OGH 5Ob18/61 (RS0020955)

OGH5Ob18/6124.11.2022

Rechtssatz

Der Vermieter, der selbst das Bestandobjekt zu einem widmungswidrigen Gebrauch vermietet hat, ist nicht ohne weiteres berechtigt, den Auftrag der Verwaltungsbehörde, den Bestandgegenstand der konsensmäßigen Widmung zuzuführen, dem Mieter gegenüber als Vertragsauflösungsgrund geltend zu machen, soferne er selbst in der Lage ist, den Mieter in dem bedungenen Gebrauch der Bestandsache zu sichern.

Normen

ABGB §1096 A1
ABGB §1118 C
MRG §30 Abs1

5 Ob 18/61OGH25.01.1961

Veröff: MietSlg 8669 = MietSlg 8671

5 Ob 208/62OGH19.09.1962
5 Ob 321/62OGH29.11.1962

Veröff: MietSlg 9417

8 Ob 326/63OGH14.01.1964

Veröff: MietSlg 16111

5 Ob 18/67OGH08.03.1967

Beisatz: Gleichgültig, ob der Hauseigentümer einem Dritten auf Grund eines Mietvertrages oder einer anderen Vereinbarung verpflichtet ist, bestimmte Teile seines Hauses zur Benützung zu überlassen. (T1) <br/>Veröff: EvBl 1967/365 S 517

5 Ob 134/67OGH07.07.1967

Veröff: SZ 40/103 = MietSlg 19111 = MietSlg 19112

5 Ob 141/68OGH26.06.1968

Veröff: MietSlg 20136

1 Ob 110/68OGH11.07.1968

Beisatz: Der Vermieter muss zuerst alle zumutbaren Möglichkeiten (zum Beispiel Umbau) ausschöpfen, um dem Mieter den bedungenen Gebrauch der Bestandsache zu sichern. (T2) <br/>Veröff: MietSlg 20137

5 Ob 566/76OGH27.04.1976

Beis wie T2

7 Ob 321/99bOGH16.02.2000

Vgl auch; Veröff: SZ 73/29

7 Ob 142/08wOGH27.08.2008
4 Ob 211/09xOGH23.02.2010

Auch

5 Ob 35/16gOGH22.03.2016
4 Ob 65/19sOGH25.04.2019

Vgl; Beisatz: Hier unterlag der Vermieter in einem Außerstreitverfahren auf Änderung der Widmung zur Herstellung des bedungenen Gebrauchs. (T3)<br/>Beisatz: Eine Klage gegen den Mieter auf Unterlassung des bedungenen Gebrauchs wäre aussichtslos und kommt daher als gelinderes Mittel gegenüber der Räumung nicht in Betracht. (T4)<br/>

8 Ob 124/22aOGH21.11.2022

Vgl

9 Ob 89/22mOGH24.11.2022

Vgl

Dokumentnummer

JJR_19610125_OGH0002_0050OB00018_6100000_001

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