Rechtssatz
"Anerkennung" im Sinne des § 1497 ABGB ist jede Rechtshandlung des Schuldners, die eine Anerkennung des Rechts des Gläubigers denknotwendig voraussetzt oder seine Absicht, die Schuld anzuerkennen, deutlich erkennen lässt.
5 Ob 191/71 | OGH | 01.09.1971 |
Beisatz: Es genügt ein Verhalten, aus welchem sich entnehmen lässt, dass der Schuldner das Bewusstsein hat, verpflichtet zu sein. Er braucht aber die Erklärung eines Verpflichtungswillens nicht zum Ausdruck zu bringen. (T1) |
8 Ob 86/72 | OGH | 16.05.1972 |
Beis wie T1; Veröff: ZVR 1973/202 S 274 |
7 Ob 187/73 | OGH | 17.10.1973 |
Beisatz: Hingegen reicht eine Erklärung des Schuldners, aus der sich nicht deutlich entnehmen lässt, dass er das Bestehen der Forderung zugibt, zur Annahme eines Anerkenntnisses im Sinne des § 1497 ABGB nicht aus. (T2) |
7 Ob 226/74 | OGH | 28.11.1974 |
Beis wie T1 |
2 Ob 85/75 | OGH | 30.05.1975 |
Beis wie T1 |
2 Ob 511/76 | OGH | 18.03.1976 |
Beis wie T1; Beisatz: Bitte um Stundung. (T3) |
6 Ob 686/76 | OGH | 02.12.1976 |
Vgl; Beisatz: Zahlung der Ambulanzgebühren als schlüssiges Anerkenntnis der grundsätzlichen Haftung als Tierhalterin. (T4) |
6 Ob 758/77 | OGH | 02.02.1978 |
Zweiter Rechtsgang zu 6 Ob 686/76 |
7 Ob 544/80 | OGH | 24.04.1980 |
Veröff: NZ 1981,30 |
1 Ob 602/81 | OGH | 06.11.1981 |
Auch; Beis wie T1 |
2 Ob 51/83 | OGH | 08.03.1983 |
nur: "Anerkennung" im Sinne des § 1497 ABGB ist jede Rechtshandlung des Schuldners, die seine Absicht, die Schuld anzuerkennen, deutlich erkennen läßt. (T5) Beis wie T2 |
2 Ob 574/83 | OGH | 27.11.1984 |
Beis wie T1; Beis wie T2 |
8 Ob 8/86 | OGH | 10.04.1986 |
Auch; Beisatz: Versicherung erklärt, dass sie erst die Beendigung des Rentenverfahrens abwarten müsse, bevor sie den Verdienstentgang des Klägers endgültig berechnen könne. (T6) Veröff: ZVR 1987/113 S 341 |
8 Ob 636/91 | OGH | 19.12.1991 |
Beisatz: Die Erklärung muss aber gegenüber dem Berechtigten selbst oder seinem Vertreter abgegeben werden. Die bloße Fortschreibung der offenen Gehälter in den Büchern der Gemeinschuldnerin kann daher für sich allein die Unterbrechung der Verjährung nicht bewirken. (T7) Veröff: ecolex 1992,231 |
5 Ob 79/02g | OGH | 11.06.2002 |
Beisatz: Es kommt auf den objektiven Erklärungswert der Willensäußerung an. (T8); Beisatz: Ein solches Verhalten muss dem Berechtigten gegenüber gesetzt werden und von dem ausgehen, zu dessen Gunsten Verjährung (Präklusion) wirken würde. (T9) |
Dokumentnummer
JJR_19700605_OGH0002_0010OB00095_7000000_003
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