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zu § 771 ABGB (Erbrecht alt)

Nemeth4. AuflDezember 2012

§ 771. Die Enterbungsursache muss immer, sie mag von dem Erblasser ausgedrückt sein oder nicht, von dem Erben erwiesen werden, und in den Worten, und dem Sinne des Gesetzes gegründet sein.

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Die Beweislast für das Vorliegen eines Enterbungsgrundes liegt beim Erben, da der Noterbe die Bestimmung des § 762 für sich hat.11GlU 9845; 6 Ob 206/74 = SZ 48/19; 1 Ob 95/97w = NZ 1998, 309; 9 Ob 27/07x = EF 117.205. Im Fall einer Abtretung des Pflichtteilsanspruchs wäre die Enterbungsursache dem Zessionar gegenüber nachzuweisen.222 Ob 914/54 = EvBl 1955/127; 2 Ob 914/54 = EF 1491. Geht der Enterbte gem § 951 gegen den Beschenkten vor, trifft die Beweislast diesen.332 Ob 581/94 = SZ 67/217. Diese Beweislastverteilung ändert aber nichts daran, dass im Streitfall der Pflichtteilsberechtigte den Pflichtteil geltend zu machen hat44GlU 4707; GlU 13.508; sa 7 Ob 547/84 = SZ 58/77; 2 Ob 511/94 = RPflSlgA 8365. (s § 764 Rz 9 f). Der Erbe hat auch die Kausalität des Enterbungsgrundes nachzuweisen,551 Ob 185/65 = SZ 38/194; Welser in Rummel § 771 Rz 2; Bittner/Hawel in ABGB-ON 1.00 § 721 Rz 1; Apathy in KBB § 771 Rz 2; aA Kralik 284. wobei idR der Nachweis der Kenntnis des Erblassers vom Enterbungsgrund zum Zeitpunkt der Errichtung des letzten Willens ausreicht.

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