Ausgangspunkt dieses Beitrags ist eine Untersuchung polizeilich eingestufter Morde und Mordversuche im Tatzeitraum 1. 1. 2018 bis 25. 1. 2019, welche durch das Bundeskriminalamt und das Austrian Center for Law Enforcement Sciences (ALES) der Universität Wien im Auftrag des Bundesministeriums für Inneres durchgeführt wurde. Ein Fokus lag auf weiblichen Opfern. Im Beitrag werden ausgewählte Ergebnisse der von der Autorin schwerpunktmäßig ins Projekt eingebrachten Prüfung des (versucht) tödlichen Kriminalitätsaufkommens an Frauen auf seine Geschlechtsbezogenheit vorgestellt. Der Beitrag geht jedoch über den der Thematik im Projekt gewidmeten Umfang hinaus. Wie die nachfolgenden Ausführungen zeigen, ist die Einbeziehung einer geschlechtsbezogenen Perspektive in die Analyse tödlicher Gewalt gegen Frauen angezeigt. Ihre Beachtung fehlt in Österreich bisher jedoch weitgehend. Zur Behebung dieser Lücke will der Beitrag anregen.