OGH 3Ob538/78 (RS0014005)

OGH3Ob538/7825.6.2024

Rechtssatz

Der objektive Erklärungswert verliert seine Bedeutung, wenn sich die Parteien in der Sache einig sind. Es gilt dann ihr übereinstimmender Wille, gleichgültig, ob die Ausdrucksmittel diesen Willen nach objektiven Kriterien zutreffend wiedergeben.

Ausdrückliche und schlüssige Willenserklärungen — Vertragsauslegung

 

Normen

ABGB §861
ABGB §863 CI
ABGB §914 I

3 Ob 538/78OGH04.07.1979
14 ObA 10/87OGH07.04.1987

auch<br/>Anm: Veröff: SZ 60/63 = JBl 1988,128

9 ObA 6/87OGH17.06.1987

Vgl auch; Veröff: Arb 10637 = JBl 1988,257

1 Ob 682/89OGH13.12.1989

Veröff: WBl 1990/149

4 Ob 618/89OGH20.02.1990

Veröff: ÖBA 1990,558

9 ObA 84/90OGH04.04.1990

Vgl auch

10 ObS 190/90OGH08.05.1990

Vgl auch; Beisatz: Der vom Objektiven Erklärungswert abweichende Wille, den der andere Teil erkannt hat, geht vor. Das muss umsomehr gelten, wenn bei beiden Parteien Übereinstimmung über einen vom schriftlichen Text abweichenden Inhalt einer Vereinbarung besteht. (T1) Veröff: JBl 1991,56 = SSV-NF 4/75 = ZAS 1991/6 S 31 ( Selb )

10 ObS 276/90OGH25.09.1990

Vgl auch; Beis wie T1; Veröff: SSV-NF 4/115

10 ObS 339/91OGH24.11.1992

Vgl auch; Beis wie T1; Veröff: SSV-NF 6/132

9 ObA 107/93OGH28.04.1993

Vgl auch; Beis wie T1

1 Ob 167/97hOGH15.07.1997
1 Ob 1/97xOGH15.07.1997

Veröff: SZ 70/143

10 Ob 120/97pOGH04.11.1997

Vgl auch; Beis ähnlich wie T1

3 Ob 2316/96aOGH27.05.1998
10 Ob 310/00mOGH05.12.2000
5 Ob 188/04iOGH28.09.2004

Vgl auch; Beisatz: Das hat auch für einseitige empfangsbedürftige Willenserklärungen zu gelten, wenn bei den Beteiligten - in Analogie zum gemeinsamen Wollen der Vertragsteile - ein gemeinsames Verstehen der Willenserklärung vorliegt. (T2)

4 Ob 229/07sOGH20.05.2008

Veröff: SZ 2008/65

9 Ob 50/08fOGH04.08.2009

Beis wie T1 nur: Der vom Objektiven Erklärungswert abweichende Wille, den der andere Teil erkannt hat, geht vor. (T3)

7 Ob 68/13wOGH19.06.2013
7 Ob 11/14iOGH19.03.2014

Bem: Zur Regel falsa demonstratio non nocet siehe RS0017839. (T4)<br/>

5 Ob 82/14sOGH04.09.2014
1 Ob 126/14gOGH22.10.2014

Auch

9 Ob 65/16yOGH26.01.2017

Auch; Beisatz: Der natürliche Konsens der Parteien geht dem objektiven Erklärungswert (also auch dem allfälligen Urkundeninhalt) vor. (T5)

4 Ob 143/18kOGH26.02.2019

Beis wie T5

2 Ob 30/19dOGH29.04.2019
2 Ob 156/19hOGH22.10.2019

Vgl

9 Ob 11/20pOGH16.04.2020

Vgl; Beis wie T5

6 Ob 36/20tOGH20.05.2020

Anm: Veröff: SZ 2020/44

6 Ob 192/21kOGH06.04.2022

Vgl; Beis wie T1; Beis wie T3

10 Ob 51/22fOGH22.11.2022

Beisatz: Hier: Nach dem übereinstimmenden Parteiwillen hing die (Verkaufs-)Leistung lediglich von der von der Verkäuferin zugesagten Liegenschaftsteilung ab, was als aufschiebende Bedingung zu qualifizieren ist; die konkrete vertragliche, aber rechtlich unzutreffende Formulierung „Wiederkaufsrecht“ verliert daher demgegenüber ihre Bedeutung. (T6)

6 Ob 182/22sOGH18.11.2022

Beisatz: Hier: Auslegung einer Geschäftsführerbestellung hinsichtlich eines tatsächlich (nicht) beabsichtigten Tätigwerdens als handels- oder gewerberechtlicher Geschäftsführer. (T7)

6 Ob 70/23xOGH17.05.2023
4 ob 182/23bOGH26.04.2024

nur T5

4 Ob 68/24iOGH25.06.2024

Dokumentnummer

JJR_19790704_OGH0002_0030OB00538_7800000_001

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