Rechtssatz
Der Begriff der Untüchtigkeit im Sinne des § 1315 ABGB ist im Sinne des habituellen Zustandes zu verstehen, also dahin, dass Untüchtigkeit vorliegt, wenn der Besorgungsgehilfe die für eine bestimmte Arbeit erforderlichen Kenntnisse überhaupt nicht besitzt oder wenn er infolge persönlicher Eigenschaften, etwa aus Hang zur Nachlässigkeit oder Nichtbeachtung der Vorschriften über die Ausübung seines Berufes nicht geeignet ist.
5 Ob 223/59 | OGH | 06.05.1959 |
Veröff: ZVR 1959/244 S 217 |
2 Ob 164/67 | OGH | 08.02.1968 |
Veröff: JBl 1968 S 473 |
8 Ob 171/75 | OGH | 27.08.1975 |
Beisatz: Hausverwalter (T1) <br/>Veröff: ImmZ 1976,154 = MietSlg 27232 |
2 Ob 97/77 | OGH | 02.06.1977 |
Beisatz: Untüchtigkeit kann schon durch einmalig schweres Fehlverhalten erwiesen sein. (T2) <br/>Veröff: ZVR 1978/240 S 275 |
6 Ob 760/77 | OGH | 02.02.1978 |
Zweiter Rechtsgang zu 6 Ob 508/76 |
2 Ob 546/78 | OGH | 07.09.1978 |
Beis wie T2 |
8 Ob 84/80 | OGH | 11.09.1980 |
Auch; Beis wie T2 |
8 Ob 16/85 | OGH | 19.06.1985 |
nur: Der Begriff der Untüchtigkeit im Sinne des § 1315 ABGB ist im Sinne des habituellen Zustandes zu verstehen. (T3) <br/>Beis wie T2; Beisatz: So etwa bei grob fahrlässiger Berufspflichtverletzung, Unkenntnis betriebswichtiger Vorschriften oder bei einem auffallenden Mangel an Gewissenhaftigkeit, der auf einem Hang zur Nachlässigkeit beruht. (T4) <br/>Veröff: EvBl 1986/75 S 274 = JBl 1986,520 |
2 Ob 107/98v | OGH | 20.05.1998 |
Vgl auch; Beisatz: Selbst grob fahrlässiges Verhalten lässt allein noch nicht immer auf Untüchtigkeit schließen. (T5) |
3 Ob 45/16p | OGH | 27.04.2016 |
Auch; Beisatz: Habituelle Untüchtigkeit iSd § 1315 ABGB liegt nicht schon dann vor, wenn der Besorgungsgehilfe seiner Aufgabe vorübergehend ‑ etwa wie hier wegen einer Erkrankung ‑ nicht nachkommen kann. (T6) |
Dokumentnummer
JJR_19590506_OGH0002_0050OB00223_5900000_002
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