Rechtssatz
Durch Dazwischentreten eines Dritten (der auch der Verletzte selbst sein kann) wird der juristische Kausalzusammenhang unterbrochen, wenn mit einer derartigen Handlung eines Dritten und mit dem dadurch bedingten Geschehensablauf nach der Lebenserfahrung nicht gerechnet werden kann.
2 Ob 33/60 | OGH | 19.02.1960 |
Veröff: ZVR 1960/200 S 136 |
2 Ob 130/68 | OGH | 25.06.1968 |
Veröff: ZVR 1969/202 S 77 |
1 Ob 82/72 | OGH | 24.05.1972 |
Veröff: JBl 1973,151 |
3 Ob 57/74 | OGH | 02.04.1974 |
Veröff: JBl 1974,372 = Arb 9224 |
6 Ob 137/75 | OGH | 22.01.1976 |
Beisatz: Alkoholisierter wird ohne das unmittelbare Einschreiten herausforderndes rechtswidriges Verhalten vom Saalordner die Stiege hinunter gestoßen und verletzt anderen Gast. (T1) <br/>Veröff: RZ 1976/71 S 117= JBl 1976,650 |
2 Ob 79/98a | OGH | 25.02.1999 |
Vgl auch; Beisatz: Es kommt allein darauf ankommt, ob dieses Verhalten des Dritten nicht außerhalb jeder Wahrscheinlichkeit lag. (T2) |
2 Ob 205/08y | OGH | 20.05.2009 |
Auch; Beisatz: Hier: Weitere Ursache in einer Handlung des Verletzten selbst. (T3) |
4 Ob 208/23a | OGH | 22.10.2024 |
Beisatz: Hier: Eine wissentlich falsche Kennzeichnung und Ablagerung von Abfällen auf einer dafür ungeeigneten Deponie durch die Beklagten. Dass Personen einen Versuch verbotenen Verhaltens – wie die Beklagten – durch eine Täuschung Dritter (selbst trotz Kontrollmaßnahmen) erfolgreich verschleiern und dadurch vollenden können, liegt gerade nicht außerhalb jeder Lebenserfahrung. (T4) |
Dokumentnummer
JJR_19600219_OGH0002_0020OB00033_6000000_001
Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)