | OGH | 06.09.1967 |
Ähnlich; Veröff: MietSlg 19075 |
8 Ob 93/74 | OGH | 21.05.1974 |
Beisatz: Der Umstand allein, dass die Parteien die Errichtung einer schriftlichen Vertragsurkunde vereinbart haben, besagt noch nicht, daß sie im Sinne des § 884 ABGB vor Errichtung der Vertragsausfertigung nicht gebunden sein sollten. (T2) |
1 Ob 137/75 | OGH | 27.08.1975 |
Auch; Beis wie T2 |
3 Ob 586/76 | OGH | 28.09.1976 |
Beis wie T2 |
3 Ob 652/77 | OGH | 21.11.1978 |
Auch; Beis wie T2 |
7 Ob 776/78 | OGH | 15.02.1979 |
Beis wie T2; Beisatz: Ablehnung der E - MietSlg 27141. (T3) |
6 Ob 574/80 | OGH | 15.01.1981 |
Vgl; Beis wie T2; Veröff: NZ 1981,80 |
7 Ob 706/80 | OGH | 29.01.1981 |
Ähnlich; Beisatz: Liegt eine bloße Beweisurkunde vor, sind alle Vereinbarungen relevant, die von den Vertragspartnern außerhalb des schriftlichen Vertragstextes getroffen wurden (MietSlg 27118). (T4) |
8 Ob 512/81 | OGH | 07.05.1981 |
Vgl; Beis wie T2 |
7 Ob 550/83 | OGH | 05.05.1983 |
nur: Es ist trotz der Vermutung des § 884 ABGB möglich, daß die Parteien den Vertrag bereits mündlich bindend abgeschlossen haben und die über den Vertrag zu errichtende Urkunde zur deklarative Bedeutung haben soll. (T5) <br/>Beisatz: § 884 ABGB enthält nur eine Zweifelsregel. (T6) |
9 ObA 337/97t | OGH | 01.04.1998 |
Beis wie T2; Beisatz: Eine (Teil-)Erfüllung vor der Formeinhaltung könnte die Vermutung des § 884 ABGB widerlegen. (T7) |
7 Ob 16/03h | OGH | 26.02.2003 |
Vgl auch; Beisatz: Selbst wenn die Parteien die Errichtung einer schriftlichen Vertragsurkunde vorgesehen haben, besagt eine solche Vereinbarung noch nicht, sie wollten vor der Beurkundung ihres Geschäftswillens im Sinne des § 884 ABGB nicht gebunden sein, sofern nicht ein ausdrücklicher Vorbehalt in diese Richtung gemacht wurde. (T8) |
10 Ob 140/05v | OGH | 28.03.2006 |
nur: Es ist trotz der Vermutung des § 884 ABGB möglich, dass die Parteien den Vertrag bereits mündlich bindend abgeschlossen haben und die über den Vertrag zu errichtende Urkunde nur deklarative Bedeutung haben soll. (T9) |
5 Ob 134/09f | OGH | 01.09.2009 |
Vgl; Beisatz: Die Entkräftung der Auslegungsregel des § 884 ABGB erfolgt durch Nachweis gegenteiligen Parteiwillens, also vorliegenden Bindungswillens. Die Beweislast dafür trifft denjenigen, der sich auf das Zustandekommen des Vertrags berufen will. (T10) |
9 Ob 61/10a | OGH | 22.10.2010 |
Vgl auch; Beis wie T7; Beis wie T10; Beisatz: Zwar könnte eine (Teil‑)Erfüllung vor der Formeinhaltung die Vermutung des § 884 ABGB widerlegen, doch kann allein daraus nicht der Umkehrschluss gezogen werden, dass eine Teilerfüllung jedenfalls den Formvorbehalt aufhebt. Vielmehr kommt es auf die Umstände des Einzelfalls an. (T11) |
9 ObA 156/12z | OGH | 21.02.2013 |
Vgl auch; Beis wie T10; Beisatz: Bereits durch den vom übereinstimmenden Willen beider Vertragspartner getragenen und von beiden Vertragspartnern als bindend erachteten Abschluss einer bestimmten Abrede kann die Abkehr vom Schriftformgebot vollzogen sein. (T12) |
Dokumentnummer
JJR_19600309_OGH0002_0060OB00039_6000000_001
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