OGH 13Os36/01 (RS0115550)

OGH13Os36/0123.6.2020

Rechtssatz

Bei Idealkonkurrenz der Grundtatbestände nach §§ 201 Abs 1 und 206 Abs 1 StGB ist ein und dieselbe Tatfolge (schwere Körperverletzung), die jeweils die Qualifikation des Abs 3 erster Fall beider Straftatbestände erfüllen würde, dem Täter nicht doppelt anzulasten.

Normen

StGB §201 Abs1
StGB §201 Abs2
StGB §201 Abs3 Fall1
StGB §206 Abs1
StGB §206 Abs3 Fall1

13 Os 36/01OGH27.06.2001
13 Os 65/02OGH25.09.2002
14 Os 25/06tOGH13.06.2006

Auch; Beisatz: Nunmehr § 201 Abs 2 erster Fall StGB. (T1)

15 Os 60/06xOGH07.09.2006

Beis wie T1

13 Os 62/06aOGH11.10.2006

Beis wie T1; Beisatz: Exklusivität. (T2)

11 Os 145/09xOGH19.01.2010

Auch

15 Os 102/11fOGH16.11.2011

Vgl aber; Beisatz: Ungeachtet des Gebots, eine doppelte Anlastung ein und desselben Taterfolgs so weit wie möglich zu vermeiden, wird der Unwertgehalt von real konkurrierendem Beischlaf mit Unmündigen einerseits (§ 206 Abs 1 StGB) und Vergewaltigung andererseits (§ 201 Abs 1 StGB), die jeweils mitkausal für ein und dieselbe schwere Körperverletzung waren, erst durch die Unterstellung jeweils einer der ungleichartigen strafbaren Handlungen auch unter den entsprechenden Qualifikationstatbestand (§ 206 Abs 3 erster Fall, § 201 Abs 2 erster Fall, StGB) in seinem vollen Umfang erfasst; ein Fall von Scheinkonkurrenz aber auch von Exklusivität liegt in dieser Konstellation nicht vor. (T3)

11 Os 116/14iOGH25.11.2014

Auch

14 Os 87/16zOGH20.10.2016

Auch

14 Os 12/19zOGH21.05.2019

Vgl

12 Os 107/19fOGH23.06.2020

Vgl

Dokumentnummer

JJR_20010627_OGH0002_0130OS00036_0100000_002