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Das Malerische als Leitmotiv der gesamten Anlage

Brunnbauer1. AuflApril 2022

Einen der wichtigsten Einflüsse auf den Villengarten des 19. Jahrhunderts stellte der englische Landschaftsgarten dar. Diese Gartenmode hatte sich seit dem 18. Jahrhundert auf dem Kontinent verbreitet und auch in Wien Eingang in die Gestaltung kommunaler und privater Park- und Gartenanlagen gefunden.55Ein Beispiel ist etwa die Parkgestaltung des Türkenschanzparks. Im Villengarten des Historismus wurden die Ideale des englischen Landschaftsgartens auf vielfältige Weise rezipiert. Geschlungene Wegführungen, malerisch gepflanzte Baumgruppen, die Vorliebe für natürliche Geländemodulationen, unregelmäßig angelegte Rasen- und Wiesenräume und der natürliche Umgang mit Wasserstellen waren wichtige Wesensmerkmale, die vom englischen Landschaftsgarten übernommen wurden. Auch das seit dem Biedermeier wachsende Interesse am Besitz botanischer Raritäten und die Faszination für exotische Formen und Materialien wurden relevant. Hinzu kamen oft kostspielige Gartenausstattungen wie Brücken, Lauben, Pavillons, Kegelbahnen, Glashäuser sowie die Anlage eines Alpinums. Damit verbunden war vielfach der Aspekt, Erholung, Zerstreuung und Unterhaltung im Garten zu finden. Oft diente ein sorgsam gestalteter und mondän ausgestatteter Garten aber auch der bürgerlichen Repräsentation. Um das Richtige für den eigenen Garten zu finden, bot eine Vielzahl von Musterbüchern eine Fülle an Planungsmöglichkeiten an.

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