OGH 5Os1220/55 (RS0098607)

OGH5Os1220/5522.2.1956

Rechtssatz

Diese Gesetzesstelle verlangt nicht, dass die Tat im Urteilssatz erschöpfend beschrieben wird; diese Gesetzesstelle fordert nur, dass die Tat durch konkrete Umstände soweit umschrieben wird, dass sie mit einer anderen nicht verwechselt werden kann; Individualisierung genügt; die für die Spezialisierung erforderlichen weiteren Angaben können den Urteilsgründen vorbehalten bleiben.

Normen

StPO §260 Abs1 Z1

5 Os 1220/55OGH22.02.1956

Veröff: RZ 1956,90

2 Os 59/47OGH10.03.1947

Veröff: SSt XIX/37 = EvBl 1947,270

5 Os 189/52OGH29.04.1952

Veröff: EvBl 1952/334 S 497

9 Os 218/58OGH10.02.1959

Veröff: EvBl 1959/105 S 164

7 Os 207/59OGH29.03.1960
10 Os 282/63OGH18.02.1964
9 Os 37/65OGH25.05.1965

Ähnlich; Beisatz: Im Spruch nur § 203 StG (erster Fall); Voraussetzungen des § 203 StG dritter Fall nur in den Gründen. (T1)

11 Os 180/66OGH31.01.1967

Beisatz: Die "Tat" ist hiebei gleichbedeutend mit den für erwiesen angenommenen Tatsachen. Bei strafsatzbedingenden Umständen (zB Wertgrenzen des § 173 oder § 179 StG) reicht die bloße Zitierung der betreffenden Gesetzesstelle im Urteilsspruch dann, wenn aus dieser Zitierung im Zusammenhang mit den Urteilsgründen eindeutig hervorgeht, dass und aus welchen Gründen die Qualifikation für erwiesen angenommen wurde. (T2) Veröff: EvBl 1967/396 S 555

10 Os 59/67OGH16.06.1967

Vgl

10 Os 33/68OGH18.06.1968
10 Os 121/68OGH01.10.1968
11 Os 240/67OGH14.04.1969

Beisatz: Ist die Gefahr eines "ne bis in idem" ausgeschaltet, bedarf es einer namentlichen Anführung jedes einzelnen Geschädigten nicht (vgl SSt XIX/151). (T3)

9 Os 52/74OGH10.07.1974

Beisatz: "August oder September 1972" reicht aus. (T4)

13 Os 56/75OGH01.07.1975
11 Os 69/76OGH11.06.1976
12 Os 2/80OGH06.03.1980
9 Os 144/81OGH15.09.1981

Vgl auch

11 Os 194/81OGH10.04.1982

Vgl auch

13 Os 150/83OGH01.12.1983
10 Os 48/84OGH05.06.1984

Vgl auch

10 Os 212/84OGH29.01.1985

Vgl auch

9 Os 14/85OGH24.04.1985

Vgl auch

12 Os 20/85OGH13.06.1985

Vgl auch

12 Os 69/86OGH26.06.1986
12 Os 30/87OGH11.06.1987

Vgl auch

9 Os 150/86OGH02.12.1987

nur: Diese Gesetzesstelle verlangt nicht, dass die Tat im Urteilssatz erschöpfend beschrieben wird; diese Gesetzesstelle fordert nur, dass die Tat durch konkrete Umstände soweit umschrieben wird, dass sie mit einer anderen nicht verwechselt werden kann. (T5)

12 Os 66/88OGH01.09.1988

Vgl auch

15 Os 118/88OGH08.11.1988

Beisatz: Die erschöpfende Beschreibung und höhere Spezialisierung der Tat ist den Entscheidungsgründen zu überlassen. (T6) Veröff: SSt 59/83

13 Os 140/88OGH24.11.1988
13 Os 40/89OGH27.04.1989

Vgl auch; nur T5; Beisatz: "Individualisierung" bedeutet verwechslungsfreie Bezeichnung. (T7)

11 Os 23/89OGH26.01.1990

Vgl auch

13 Os 20/90OGH13.06.1990
13 Os 109/90OGH12.06.1991

nur T5

14 Os 71/91OGH17.09.1991

Vgl auch

12 Os 152/92OGH11.03.1993

Vgl auch

13 Os 181/93OGH26.01.1994

Vgl auch

14 Os 135/92OGH28.09.1993
15 Os 137/95OGH23.11.1995

Vgl auch; nur T5

12 Os 78/96OGH18.07.1996

Vgl auch; nur T5

15 Os 147/96OGH12.09.1996

Vgl auch

15 Os 36/97OGH03.07.1997
15 Os 47/96OGH27.06.1996

nur T5

14 Os 107/99OGH28.06.2000

Auch; Beisatz: Ein Schuldspruch erfordert zwar eine Individualisierung der Tat, nicht aber die Angabe der Namen der Geschädigten im Urteil. (T8)

11 Os 44/01OGH11.06.2001

Vgl auch; Beisatz: Spruch und Gründe stellen für die Beurteilung der Gesetzeskonformität der Tatbezeichnung eine Einheit dar. (T9)

14 Os 49/02OGH25.06.2002

nur T5; Beis ähnlich T3

13 Os 62/03OGH02.07.2003

nur T5

13 Os 178/03OGH14.07.2004

Auch

12 Os 132/04OGH16.12.2004

Auch

11 Os 121/04OGH07.12.2004

Auch; Beisatz: Der Ausspruch nach dieser Gesetzesstelle hebt nur das Ergebnis der in den Entscheidungsgründen zum Ausdruck kommenden Entscheidungsfindung formell hervor und stellt zum Zweck der Abgrenzung von anderen Taten deklarativ klar, welcher Taten der Angeklagte schuldig befunden wurde, ohne solcherart eine von den Entscheidungsgründen losgelöste Willenserklärung zum Ausdruck zu bringen. (T10)

15 Os 146/04OGH13.01.2005

nur: Diese Gesetzesstelle verlangt nicht, dass die Tat im Urteilssatz erschöpfend beschrieben wird. (T11); Beisatz: Es genügt, dass die Tat durch konkrete Umstände soweit umschrieben wird, dass eine abermalige Verurteilung wegen desselben Sachverhalts ausgeschlossen ist. (T12)

12 Os 108/05gOGH22.12.2005

Auch; nur T5; Beisatz: Den Erfordernissen des § 260 Abs 1 Z 1 StPO ist im Fall mangelnder weiterer Aufklärungsmöglichkeit in Ansehung des Tatzeitpunkts immer schon dann entsprochen, wenn im Schuldspruch die Tat des Angeklagten - wie hier - örtlich und zeitlich (auch innerhalb eines gewissen Zeithorizonts) umgrenzt wird, sodass der Angeklagte solcherart vor neuerlicher Verfolgung geschützt wird. (T13)

12 Os 149/05mOGH23.02.2006

Auch; Beis wie T12, Beis wie T13

12 Os 31/07mOGH15.05.2008

Vgl; nur T11; Beis wie T12

Dokumentnummer

JJR_19560222_OGH0002_0050OS01220_5500000_001

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