Aber wozu dienten die Gärten im Cottage? Und wie lebte es sich in und mit diesen? Ein Aspekt, der den Gründern des Cottages bewusst war und ihre Planungen maßgeblich beeinflusste, war: Von Gärten umgeben zu leben steigert Wohnkomfort und Wohlbefinden. Vielen „Cottagelern“26 war dies wohl bewusst. Dies kam auch immer wieder in Annoncen zum Ausdruck, in denen Cottage-Bewohner ihr Haus und ihren Garten für die Sommermonate zur Vermietung anboten, während sie selbst sich in die Sommerfrische begaben: „Cottage-Villa, möblirt, mit Küche, schönem Garten und gedeckter Kegelbahn für vier Monate an feine Partei zu vermiethen.“27, war auf der einen Seite in Annoncen zu lesen. „Zu mieten gesucht. Kleine Sommerwohnung mit Garten und Kegelbahn, Währinger- od. Döblinger Cottage, ev. Hohe Warte, gesucht.“28, wurde andererseits inseriert und bestätigte die Nachfrage nach einer Wohnmöglichkeit im Grünen. In dem Artikel „Eine Sommerfrische in Wien“29 wurde 1902 in der Presse sogar ein „Fall zur Nachahmung empfohlen“, in dem eine Cottage-Bewohnerin der Freundin ihrer Tochter den Schlüssel zum eigenen Garten zur Verfügung stellte. Während die Familie selbst in der Sommerfrische weilte, konnte die Freundin, die ihrerseits keine Möglichkeit eines Landaufenthaltes hatte, eine Sommerfrische in Wien verleben.
