Rechtssatz
Diese Gesetzesstelle verlangt nicht, dass die Tat im Urteilssatz erschöpfend beschrieben wird; diese Gesetzesstelle fordert nur, dass die Tat durch konkrete Umstände soweit umschrieben wird, dass sie mit einer anderen nicht verwechselt werden kann; Individualisierung genügt; die für die Spezialisierung erforderlichen weiteren Angaben können den Urteilsgründen vorbehalten bleiben.
5 Os 1220/55 | OGH | 22.02.1956 |
Veröff: RZ 1956,90 |
2 Os 59/47 | OGH | 10.03.1947 |
Veröff: SSt XIX/37 = EvBl 1947,270 |
5 Os 189/52 | OGH | 29.04.1952 |
Veröff: EvBl 1952/334 S 497 |
9 Os 218/58 | OGH | 10.02.1959 |
Veröff: EvBl 1959/105 S 164 |
10 Os 282/63 | OGH | 18.02.1964 |
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9 Os 37/65 | OGH | 25.05.1965 |
Ähnlich; Beisatz: Im Spruch nur § 203 StG (erster Fall); Voraussetzungen des § 203 StG dritter Fall nur in den Gründen. (T1) |
11 Os 180/66 | OGH | 31.01.1967 |
Beisatz: Die "Tat" ist hiebei gleichbedeutend mit den für erwiesen angenommenen Tatsachen. Bei strafsatzbedingenden Umständen (zB Wertgrenzen des § 173 oder § 179 StG) reicht die bloße Zitierung der betreffenden Gesetzesstelle im Urteilsspruch dann, wenn aus dieser Zitierung im Zusammenhang mit den Urteilsgründen eindeutig hervorgeht, dass und aus welchen Gründen die Qualifikation für erwiesen angenommen wurde. (T2) Veröff: EvBl 1967/396 S 555 |
10 Os 59/67 | OGH | 16.06.1967 |
Vgl |
10 Os 121/68 | OGH | 01.10.1968 |
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11 Os 240/67 | OGH | 14.04.1969 |
Beisatz: Ist die Gefahr eines "ne bis in idem" ausgeschaltet, bedarf es einer namentlichen Anführung jedes einzelnen Geschädigten nicht (vgl SSt XIX/151). (T3) |
9 Os 52/74 | OGH | 10.07.1974 |
Beisatz: "August oder September 1972" reicht aus. (T4) |
9 Os 14/85 | OGH | 24.04.1985 |
Vgl auch |
9 Os 150/86 | OGH | 02.12.1987 |
nur: Diese Gesetzesstelle verlangt nicht, dass die Tat im Urteilssatz erschöpfend beschrieben wird; diese Gesetzesstelle fordert nur, dass die Tat durch konkrete Umstände soweit umschrieben wird, dass sie mit einer anderen nicht verwechselt werden kann. (T5) |
15 Os 118/88 | OGH | 08.11.1988 |
Beisatz: Die erschöpfende Beschreibung und höhere Spezialisierung der Tat ist den Entscheidungsgründen zu überlassen. (T6) Veröff: SSt 59/83 |
13 Os 40/89 | OGH | 27.04.1989 |
Vgl auch; nur T5; Beisatz: "Individualisierung" bedeutet verwechslungsfreie Bezeichnung. (T7) |
12 Os 152/92 | OGH | 11.03.1993 |
Vgl auch |
14 Os 107/99 | OGH | 28.06.2000 |
Auch; Beisatz: Ein Schuldspruch erfordert zwar eine Individualisierung der Tat, nicht aber die Angabe der Namen der Geschädigten im Urteil. (T8) |
11 Os 44/01 | OGH | 11.06.2001 |
Vgl auch; Beisatz: Spruch und Gründe stellen für die Beurteilung der Gesetzeskonformität der Tatbezeichnung eine Einheit dar. (T9) |
11 Os 121/04 | OGH | 07.12.2004 |
Auch; Beisatz: Der Ausspruch nach dieser Gesetzesstelle hebt nur das Ergebnis der in den Entscheidungsgründen zum Ausdruck kommenden Entscheidungsfindung formell hervor und stellt zum Zweck der Abgrenzung von anderen Taten deklarativ klar, welcher Taten der Angeklagte schuldig befunden wurde, ohne solcherart eine von den Entscheidungsgründen losgelöste Willenserklärung zum Ausdruck zu bringen. (T10) |
15 Os 146/04 | OGH | 13.01.2005 |
nur: Diese Gesetzesstelle verlangt nicht, dass die Tat im Urteilssatz erschöpfend beschrieben wird. (T11); Beisatz: Es genügt, dass die Tat durch konkrete Umstände soweit umschrieben wird, dass eine abermalige Verurteilung wegen desselben Sachverhalts ausgeschlossen ist. (T12) |
12 Os 108/05g | OGH | 22.12.2005 |
Auch; nur T5; Beisatz: Den Erfordernissen des § 260 Abs 1 Z 1 StPO ist im Fall mangelnder weiterer Aufklärungsmöglichkeit in Ansehung des Tatzeitpunkts immer schon dann entsprochen, wenn im Schuldspruch die Tat des Angeklagten - wie hier - örtlich und zeitlich (auch innerhalb eines gewissen Zeithorizonts) umgrenzt wird, sodass der Angeklagte solcherart vor neuerlicher Verfolgung geschützt wird. (T13) |
Dokumentnummer
JJR_19560222_OGH0002_0050OS01220_5500000_001
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