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Aufbruch in Reggio - Erfolge im Kampf gegen die 'Ndrangheta

WissenschaftOliver Scheiber*)*)Dr. Oliver Scheiber, Vorsteher des BG Meidling.RZ 2011, 246 Heft 11 v. 1.11.2011

Michele Prestipino, einer der bekanntesten Anti-Mafia-Staatsanwälte Italiens, war Ende Juni auf Einladung des Leiters des Italienischen Kulturinstituts, Dr. Fabrizio Iurlano, zu Gast in Wien.1)1)Der Beitrag basiert auf Ausführungen von Michele Prestipino bei seinem öffentlichen Vortrag am 29.6.2011 im Italienischen Kulturinstitut in Wien; s. auch http://www.iicvienna.esteri.it/IIC_Vienna (Stand: 9.10.2011). Prestipino führte von 1996 bis 2008 als Nachfolger der ermordeten Staatsanwälte Falcone und Borsellino die Mafiaermittlungen in Palermo. 2006 gelang ihm die spektakuläre Festnahme des obersten Mafiabosses Bernardo Provenzano. Seit nunmehr drei Jahren leitet Prestipino die Ermittlungen gegen die 'Ndrangheta in Kalabrien. In seinem Vortrag in Wien gab Prestipino ungewohnt offene Einblicke in die Arbeit der italienischen Justiz wie auch in das Innenleben von Mafia und 'Ndrangheta. Dabei lieferte er der österreichischen Zuhörerschaft, bei allen Unterschiedlichkeiten der Situation in Italien und Österreich, jede Menge gedanklicher Anstöße: im Allgemeinen, was Selbstverständnis und Courage der Strafverfolgung betrifft, aber auch im technischen Detail, etwa bei der breiten Abschöpfung kriminellen Vermögens.2)2)Dabei decken sich Prestipinos wesentliche Aussagen mit den Einschätzungen anderer führender MafiaexpertInnen wie Piero Grasso, Gian Carlo Caselli oder Laura Garavini; vgl auch die aktuellen Beschreibungen des 'Ndrangheta-Aussteigers Giuseppe Di Bella: Gianluigi Nuzzi, Claudio Antonelli, Metastasen. Ein Kronzeuge der 'Ndrangheta enthüllt die Geheimnisse des größten Familienunternehmens der Welt, Ecowin Verlag 2011 (2. Auflage).

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