Zu der Zeit, als die Familie Hutterstrasser-Scheidl in den 1920er Jahren ihre Sommernachtsfeste feierte, hatte sich die Gartenmode im Vergleich zur Anfangszeit des Cottage längst geändert. Der Villengarten des Historismus, mit seiner natürlich-freien Gartengestaltung, galt nicht länger als zeitgemäß. Ausschlaggebend für die neue Gartenströmung, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts im privaten Villenbau Platz zu greifen begann, waren Veränderungen, die in Kunst und Kultur, besonders aber am Sektor der Architektur um 1900 eintraten. Funktionalität, Zweck und Nutzbarkeit waren Ansprüche, die neue Bedeutung erlangten und bei der Villen architektur wie der Gartenplanung eingefordert wurden. Die Gartenkunst, wie sie sich bisher im privaten Villenbau präsentierte, fand bei den Vertretern der beginnenden Moderne – bei Journalisten, Theoretikern, Architekten und Kulturschaffenden – daher breite Ablehnung. Sie sahen in den sinnlosen Wegverzweigungen, „Wasserlacken“ und den künstlich angelegten Hügelformationen unglaubwürdige „Minilandschaften“, die zwar passend zum Stilkonglomerat der Villen malerische Szenerien im Stile des englischen Landschaftsgartens suggerierten, für den Villenbesitzer selbst aber tatsächlich keinen veritablen Wert besaßen.
