OGH 7Ob8/75; 5Ob748/79; 1Ob778/81; 7Ob792/81; 1Ob718/82 (RS0014821)

OGH7Ob8/75; 5Ob748/79; 1Ob778/81; 7Ob792/81; 1Ob718/8216.4.2024

Rechtssatz

List ist bewusste Täuschung (Betrug) und setzt daher ein für die Entstehung des Irrtums vorsätzliches, ja ihn bezweckendes Verhalten des Irreführenden voraus.

Normen

ABGB §870 CII

7 Ob 8/75OGH23.01.1975

Veröff: JBl 1976,145

5 Ob 748/79OGH15.01.1980
1 Ob 778/81OGH21.04.1982

nur: List ist bewusste Täuschung. (T1) Veröff: SZ 55/51

7 Ob 792/81OGH01.07.1982

nur T1; Beisatz: Sie besteht im Regelfall in der bewussten Herbeiführung des Irrtums durch täuschende Erklärungen oder sonstige Verhaltensweisen, die darauf gerichtet sind, dem anderen Teil die Kenntnis des wahren Sachverhaltes zu verschließen. (T2)

1 Ob 718/82OGH15.12.1982

Auch; nur T1; Beis wie T2

3 Ob 541/84OGH19.09.1984

nur T1; Beisatz: Die beim Vertragspartner einen Irrtum hervorruft, der dann für den Vertragsabschluss kausal ist. (T3)

7 Ob 722/86OGH09.07.1987

Auch; nur T1; Beisatz: Hier: List ist die rechtswidrige, vorsätzliche Täuschung. (T4) Veröff: WBl 1987,345

1 Ob 547/88OGH13.04.1988

nur T1

8 Ob 600/89OGH22.03.1990

Beis wie T3; Beis wie T4

7 Ob 529/91OGH04.04.1991

nur T1; Beisatz: Diese kann auch durch Unterlassung der gebotenen Aufklärung erfolgen. (T5)

6 Ob 521/94OGH20.01.1994
1 Ob 1538/95OGH17.10.1995

Auch; Beis wie T4; Beisatz: Listige Irreführung beim Vertragsabschluss setzt daher in tatsächlicher Hinsicht stets Irreführungsabsicht voraus. (T6)

1 Ob 617/95OGH23.10.1995

Auch; Beis wie T3; Beis wie T4; Beis wie T6

3 Ob 563/95OGH31.08.1995
3 Ob 520/94OGH30.08.1995

Veröff: SZ 68/152

5 Ob 217/99vOGH28.09.1999

Vgl auch

2 Ob 112/00kOGH28.06.2001

nur T1; Beis wie T2

8 ObA 58/01iOGH30.08.2001
6 Ob 40/03fOGH02.10.2003

Vgl auch; nur T1

6 Ob 7/06gOGH16.02.2006

Vgl auch; Beisatz: List im Sinne des § 870 ABGB ist rechtswidrige, vorsätzliche Täuschung (Betrug). Der Vertragschließende wird durch die Vorspiegelung falscher Tatsachen in Irrtum geführt oder durch Unterdrückung wahrer Tatsachen in seinem Irrtum belassen oder bestärkt und dadurch zum Vertragsabschluss bestimmt. Täuschung durch Verschweigen erfordert zudem, dass eine Aufklärungspflicht verletzt wurde, was nach den Anschauungen des redlichen Verkehrs zu beurteilen ist. Dabei kommt es maßgeblich auf die Umstände des Einzelfalls an. (T7); Veröff: SZ 2006/22

3 Ob 75/06kOGH27.06.2006

Auch; Beis wie T5; Beis wie T7 nur: List im Sinne des § 870 ABGB ist rechtswidrige, vorsätzliche Täuschung (Betrug). Der Vertragschließende wird durch die Vorspiegelung falscher Tatsachen in Irrtum geführt oder durch Unterdrückung wahrer Tatsachen in seinem Irrtum belassen oder bestärkt und dadurch zum Vertragsabschluss bestimmt. Täuschung durch Verschweigen erfordert zudem, dass eine Aufklärungspflicht verletzt wurde, was nach den Anschauungen des redlichen Verkehrs zu beurteilen ist. (T8)

6 Ob 257/08zOGH17.12.2008

Beis wie T5

5 Ob 113/09tOGH24.11.2009

Beis ähnlich wie T7

10 Ob 10/11kOGH29.03.2011

Vgl auch; Beis wie T3

4 Ob 11/13sOGH19.03.2013

Auch; Beis wie T3

8 Ob 91/17sOGH24.08.2017

Auch; Beis wie T4; Beis wie T5; Beis wie T7

3 Ob 81/17hOGH20.09.2017

Beis wie T6

8 Ob 106/17xOGH29.11.2017

Auch; Beis wie T6; Veröff: SZ 2017/139

6 Ob 244/17aOGH28.02.2018

Beisatz: Die bloße Erkennbarkeit eines Umstands erreicht die Schwelle des zivilrechtlichen Betrugs im Sinn des § 870 ABGB noch nicht. (T9)

5 Ob 214/19kOGH20.02.2020
5 Ob 144/20tOGH30.09.2020
6 Ob 101/22dOGH22.06.2022

Vgl; Beis wie T3

5 Ob 137/22sOGH21.12.2022

Beis wie T3; Beis wie T7

10 Ob 36/23aOGH16.04.2024

Beisatz wie T3

Dokumentnummer

JJR_19750123_OGH0002_0070OB00008_7500000_002

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