Rechtssatz
Fahrlässig handelt und keinen Schutz genießt derjenige, der den Widerspruch zwischen dem Grundbuchsstand und den tatsächlichen Verhältnissen hätte feststellen können (JBl 1955, 522, SZ 28/64).
3 Ob 62/73 | OGH | 08.05.1973 |
Veröff: MietSlg 33039 = MietSlg 33040 |
7 Ob 512/76 | OGH | 04.03.1976 |
Veröff: JBl 1976,642 = NZ 1978,110 |
2 Ob 501/78 | OGH | 23.02.1978 |
Vgl auch |
1 Ob 13/79 | OGH | 16.05.1979 |
Vgl auch |
6 Ob 736/80 | OGH | 28.01.1981 |
Beisatz: Wer in Kenntnis einer diesbezüglichen nicht völlig geklärten Rechtslage eine Liegenschaft erwirbt, kann sich nicht mit Erfolg auf den Grundbuchstand berufen. (T1) |
6 Ob 773/82 | OGH | 20.10.1983 |
Auch; Beis wie T1 |
6 Ob 666/85 | OGH | 03.10.1985 |
Beisatz: Es reicht zur Dartuung des gutgläubigen Erwerbes nicht aus, daß von den Voreigentümern allein die Lastenfreiheit der Liegenschaft behauptet worden ist. Ein Liegenschaftserwerber ist genötigt, durch zumutbare Nachforschungen, allenfalls durch Kontaktaufnahme mit den angrenzenden Grundeigentümern, die in erster Linie als Benützer eines vorhandenen Fahrweges in Betracht kommen, eine Klärung über etwaige Dienstbarkeit herbeizuführen. (T2) |
3 Ob 614/85 | OGH | 19.02.1986 |
Vgl auch; Beis wie T1; Beisatz wie T2 nur: Ein Liegenschaftserwerber ist genötigt, durch zumutbare Nachforschungen, eine Klärung über etwaige Dienstbarkeit herbeizuführen. (T3) Veröff: SZ 59/38 |
1 Ob 587/92 | OGH | 15.12.1992 |
Auch; Beisatz: Gutgläubigkeit ist insbesondere bei offenkundigen Dienstbarkeiten ausgeschlossen. (T4) |
5 Ob 563/93 | OGH | 23.11.1993 |
Beis wie T1; Beisatz: Der Umfang der Sorgfaltspflicht bestimmt sich dabei nach der Verkehrsübung. Gerade bei Dienstbarkeiten, über deren Bestand das Grundbuch keine zuverlässigen Auskünfte zu geben vermag, weil deren Verbücherung vielfach unterbleibt, ist daher für den Gutglaubensschutz des Erwerbers einer Liegenschaft zu fordern, daß er Hinweisen auf außerbücherliche Rechte nachgeht. (T5) Veröff: SZ 66/152 |
9 Ob 244/97s | OGH | 28.01.1998 |
Beisatz: Die Unterlassung der Besichtigung der Liegenschaft stellt daher eine den Vorwurf der Fahrlässigkeit rechtfertigende Sorfaltsverletzung dar. (T6) |
6 Ob 79/98f | OGH | 18.12.1998 |
Auch; Beis wie T1; Beisatz: Diese Grundsätze gelten auch für den Bieter im Zwangsversteigerungsverfahren. (T7); Veröff: SZ 71/214 |
10 Ob 68/98t | OGH | 15.12.1998 |
Auch; Beis wie T4; Veröff: SZ 71/212 |
1 Ob 374/98a | OGH | 23.03.1999 |
Vgl auch; Beisatz: Nur wer in Kenntnis einer nicht völlig geklärten Rechtslage eine Liegenschaft erwirbt, kann sich weder allein auf den Grundbuchsstand noch auf die Behauptung der Lastenfreiheit durch den Voreigentümer berufen, sondern hat zumutbare Nachforschungen anzustellen. (T8) |
5 Ob 58/09d | OGH | 09.06.2009 |
Auch; Beisatz: Bei der Anwendung des § 1500 ABGB stellt sich die Frage nach der Schutzwürdigkeit des Vertrauens in die Vollständigkeit des Grundbuchs. (T9) |
Dokumentnummer
JJR_19730508_OGH0002_0030OB00062_7300000_001
Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)